Was für ein Triumph für Patrick Janson. Der amtierende Unterfränkische und Bayerische Karate-Meister vom TV/DJK Hammelburg krönte nun seine fantastische Saison mit dem dritten Platz bei der Deutschen Meisterschaft in Dillingen an der Saar in der Masterklasse. Aufgrund der weiten Anreise von mehr als 350 Kilometern reiste Patrick Janson schon einen Tag vor dem Wettkampfstart an.
In der gut gefüllten Sporthalle-West kämpften zehn Teilnehmer um den Einzug ins Finale bei einer Kampfdauer von zwei Minuten. Der erste Kampf gegen Waseem Alshami (TSG Neu Isenburg) endete zwar 0:0, aufgrund der aktiveren Gestaltung des Kampfes gewann der Saalestädter diesen dennoch per Schiedsrichterentscheid, bei dem alle Kampfrichter für ihn stimmten.
Mit einem Sieg über Jens Maisenbacher wäre der Einzug ins Finale perfekt gewesen. Zunächst sah auch alles danach aus. Mit einem frühen 1:0 per überlaufenem Gjaku Zuki (Fauststoß mit der hinteren Hand) an den Kopf des Gegners ging Janson in Führung. Der Sportler vom Goju-Ryu-Karate-Verein Maulbronn revanchierte sich zwar ebenfalls per Gjaku Zuki, welcher jedoch zu fest geschlagen wurde, was den Einsatz des Ringarztes zur Behandlung der blutenden Lippe und eine Verwarnung für Maisenbacher zur Folge hatte.
Maisenbacher versuchte erneut per Gjaku Zuki zu punkten, aber Janson wich gekonnt aus und konterte zum 2:0. Maisenbacher, nun unter Zugzwang, drängte seinen Gegner in die Ecke und punktete blitzschnell per Kizame Zuki, einem Fauststoß mit der vorderen Hand zum 2:1. Jansons dritter Punkt resultierte aus einem überlaufenen Gjaku Zuki, doch mit einem Mawashi Geri Chudan (Halbkreis-Tritt auf Bauchhöhe) gelang Maisenbacher der 3:3-Ausgleich, um in den letzten 20 Sekunden erneut per Kizame zu treffen. Trotz großer Bemühungen, das Blatt erneut zu wenden, musste der Pfaffenhäuser die späte Niederlage hinnehmen.
Im Fight um die Bronzemedaille wartete Daniel Vetters vom Sei-Wa-Kai Meissen. Die beiden Kontrahenten tasteten sich zu Beginn des Kampfes vorsichtig ab und erhielten aufgrund von Inaktivität je eine Verwarnung. In der letzten Minute des Kampfes erhöhte Janson den Druck: bereit, den ersten Punkt zu erzielen. Eingeleitet durch eine Körpertäuschung folgte eine Kombination von vier Fauststößen, welche die Deckung des Gegners aufriss, gefolgt von einem Mawashi Geri Jodan (Halbkreis-Tritt auf Kopfhöhe) gegen den Kopf.
Der Treffer war nicht nur visuell, sondern auch akustisch gut wahrnehmbar, sodass die Belohnung durch die Ringrichter in Form von drei Punkten nicht lange auf sich warten ließ. Sichtlich beeindruckt gestaltete Vetters die restliche Kampfzeit zurückhaltender. Deutlich abgebrühter als im Vorkampf, ließ sich Janson diesen Vorsprung nicht mehr nehmen, beendete den Kampf mit 3:0 und sicherte sich den begehrten Platz auf dem Siegertreppchen.