Der FC 05 Schweinfurt ist der Gewinner des erstmals ausgetragenen Paste-Cups. Dass sich der Regionalligist bei diesem Mini-Turnier im Rahmen des Sportfestes beim FC Westheim durchsetzen würde, überraschte nicht angesichts der niederklassigen Konkurrenz. Auf ihre Kosten kamen die Zuschauer dennoch, weil die Spiele eng und alle Teams mit großem Aufgebot an die Fränkische Saale gekommen waren.
„Ohne despektierlich zu sein, ist es unser Anspruch gegen einen Bezirks- und einen Landesligisten mehr Torchancen herauszuarbeiten und auch Tore zu erzielen. Wenn Mannschaften so tief verteidigen, braucht es viele tiefe Laufwege, eine gute Passqualität, Überzeugung und Frische in 1 gegen 1-Situationen. Das war heute nicht wirklich da“, kommentierte Victor Kleinhenz die überschaubare Leistung seiner 05er.
Die traten zwar ohne Rückkehrer Martin Thomann an, hatten aber immer noch reichlich offensive Qualität auf dem Platz stehen, beispielsweise in Person von Michael Dellinger , der wie Thomann ebenfalls vom TSV Aubstadt verpflichtet wurde. Dennoch reichte es im Auftaktspiel gegen den FC Fuchsstadt nur zu einem torlosen Remis und anschließend zu einem mageren 1:0-Erfolg über den FC Strahlungen durch den Treffer von Fabio Bozesan kurz vor dem Abpfiff. Gespielt wurde jeweils 2x25 Minuten.
„Wir wollten Konter unterbinden, zumindest das ist uns über weite Strecke gelungen. Wir sind gerade in einer intensiven Phase und haben definitiv Erkenntnisse gewonnen“, sagte Kleinhenz, dessen Elf bereits am 19. Juli in die Regionalliga-Saison startet mit einem Heimspiel gegen den TSV Aubstadt , also den Ex-Verein des Wartmannsrothers, der zuletzt die U19 des Bundesligisten FC Augsburg unter seinen Fittichen hatte.
Dass neben Thomann und Dellinger auch Patrick Hofmann und Leonard Langhans aus dem Grabfeld zum unterfränkischen Rivalen wechselten, wollte sich Victor Kleinhenz im Gespräch übrigens nicht ans Revers heften, da seien Sportdirektor Andreas Brendler und FC 05-Präsident Markus Wolf die Strippenzieher gewesen, die akribisch gearbeitet hätten.
Die neue Heimat liegt auf dem Kohlenberg
„Aber es schadet sicher nicht, eine gute Beziehung zu den Jungs zu haben. Und es ist natürlich förderlich, wenn die wissen, was meine Spielidee vom Fußball ist. Ich trainiere eine spannende Mannschaft, jetzt liegt es an uns, daraus etwas zu machen“, so Kleinhenz.
Vor den etwa 300 Zuschauern sorgte am Freitagabend der FC Fuchsstadt für den meisten Gesprächsstoff, was insbesondere an einer Personalie lag. Denn gegen den FC 05 stand nicht wie erwartet Leon Zwickl zwischen den Pfosten des Landesligisten, sondern Lukas Wenzel.
Vergangene Saison noch bei den Schweinfurtern unter Vertrag, war der Steinacher zunächst auf Vereinssuche, um jetzt durchaus überraschend am Kohlenberg zu landen. „Durch gute Kanäle haben wir erfahren, dass Lukas einen Verein sucht. Am Ende sind wir zusammengekommen“, hielt sich mit Thomas Kaiser der neue Trainer eher bedeckt.
Für das zweite Spiel gegen den FC Strahlungen streifte sich Nikolas Herold die Handschuhe über, der schon beim 3:2-Testspiel-Sieg gegen den FC 06 Bad Kissingen eine Halbzeit lang mitgewirkt hatte. Auch das eine Überraschung, weil der Routinier zum Ende der vergangenen Saison einer der Spieler war, die verabschiedet wurden. „Nikolas ist menschlich wie sportlich ein Gewinn. Und ich freue mich, dass wir ihn nun doch wieder bei uns haben“, sagt Kaiser . Trainiert werden die FC-Keeper künftig von Frank Fella, der als Torwart ebenfalls eine Fuschter Vergangenheit hat.
Mit Dreierkette ließ Thomas Kaiser in Westheim spielen, was nach dem Achtungserfolg gegen die Schnüdel nicht mehr so gut fruchtete, weil der Bezirksligist durch die Treffer von Michael Becker und den verwandelten Strafstoß von Felix Hochrein eine 2:0-Führung vorlegte.
Schon wieder in Unterzahl
Ausgerechnet in Unterzahl nach der gelb-roten Karte für Markus Mjalov schlug der Landesligist zurück. Mit einer sehenswerten Einzelleistung gelang Neuzugang Florian Gehring der Anschlusstreffer, ehe mit der wirklich allerletzten Aktion des Spiels Michael Emmer das Leder ins Tor stocherte, womit der ohne den verletzten Dominik Halbig und den nach seiner Roten Karte aus dem jüngsten Testspiel gesperrten Marian Wiesler angetretenen FC Fuchsstadt das Turnier als Zweiter beendete.
„Das war gegen Schweinfurt ein Fleißpunkt, danach ein Punkt der Moral. Wir haben in beiden Spielen positionsspezifisch aufgestellt und ein paar Sachen ausprobiert. Wir haben jedenfalls die Spieler, um eine Dreierkette zu spielen. Ob das auf Strecke zu uns passt, muss man sehen“, so Kaiser . Schon am Montag steht das nächste Testspiel auf dem Programm. Gegner in Frankenbrunn ist ab 18.30 Uhr Kreisligist FC Thulba.