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Bad Kissingen
Ostern im Pastoralen Raum Bad Kissingen erleben
Eine jahrhundertealte Tradition wird in Bad Kissingen neu belebt. Pfarrer Greier erläutert, warum die heiligen Tage von Leben, Tod und Auferstehung in nur vier Kirchen intensiv gefeiert werden.
Das„Triduum paschale“  ist die zentrale Feier des christlichen Glaubens, bestehend aus der Abendmahlsmesse am Gründonnerstag, der Karfreitagsliturgie und der Feier der Osternacht.       -  Das„Triduum paschale“  ist die zentrale Feier des christlichen Glaubens, bestehend aus der Abendmahlsmesse am Gründonnerstag, der Karfreitagsliturgie und der Feier der Osternacht.
Foto: Marion Eckert | Das„Triduum paschale“ ist die zentrale Feier des christlichen Glaubens, bestehend aus der Abendmahlsmesse am Gründonnerstag, der Karfreitagsliturgie und der Feier der Osternacht.
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 16.04.2025 16:31 Uhr

In diesem Jahr wird Ostern im Pastoralen Raum Bad Kissingen auf besondere Weise gefeiert: In vier Kirchen findet das „Triduum paschale“ statt – die zentrale Feier des christlichen Glaubens, bestehend aus der Abendmahlsmesse am Gründonnerstag, der Karfreitagsliturgie und der Feier der Osternacht.

Neu ist, dass diese drei Tage als Einheit in einer Kirche und mit demselben Zelebranten gefeiert werden, um die Botschaft von Leben, Sterben und Auferstehung Jesu in ihrer ganzen Tiefe erlebbar zu machen. Die Feiern finden in folgenden Kirchen statt: 

  • Herz Jesu / Bad Kissingen
  • St. Johannes d.T./Euerdorf
  • St. Kilian Gefährten/Nüdlingen
  • Allerheiligenkirche in Ebenhausen

Das Triduum als Einheit erleben

„Stellen Sie sich vor, Sie gehen ins Theater oder schauen eine Filmreihe und sehen nur den zweiten Akt oder die mittlere Folge. Da fehlt doch der Anfang, und das Ende bleibt offen“, erklärt Pfarrer Greier im Gespräch mit dieser Redaktion.

Ähnlich sei es mit dem Triduum paschale: Es handelt sich nicht um drei voneinander unabhängige Gottesdienste, sondern um einen einzigen Gottesdienst, der sich über drei Tage erstreckt. Die Feier beginnt am Gründonnerstag mit der Abendmahlsmesse, setzt sich am Karfreitag mit der Liturgie vom Leiden und Sterben Jesu fort und findet ihren Höhepunkt in der Osternacht, der Feier der Auferstehung.

Die Bedeutung des Triduums

In den vergangenen Jahren war es vielerorts schwierig, das Triduum in seiner vollen Form zu feiern. Aufgrund des Priestermangels fiel die Abendmahlsmesse am Gründonnerstag in manchen Gemeinden ganz weg, da sie nur als Eucharistiefeier möglich ist. Auch die Osternacht wurde nicht überall angeboten, sodass oft nur die Karfreitagsliturgie übrig blieb, die häufig von ehrenamtlichen Gottesdienstbeauftragten geleitet wurde.

Pfarrer Gerd Greier vor der Stadtpfarrkirche in Bad Kissingen.       -  Pfarrer Gerd Greier vor der Stadtpfarrkirche in Bad Kissingen.
Foto: Isolde Krapf | Pfarrer Gerd Greier vor der Stadtpfarrkirche in Bad Kissingen.

Ein neuer Ansatz für 2025

Dieses Jahr soll sich das ändern: „Wir möchten die Einheit der drei Heiligen Tage wieder stärker in den Mittelpunkt rücken“, betont Priesterkandidat Benedict Dürrlauf. Deshalb wird das Triduum in vier ausgewählten Kirchen des Pastoralen Raums gefeiert, jeweils von einem Priester. Damit soll die Bedeutung dieser zentralen Tage im Kirchenjahr hervorgehoben und die Liturgie in ihrer ursprünglichen Form wieder erlebbar gemacht werden.

Herausforderungen und Kritik

Die Entscheidung, das Triduum auf vier Kirchen zu konzentrieren, stieß anfangs auf Kritik. Es wurde die Sorge geäußert, dass ältere Menschen, die an ihre Heimatkirchen gebunden sind, den Weg zu den zentralen Feiern nicht auf sich nehmen könnten.  Außerdem wurde befürchtet, dass das Angebot an Gottesdiensten insgesamt reduziert werde und die Distanz zur Kirche wachse.

Pfarrer Greier betont jedoch, dass niemand ausgeschlossen werde, denn es können Fahrgemeinschaften gebildet werden. „Niemand muss Sorge haben, in einer der Kirchen keinen Platz zu finden. Die Zeiten, in denen man eine Stunde vor Beginn in der Kirche sitzen musste, um einen Platz zu bekommen, sind vorbei.“ Und weiter: „Eine volle Kirche schafft zudem eine ganz besondere Atmosphäre des gemeinsamen Feierns, Betens und Singens.“

Wertschätzung für Ehrenamtliche

Auch stellte Greier klar, dass die Entscheidung nicht als Abwertung des Engagements der Gottesdienstleiter zu verstehen sei. Vielmehr gehe es darum, die Einheit des Triduums zu betonen und den EINEN Gottesdienst an den drei Tagen in seiner vollen Form zu feiern.

Weitere Angebote rund um Ostern

Neben dem Triduum gibt es zahlreiche weitere Angebote: Gottesdienste an Palmsonntag, Ostersonntag und Ostermontag sowie spezielle Formate für Familien, wie Passionsspiele der Kommunionkinder, Agapefeiern und Kindersegnungen. Eine vollständige Übersicht findet sich im Pfarrbrief und auf der Homepage des Pastoralen Raums.

Die Ursprünge des Triduums

Die Wurzeln des Triduums reichen bis ins 4. Jahrhundert zurück. Ursprünglich feierten die Christen Ostern in einem einzigen nächtlichen Gottesdienst, einer großen Vigil, in der sie des Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu gedachten. Im Laufe der Zeit dehnte sich diese Feier zu einer dreitägigen Liturgie aus, die heute als „Triduum paschale“ bekannt ist.

Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten

Diese Tradition wird im Pastoralen Raum Bad Kissingen in diesem Jahr wiederbelebt – mit einem besonderen Höhepunkt: In der Osternacht um 22 Uhr werden aus allen Kirchtürmen die Glocken erklingen und die frohe Botschaft verkünden: „ Christus ist auferstanden!“

Einladung an alle Gläubigen

„Kommen Sie und erleben Sie die Dramatik dieser drei dichten Tage, in denen es um alles geht: um Freundschaft und Verrat, um Leid und Freude, um Tod und Auferstehung“, lädt Pfarrer Greier ein. „Diese Tage sind das Herzstück unseres Glaubens – lassen Sie uns sie gemeinsam feiern und die Einheit des Triduums neu entdecken.“

 
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