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Rannungen
Ortsumgehung im Rat abgelehnt
Eine von Bürgermeister Zehner vorgelegte Ausbauvereinbarung mit dem Kreis wurde mit Stimmengleichheit nicht angenommen.
Der Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Rottershausen und Rannungen zur Kreisstraße ist wieder im Gespräch. Foto: Archiv/ Isolde Krapf       -  Der Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Rottershausen und Rannungen zur Kreisstraße ist wieder im Gespräch. Foto: Archiv/ Isolde Krapf
| Der Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Rottershausen und Rannungen zur Kreisstraße ist wieder im Gespräch. Foto: Archiv/ Isolde Krapf
Dieter Britz
 |  aktualisiert: 19.08.2022 15:30 Uhr
Die große Zahl von Zuhörern machte es schon deutlich: der Gemeinderat hatte zwei wichtige, um nicht zu sagen brisante Themen auf der Tagesordnung. Zum einen ging es um die umstrittene Ortsumgehung, zum anderen um die Zukunft der Mehrzweckhalle (Bericht folgt). Wenn es nach dem Gemeinderat geht, wird es weder die halbe noch die ganze Ortsumgebung geben. Eine von Bürgermeister Zehner vorgelegte Ausbauvereinbarung mit dem Kreis wurde mit Stimmengleichheit abgelehnt.


Überlassung von Flächen

Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU) legte den Text für eine Ausbauvereinbarung zwischen dem Landkreis und der Gemeinde vor, die eine volle Ortsumgehung vorsieht. Danach sollte die KG 43 von der Staatsstraße St 2445 bis zum Anschluss an die Kreisstraße KG 8 zwischen Rannungen und Maßbach mit einer vollen Ortsumgehung neu gebaut werden. Am 10. Februar hatte im Landratsamt eine Besprechung stattgefunden, an der von Seiten der Gemeinde der erste und zweite Bürgermeister und ein Großteil des Gemeinderates teilnahmen.
Von Seiten des Landratsamtes waren der Landrat selbst und mehrere Beamte anwesend. Die Beteiligten seien übereingekommen, ihren Gremium einer Vereinbarung zum Ausbau der Kreisstraße "mit voller Ortsumgehung Rannungens zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und -verhältnisse zur Abstimmung zu stellen", hieß es da.
Die Gemeinde sollte sich in dieser Vereinbarung verpflichten, dem Landkreis die für die neue Trassenführung der KG 43 vom künftigen Kreisverkehrsplatz bis zur Einmündung in die KG 8 oberhalb der Sportanlage im Flurbereinigungsverfahren erlangten Flächen unentgeltlich zu übereignen. Der Landkreis werde veranlassen, dass der Bau dieses ersten Teilabschnitts der Ortsumgehung zeitnah verwirklicht wird. Der Baubeginn sei frühestens 2019 möglich, da noch eine Einigung mit der Bahn wegen eines Brückenbauwerks nötig sei. Unverzüglich nach Übereignung der Flächen werde der Landkreis mit der Planung für den zweiten Bauabschnitt der Ortsumgehung von Rannungen bis zur Maßbacher Straße beginnen. Der Landkreis werde die nötigen Ingenieurleistungen und eine spezielle Artenschutzprüfung vergeben sowie Grundstücksverhandlungen aufnehmen. Sollte ein Planfeststellungsverfahren zu diesem zweiten Bauabschnitt nötig sein, werde der Landkreis dies unverzüglich über die Regierung von Unterfranken in die Wege leiten. Angestrebt sei, eine Planfeststellung bis Ende 2019 abzuschließen. Zu diesem zweiten Bauabschnitt sollte ein Baubeginn bis 2020 angestrebt werden.
Zehn Tage nach der Besprechung zwischen dem Rannunger Gemeinderat und dem Landrat hatte der Wirtschafts- und Umweltausschuss des Landkreises getagt und einer entsprechenden Vereinbarung mit der Gemeinde zugestimmt. Nun sollte auch der Rannunger Gemeinderat zustimmen. Der Landkreis habe die Forderungen so umgesetzt, wie von der Gemeinde verlangt, betonte Bürgermeister Zehner, und "dieses Angebot des Landkreises wird, wenn es heute so abgelehnt wird nicht mehr zum Tragen kommen." Gemeinderätin Sybille Büttner (Bürgerliste) ergänzte "das ist die letzte Chance, sonst kriegen wir die halbe Umgehung." Der zweite Bürgermeister Werner Keller allerdings kritisierte, im Schreiben des Landratsamtes stehe dreimal die unklare Angabe "unverzüglich". Wer die Kosten des Verfahrens trage, werde nicht erwähnt.
Auf die Situation des Landwirtes Thomas Dömling werde nicht eingegangen. "Ich bin gegen eine halbe und gegen eine ganze Umgehung. Wir brauchen sie nicht, wir haben die Frequenz nicht" betonte er. Fridolin Zehner meinte, dass die Kosten für die Flurbereinigung und für die Grundstücke vom Landkreis übernommen würden. Das Wort Umgehungsstraße sei sowieso falsch, weil es nur eine Entlastung für den Ebenhäuser Weg sein solle.
Der Antrag von Gemeinderat Wolfgang Röder auf namentliche Abstimmung wurde einstimmig angenommen. Gegen die Ausbauvereinbarung mit dem Landkreis stimmten die sechs Gemeinderäte Johannes Beck (CSU-FW), Joachim Weigand (CSU-FW), Daniel Weigand (CSU-FW), Yvonne Seufert (Bürgerliste), Mario Träg (Bürgerliste) und Werner Keller. Für die Vereinbarung waren Bürgermeister Fridolin Zehner sowie die fünf Gemeinderäte Rudolf Berninger (CSU-FW), Franz Wolf (CSU-FW), Wolfgang Röder, Sybille Büttner (Bürgerliste) und Harald Leurer. Damit ging die Abstimmung 6:6 aus, der Antrag ist damit abgelehnt.
Wie geht es nun weiter? "Jetzt leitet der Landkreis vermutlich die Planfeststellung ein", meint Bürgermeister Zehner.
 
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