„Was lange währt, wird endlich gut“ - so gratulierte Landrat Thomas Bold (CSU) und früherer Bürgermeister von Wartmannsroth seinem heutigen Amtsnachfolger Bürgermeister Florian Atzmüller (CSU) zur neuen Ortsdurchfahrt. „Das letzte Mal, als die Straße neu asphaltiert wurde – vor 25 Jahren – war ich noch Bürgermeister“, sagt Bold.
Gehwege, Kreisverkehr und Co.
Vor dem Baubeginn flossen immerhin 900 Autos pro Tag durch die Landkreis-Gemeinde, die ein Bindeglied in den Kreis Main-Spessart ist. Nun gibt es neue Gehwege von anderthalb Meter Breite und ein Kreisverkehr zeigt Bremswirkung am Ortseingang von Schwärzelbach aus kommend. Zudem ist die Bushaltestelle nun barrierefrei.
Bürgermeister Atzmüller strahlt an diesem Tag. Es liegen immerhin anstrengende Jahre hinter ihm und seiner achtköpfigen Verwaltung, die sich selbst als Bauherr ins Zeug legte. Damit habe man das zuständige Bauamt in Schweinfurt entlastet. „Ein anständiger Zustand unserer Straßen ist einfach wichtig“, sagt der Bürgermeister. Mit Blick auf eine kürzliche Berlinreise scherzte er, dass „wir auch in Zukunft nicht von Wartmannsroth nach Waizenbach per U-Bahn fahren werden“. Somit bleibe die Verbindung fürs Auto wichtig.
Neuer Charakter des Ortes
Die Planungen reichen zurück bis ins Jahr 2015, der Entwurf stand 2018. Insgesamt 3,5 Millionen Euro hat Verkehrsprojekt beansprucht. 1,8 Millionen Euro hat der Freistaat direkt bezahlt. Die restliche Summe entfielen mit 1,4 Millionen auf die Gemeinde und 300.000 Euro auf den Kreis. Diese Summe für Gemeinde und Landkreis wird durch Landesförderungen von 900.000 Euro abgefedert.
Sandro Kirchner (CSU), Staatssekretär des bayerischen Innenministeriums, fragt sich in seinen Träumen, wie viele Straßen man sanieren könnte, wenn man das 365-Euro-Ticket oder das Deutschlandticket nicht finanzieren müsste. Für ihn ist ländliche Heimat etwas Besonderes und verdiene eine Förderung: „Die neue Ortsdurchfahrt hat dem Ort einen neuen Charakter und mehr Qualität gegeben.“
Kein Ausbau ohne Anwohner möglich
Amtsleiter Andreas Hecke vom staatlichen Bauamt in Schweinfurt legt den Fokus auf gleichwertige Lebensverhältnisse: „Wir brauchen dafür nicht nur gute Straßen, sondern die Menschen müssen sich auch wohlfühlen.“ Mit der neuen Gestaltung sei dies gelungen, weil der Aufenthaltsraum in den Vordergrund gerückt sei. Der Gehweg verbessere das Miteinander der Verkehrsteilnehmer, weil sie nun voneinander getrennt sind. Dies sei nur möglich gewesen, weil Anwohner auch Grundstücksflächen wie Gärten abgaben, um Raum zu schaffen für den Ausbau.
Noch ist das Projekt nicht komplett abgeschlossen, denn es folgt für 300.000 Euro noch mehr Grün entlang der Straße: „Es zeigt sich, dass wir mehr Begrünung im Straßenbereich brauchen“, sagt Jürgen Eisentraut, Behördenleiter des Amtes für ländliche Entwicklung in Würzburg. Mit dem Ausbau stärke und belebe man die Innenorte und wirke damit dem Flächenverbrauch entgegen. Gepflanzt wird im November, da aufgrund des Klimawandels die Trockenheit in den Sommermonaten zunehme.
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