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Bad Kissingen
Orgel und Trompete, ein ideales Paar
Stadtkantor Burkhard Ascherl und Solo-Trompeter Roland Grau lassen den Barock hochleben
Als Musiker sind der Stadtkantor Burkhard Ascherl (links) und der Solo-Trompeter Roland Grau (rechts) bei ihren Konzerten ein Traumpaar.Foto: Peter Klopf       -  Als Musiker sind der Stadtkantor Burkhard Ascherl (links) und der Solo-Trompeter Roland Grau (rechts) bei ihren Konzerten ein Traumpaar.Foto: Peter Klopf
| Als Musiker sind der Stadtkantor Burkhard Ascherl (links) und der Solo-Trompeter Roland Grau (rechts) bei ihren Konzerten ein Traumpaar.Foto: Peter Klopf
Peter Klopf
 |  aktualisiert: 18.08.2022 13:45 Uhr

Spätestens seit dem Dresdner Trompetenvirtuosen Ludwig Güttler erfreut sich barocke Trompetenmusik heute wieder einer großen Popularität. Der "Glanz des Barock", wie andere es nannten, hatte Einzug in die deutschen Wohnzimmer und in die Köpfe der Deutschen gehalten. Überall in Europa wurde der festliche musikalische Barock wieder entdeckt. Ein ideales Paar, welches die Königin der Instrumente mit der Leichtigkeit der Piccolo-Trompete verbindet, sind Burkhard Ascherl ( Orgel ) und Roland Grau ( Trompete ).

Schon mit zehnh Jahren startete Roland Grau mit seiner musikalischen Ausbildung als Trompeter. 1991 begann er ein Studium an der Hochschule für Musik in Würzburg. 1998 schloss er dieses mit Auszeichnung ab und vervollkommnete seine Ausbildung in der Meisterklasse, die er 2000 erfolgreich beendete. Seit 2001 ist er Solotrompeter der Württembergischen Philharmonie Reutlingen.

Burkhard Ascherl studierte Katholische Kirchenmusik und Orgel an der Hochschule für Musik in Würzburg. 1989 legt er das Meisterklassendiplom als Organist ab. Seit 1993 ist er Stadtkantor in Bad Kissingen und künstlerischer Leiter des "Bad Kissinger Orgelzyklus". Seit 2004 haben sich die Wege der beiden Musiker bei einem gemeinsamen Konzert in Scheidegg/Westallgäu zum ersten Mal gekreutz. Seit dem verbindet beide eine freundschaftliche Symbiose bei der Interpretation barocker Trompetenmusik .

So auch bei ihrem gemeinsamen Konzert in der Bad Kissinger Herz-Jesu-Kirche am ersten Weihnachtsabend. Schon des Entree mit dem "Petite Marche" für Trompete und Orgel von Georg Friedrich Händel (1685-1759) war ein Glanzstück. Der kleine Marsch schillerte durch seine Leichtigkeit, seine beschwingte Melodie und die hellen Klängen der Piccolo-Trompete in den sehr hohen Passagen. Dazu der sonore Ton der Orgel als Begleitinstrument.

Besondere Herausforderung an den Trompeter Grau stellte ein Trompetensolo, bei dem schnelle, sehr hohe Triolen als atemberaubendes Signal intoniert werden mussten. Hier zeigte sich die Brillanz von Roland Grau, aber auch das homogene Zusammenspiel beider Künstler. Prunkvolle Präsentation und leichte höfische Unterhaltung war bei vielen barocken Werken die Bestimmung. So auch bei Händels "Wassermusik". Die "Suite D-Dur " war ein weiterer Glanzpunkt im Konzertprogramm für beide Sätze. Burkhard Ascherl hatte dieses Werk, wie viele andere an diesem Abend, für beide Instrumente bearbeitet und auf sich und Roland Grau zugeschnitten. So war dies Werk mit seinen fünf Sätzen wieder ein Sahnehäubchen für die verwöhnten Ohren der Zuhörer.

Mit dem "Scherzo e-Moll" aus der 4. Orgelsymphonie von Charles-Marie Widor (1844-1937) machte Burkhard Ascherl als Solist einen Ausflug in die französische Orgelmusik. Dieses verspielte, launenhafte Stück, mit seinen rasanten Läufen über die drei Manuale des Spieltisches und die ebenfalls anspruchsvolle Fußarbeit forderte den Organisten geradezu heraus. Doch Burkhard Ascherl meistert hochkonzentriert die Anforderung virtuos. Gleich danach schob Ascherl noch mit dem "Carillon Sortie D-Dur " von Henri Mulet (1878-1967) ein ebenfalls sehr anspruchsvolles Werk nach. Den krönenden Abschluss bildete die "Sonata D-Dur " für Trompete und Orgel von Georg Philipp Telemann (1681-1767). Mit riesigem Applaus bedankten sich die Zuhörer für ein abwechslungsreiches, aber auch anspruchsvolles "Festliches Trompetenkonzert". Mit dem "Abendsegen aus der Märchenoper "Hänsel und Gretel" von Engelbert Humperdinck als Zugabe endete der beeindruckende Abend.

 
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