Der Garten ist ihr Hobby. Immer wieder entdeckt sie etwas Neues, was sie ausprobieren kann und stellt altes Wissen auf die Probe, um es dann weiter zu vermitteln. Mit ihrer Begeisterung steckt sie jeden an, der in ihren Garten kommt. Das haben auch Fernseh- und Radiosender längst entdeckt und das ist vermutlich auch der Grund, warum sie jetzt eine eigene Website eröffnet hat. Denn "was diese Influenzer können, kann ich viel besser, ich habe nämlich den Content (sprich den Inhalt)", sagt sie lächelnd. Der Hype um die Influenzer und die Einsicht, dass das Informationsverhalten sich ändert, haben sie zu der eigenen Website motiviert.
Unter www.gitti-gartenzwerg.de beschreibt sie es selbst so: "Gärtnern bietet ein Füllhorn an Themen, Inspirationen und Herausforderungen. Auf diesen Seiten teile ich meine Gartenerfahrungen und meine Liebe zu Pflanzen, Gärten und der Natur." Inzwischen ist "Der feine Blog über den Garten" online . Mindestens zweimal im Monat will die Gartenexpertin auf ihrer Website Tipps geben und die Menschen einladen, über ihren Gartenzaun zu schauen, denn "viele Leute wissen nicht mehr was schön ist", sagt sie mit Blick auf die vielen Steingärten in der Umgebung.
Auf ihrem 800 Quadratmeter großen Grundstück in Burghausen, wo gerade ein neues Gewächshaus entsteht, lässt sich so einiges entdecken. Von der Olla-Bewässerung - ins Beet eingegrabene Tongefäße -, die schon die Azteken benutzt haben, bis hin zu Raritäten an Beerengehölzen und Pflanzen, die gut Trockenheit aushalten. "Damit müssen wir uns beschäftigen", sagt Goss. Überhaupt spielt das Klima für sie eine große Rolle. So gibt es eine spanische Tanne, einen Mandelbaum, der früher schon in den Weinbergen gepflanzt wurde, und Fächerahorn aus Italien.
Echter Geheimtipp
Besonders freut sie sich auf ihre Baumpfingstrosen. "Die werden demnächst blühen, das ist richtig schön, die werde ich dann posten", kündigt sie an. Die Pfingstrosen sind nicht nur schön, sonder außerdem ein echter Geheimtipp, denn "wenn die mal angewachsen sind, muss man die nie wieder gießen". Passend zum Thema Klima testet sie außerdem demnächst 20 verschiedene Lavendel-Sorten, zufällig auch die Arzneipflanze des Jahres 2020. Auch davon wird sie sicherlich online berichten.
Um andere an ihrem Wissen teilhaben zu lassen, hat sie erst einmal Geld investiert in eine gute Kameraausrüstung und jetzt in ihre Website . Dort wird die Gartenexpertin, die als Kreisfachberaterin beim Landkreis Schweinfurt arbeitet und die vielen aus der Sendung "Wir in Bayern" bekannt ist, zum einen aus ihrem Garten, aber auch über Projekte wie den Bibelgarten in Euerbach, Selbstgemachtes wie zum Beispiel ein einfaches Rankgerüst, und über ihre Reisen berichten.
Zu schade für die Schublade
"Ich habe ein unglaublich großes Fotoarchiv , es wäre schade, wenn das alles in der Schublade verschwindet", sagt Goss. Sie freut sich darauf den Menschen zu zeigen, was sie schon selbst für schöne Plätze gesehen hat und ihre Erlebnisse zu teilen. Momentan ist ihre Schwedenreise vom letzten Jahr eingestellt.
Weitere Urlaubseindrücke werden folgen, vor allem auch aus England. "Ein Gärtner hat mal zu mir gesagt, es gibt ein Gärtnerleben vor England und eins danach; das stimmt, man schaut ganz anders auf das Thema Garten, wenn man mal dort war", findet die Gartenexpertin.
Preisvergabe
Besonders freut sie sich über die Menschen, die sie dank ihres Hobbys kennenlernt. "Das ist ein Reichtum", sagt Goss. Deshalb werden sicher viele Gärten von Freunden - auch aus der Umgebung - auf der Website zu sehen sein. Viele Kontakte hat Brigitte Goss auch als Jurymitglied des European Award for ecological gardening geknüpft. Hier bewertet sie seit 2015 alle zwei Jahre als einer von zwei deutschen Vertretern Projekte zur ökologischen Gartengestaltung. "Durch diese Vernetzung von Naturgärten in Europa eröffnen sich ganz neue Welten, ich lerne viel dabei und lasse mich davon inspirieren, was Menschen in anderen Ländern machen", schwärmt die leidenschaftliche Gärtnerin.
In Deutschland sei das Thema Natur im Garten noch ein Fleckerlteppich, sagt Goss, die aus dem Altmühltal stammt. Deshalb habe man jetzt auch hier einen Verein "Natur im Garten Deutschland" gegründet, bei dem sie Gründungsmitglied ist, aber "das wird dank Corona wohl erst nächstes Jahr richtig anlaufen".
Bereits gestartet ist aber ihre neue Rubrik beim mdr. Zeitgleich zu der Erstellung ihrer eigenen Website hat die mdr-Redaktion Brigitte Goss an Weihnachten eine eigene Rubrik angeboten. Die Serie "Natürlich gärtnern mit Brigitte" läuft seit März online . Das Interesse ist riesig. Die Online-Zugriffe übersteigen sogar die Zuschauerquote der Sendung. Einmal wöchentlich zeigt die Gartenexpertin hier in der Saison was gerade ansteht, wie zum Beispiel wie man Hortensien richtig schneidet. Oder sie präsentiert kreative Ideen aus ihrem eigenen Gärtnerleben. So verwendet sie zum Beispiel nicht nur in der Coronazeit, wo Geschäfte geschlossen sind und sich Pappkartons von Bestellungen ansammeln, diese als Mulch-Material statt Vlies gegen Unkraut. Weil gerade kein Kamerateam zu ihr darf, greift sie dafür auch mal selbst zur Kamera, schickt es der Online-Redaktion und die schneidet es.
Wer Anfragen hat, zum Beispiel nach Rezepten wie dem Quittensenf ist ebenfalls beim mdr besser aufgehoben als auf ihrer neuen Website . "Dort gibt es eine Zuschauer-Maske, die man ausfüllen kann und die Anfragen arbeite ich auch regelmäßig ab", erläutert Goss.
Zur Info: Lebenslauf Brigitte Goss ist in Eysölden/Thalmässing im Altmühltal aufgewachsen. Die Mittelfränkin absolvierte eine Lehre zur Zierpflanzengärtnerin sowie 2000 eine weitere Ausbildung an der "Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau" in Veitshöchheim zur Gartenbautechnikerin. Seit 2012 ist sie Kreisgartenfachberaterin am Landratsamt in Schweinfurt. Sie berät Gemeinden bei Bepflanzungen öffentlicher Grünflächen, aber auch Bürger. Sie hat zwei Bücher geschrieben, hält Vorträge und arbeitet für mdr und BR.
Online Ihre Website heißt
www.gitti-gartenzwerg.de und die neue Rubrik gibts unter www.mdr.de/mdr-garten/natuerlich-gaertnern-brigitte-gartentipps-saison-100.html