
Der Bundesadler auf der Brust beeindruckte, auch wenn der deutsche Badminton-Weltklassespieler Mark Lamsfuß eher der drahtige Sportler ist, anstatt Muskelpakete mit sich rumzuschleppen. Das ist beim schnellsten Ballsport der Welt auch nicht zwingend nötig, da zählt eher die Schnelligkeit und vor allem die Technik.
Der Sport wird von Asiaten dominiert und gehört dort wie Tischtennis zum Volksport. Schnell auf den Beinen, flink im Kopf und mit der richtigen Technik ausgestattet hauen sich die Kontrahenten die Bälle mit einer irren Geschwindigkeit um die Ohren. Für die Nachwuchsspieler vom Ski-Club Bad Kissingen und vom BC Bad Königshofen fand in der Kissinger Bayernhalle ein Training mit dem 30-Jährigen aus der Nähe von Köln statt, der sich aktuell wegen einer Knieverletzung in Schweinfurt in Behandlung befindet.
Training mit dem Olympia-Teilnehmer
Über Timo Krambo kam der Kontakt mit Mark Lamsfuß zustande, der auch Botschafter von Kinderlachen e. V. ist und Spenden für den Verein sammelt. Aus Bad Kissingen konnte er einen stattlichen Betrag mitnehmen. Davor war aber ein rund einstündiges Training für den Nachwuchs angesetzt und knapp 40 Kinder und Jugendliche waren am Start. Die richtige Griffhaltung, Schlagtechnik und Trick-Shots zeigte der Olympia-Teilnehmer und die Kids hörten besonders aufmerksam zu und versuchten es gleich umzusetzen, mit mehr oder weniger Erfolg, immer wieder aufgemuntert von Lamsfuß.

Bei der anschließenden Fragerunde ließ sich der Badminton-Weltklassespieler einiges entlocken. So zum Beispiel, dass er, seit er drei Jahre alt ist, diesen Sport spielt und sein bisher schnellster Schlag den Ball auf 420km/h beschleunigte. Aber auch über seine sportliche Karriere erzählte er und das er bei Wettkampfvorbereitung täglich sechs Stunden trainiert. Aktuell ist er verletzt und konnte deswegen bei den olympischen Spielen in Paris nichts holen und musste aufgeben.
Er hat aber schon zahlreiche Titel geholt, so war er Gewinner der Goldmedaille bei den Europameisterschaften im Mixed und im Herrendoppel und holte bei der Weltmeisterschaft in Tokio 2022 im Mixed Bronze. Auch wenn ihn die Verletzung natürlich zurückwarf, hat er ein klare Vorstellung von seiner sportlichen Zukunft. „Ich will bei der nächsten Olympiade eine Medaille holen“, gibt sich der 30-Jährige kämpferisch. Olympia findet im Jahr 2028 in Los Angeles statt. Da will er wieder mit dem Bundesadler auf der Brust um Titel spielen. Ein paar neue Fans aus Bad Kissingen und Bad Königshofen sind sicherlich dazu gekommen. Fast alle holten sich zum Abschluss eine Autogrammkarte.