
Als Klaus Klingert vor 14 Jahren den Posten des Leiters im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten übernahm, ging ein Raunen durch die Reihen der Landwirtschaft. Ein Forstmann, der die Agrarinteressen vertreten sollte? Klingert hat in seiner Amtszeit bewiesen, dass ein Förster nicht nur Wald, sondern auch Acker kann. Jetzt geht der Amtsleiter in den Ruhestand und stellt bei seiner Verabschiedung den Nachfolger gleich vor. Der ist ebenfalls Forstmann.
Die Zeiten für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten dürften in den kommenden Jahren turbulent werden. Klimawandel, Dürrephasen, Borkenkäfer, Tierwohl und Artenvielfalt sind nur eine kleine Auswahl der Stichworte, die dem Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Zukunft ständig begegnen werden.
Zur Verabschiedung von Klaus Klingert waren zahlreiche Gäste aus den beiden Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen, für die das Amt zuständig ist, in die Zentrale nach Bad Neustadt gekommen. Die Verabschiedung und die Amtseinführung von Klingerts Nachfolger übernahm Ministerialdirektor Hubert Bittlmayer, Amtschef im Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Bittlmayer würdigte nicht allein die Verdienste von Klaus Klingert, sondern mahnte in eindringlichen Worten, die Veränderungen des Klimas auch in Bayern nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Die Landwirtschaft sehe sich derzeit immer wieder heftigen Vorwürfen ausgesetzt. "Die Ökologie darf nicht allein Thema der Landwirtschaft sein, während die Ökonomie mit ihren günstigen Preisen die Verbraucher bevorteilt", forderte Bittlmayer.
Klaus Klingert würdigte Bittlmayer als einen Amtsleiter, "der sich mit viel Geschick und absoluter Zuverlässigkeit ein großes Ansehen erworben hat". Klaus Klingert, Jahrgang 1956 wuchs in Bad Mergentheim auf und hat in München Forstwirtschaft studiert. Nach Stationen unter anderem in Bad Königshofen, dort auch als stellvertretender Forstamtsleiter, wurde er 2002 Leiter des Forstamtes in Münnerstadt. Drei Jahre später wurde Klingert zum Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt ernannt.
Klaus Klingerts Nachfolger heißt Oliver Kröner, ist Jahrgang 1967, stammt aus Nürnberg und hat ebenfalls in München Forstwirtschaft studiert. Kröner, der in Ebern (Lkr. Haßberge) wohnt, war stellvertretender Forstamtsleiter in Wiesentheid und stellvertretender Behördenleiter im Amt für Landwirtschaft und Forsten in Coburg. Hubert Bittlmayer bezeichnete Kröner als "hochgeschätzten Ansprechpartner, der vor allem den Waldnaturschutz als wichtiges politisches Thema erkannt hat". Seinen neuen Posten als Amtsleiter in Bad Neustadt hat Oliver Kröner bereits zum 1. Mai angetreten.
Bad Kissingens 3. Bürgermeister Thomas Leiner hob den Wildpark Klaushof hervor, dessen Umwandlung in ein Naturerlebniszentrum Klingert maßgeblich vorangetrieben hatte.
"Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sind Zukunftsthemen mit Bedeutung für die ganze Gesellschaft", sagte der neue Amtsleiter Oliver Kröner. "Der Klimawandel entwickelt sich zu einer Klimakrise", ist sich Kröner jetzt schon sicher. Klimaschutz, neue Pflanzensorten, Artenschutz und der Umbau der Wälder kämen so schon bald auf ihn zu.