Die Schwimmbadfreunde Schönau betreiben seit 2005 das Freibad als Vereinsbad. Ein neuer Vorsitzender konnte in der Jahreshauptversammlung am vergangenen Wochenende allerdings nicht gefunden werden.
Wie ernst die Situation für den Fortbestand des Schönauer Freibades ist, wurde mehr als deutlich. Nach zwölf Jahren steht Christoph Kessler für das Amt des Vorsitzenden nicht mehr zur Verfügung. In den vergangenen Wochen und Monaten habe es bereits Gespräche mit einer Reihe an potenziellen Nachfolgern gegeben, doch eine Person mit der Bereitschaft an erster Stelle Verantwortung zu übernehmen, sei bislang nicht gefunden worden.
Arbeit neu verteilen
Die bisherige Vorstand habe daher schon im Herbst begonnen, die Verteilung der Arbeit neu zu organisieren. "Viele sind bereit zu helfen, sie wollen konkrete Aufgaben zugewiesen bekommen", berichtete Kessler von den Erfahrungen. Nun gehe es darum, die Arbeit besser und breiter aufzustellen und gezielt zu verteilen. Ein neuer Vorsitzender sei kein Einzelkämpfer im Freibad , sicherten Kessler und die weiteren Vorstandsmitglieder zu. Kessler selbst werde als Beisitzer im Vorstand bleiben und stehe seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin mit Rat und Tat zur Seite.
Saisonarbeit
Auch erklärte er sich bereit, bei Bedarf bei behördlichen Gesprächen, wie dem Gesundheitsamt, zur Verfügung zu stehen. Alle weiteren Vorstandsposten seien mit bewährten und erfahrenen Personen besetzt. Die Arbeit im Schwimmbadverein sei eine Saisonarbeit . Von September bis März gebe es für einen Vorsitzenden kaum etwas zu tun. Ziel der Schwimmbadfreunde sei es, das Freibad für Schönau zu erhalten. "Für einen so kleinen Ort ist ein Freibad ein echter Luxus, den müssen wir uns und für unseren Nachwuchs erhalten", so Kessler. Auch der stellvertretende Bürgermeister Reinhold Nöldner, der selbst als Beisitzer dem Verein angehört, betonte: "Wir wollen das Schwimmbad weiterhin erhalten. Die Gemeinde braucht das Freibad ." Wie das allerdings konkret aussehen kann, wenn sich niemand für den Vorsitz findet, darüber herrschte zunächst Schweigen.
Lösung schnell finden
Eberhard Märkert, der als Wahlleiter fungierte, machte deutlich, dass der bisherige Vorstand nach erfolgloser Wahl zwar kommissarisch im Amt bleibe, doch das sei keine dauerhafte Lösung. Aus rechtlicher Sicht sei es zwingend erforderlich, einen funktionstüchtigen Vorstand vorzuweisen. Fristen seien jetzt einzuhalten. In vier Wochen werde die nächste Sitzung stattfinden, bis dahin müsse eine Lösung gefunden werden.
Dem Schreckgespenst der Vereinsauflösung wollte niemand so recht Raum geben. Doch Lothar Stäblein machte deutlich, dass genau diese Problematik auf den Verein zukommen werde, wenn sich in den nächsten vier Wochen niemand finde. Es müsse den Vereinsmitgliedern und vor allen den jungen Familien klar sein, dass die Schließung des Bades unausweichlich sei, wenn der Verein ohne Führung sei. "Eine Saison auszusetzen, ist nicht möglich", ergänzte Kessler. "Wenn das Schwimmbad einmal geschlossen ist, dann bleibt es auch geschlossen. Wir werden nach einer Schließung keine Betriebsgenehmigung mehr bekommen."
Nächste Sitzung am 10. April
So ernst die Situation für den Verein ist, die derzeit Verantwortlichen wollen die Hoffnung nicht aufgaben. "Es müssen jetzt weitere persönliche Gespräch geführt werden", waren sich die Verantwortlichen einig. Am Sonntag, 10. April werden die nächste Sitzung stattfinden. Reinhold Nöldner sicherte die Unterstützung der Gemeinde zu. Die Gemeinde übernehme die Sanierung der Toilettenanlage, habe die Einrichtung des ausgeschiedenen Pächters abgekauft, das Dach um die Schornsteine werde über den Bauhof repariert. "Wir wollen, dass es mit dem Schwimmbad weiter geht." Vorausgesetzt, dass der Verein weiterhin besteht, sollen die Arbeiten im Außenbereich am 23. April starten. Die Saisoneröffnung ist für den 21. Mai vorgesehen.