
Im Bistum Würzburg befinden sich rund 2.250 Gebäude im Eigentum der katholischen Kirche, darunter 950 Kirchen, 220 Kapellen, 392 Gemeindezentren und 638 Pfarrhäuser, Verwaltungs- und Pfarrbüros. Insgesamt 883 katholische Kirchenstiftungen sind vor Ort für Unterhalt und Pflege der Immobilien, den Arbeitsschutz, Personalangelegenheiten und zum Teil auch für katholische Kindertagesstätten zuständig.
An der Spitze jeder Kirchenstiftung steht eine Kirchenverwaltung. Im November 2024 wurden in Bayern sämtliche Kirchenverwaltungen neu gewählt. Im Pastoralen Raum Bad Kissingen gab es für 19 der 20 Kirchenstiftungen Kandidatinnen und Kandidaten.
„Es ist wichtig, dass die Gemeinde aus sich heraus lebt“, sagte der Bad Kissinger Pfarrer Gerd Greier bei der gemeinsamen konstituierenden Sitzung von 16 Kirchenverwaltungen in Bad Kissingen . Kirche sei kein reiner Dienstleister für Taufen, Hochzeiten oder Beerdigungen, sondern lebe vom Engagement der Christinnen und Christen vor Ort. „Wenn sich in der Gemeinde niemand mehr kümmert, geht das Licht aus“, sagte Greier.
Ein Pfarrer statt einst 16
Früher habe es in den katholischen Gemeinden des heutigen Pastoralen Raumes Bad Kissingen noch 16 Pfarrer gegeben. Aktuell ist Greier alleiniger Teampfarrer. Zwar sei die zweite Pfarrstelle ausgeschrieben und die Wohnung im Pfarrhaus Euerdorf sei bezugsfertig, aber es sei noch völlig offen, wann die Stelle besetzt wird.
Erfolglos verlief die Suche nach Kandidaten für die Kirchenverwaltung in Reiterswiesen. „Deshalb betreuen wir die Kirchenstiftung jetzt von Bad Kissingen aus“, sagte Pfarrer Greier. Das sei aber keine Dauerlösung: „Wir machen das jetzt sechs Jahre, wenn sich dann keiner findet, wird die Kirchenstiftung ans Ordinariat nach Würzburg übergeben“, stellte der Seelsorger klar.
Das sind die zuständigen Vertreter
In jeder Kirchenverwaltung fungiert der örtliche Pfarrer als so genannter Kirchenverwaltungsvorstand. Für alle Gremien außer Bad Kissingen hat Pfarrer Greier ständige Vertretungen benannt: Pastoralreferent Dirk Rudolph ist für Aura, Ramsthal und Sulzthal zuständig, Gemeindereferentin Barbara Voll für Ebenhausen und Oerlenbach, Pastoralreferentin Christine Seufert für Rottershausen, Eltingshausen und Winkels, Diakon Christoph Glaser für Hausen, Kleinbrach und Arnshausen, Pfarrvikar Matthias Karwath für Euerdorf und Wirmsthal, Pfarrvikar Karl Feser für Garitz, Albertshausen und Poppenroth sowie Diakon Uwe Schaub für Nüdlingen und Haard.
Gewählt wird vor Ort
Zudem werden vor Ort Mitglieder in die Kirchenverwaltungen gewählt: Vier in Gemeinden bis zu 2000 Katholiken , sechs bis 6000 Katholiken und in noch größeren Gemeinden acht. In Absprache mit dem Ordinariat reichen auch zwei Mitglieder, wenn vor Ort nicht mehr Kandidaten gefunden werden. Tatsächlich besteht die Kirchenstiftung Albertshausen neben Pfarrvikar Feser aus nur zwei Mitgliedern, in Poppenroth, Eltingshausen und Oerlenbach gab es bei der Wahl im November jeweils nur drei Kandidaten.
Als Bindeglied zwischen den Kirchenverwaltungen und dem Ordinariat Würzburg als Stiftungsaufsicht fungiert im Pastoralen Raum Bad Kissingen Verwaltungsleiterin Karin Reitelbach.
Gebäudeunterhalt, Arbeitssicherheit, Personalangelegenheiten
Sie informierte die gut 60 Mitglieder der Kirchenverwaltungen bei der gemeinsamen konstituierenden Sitzung über Themen wie Gebäudeunterhalt, Arbeitssicherheit, Personalangelegenheiten oder die Wartung von Elektro-Geräten. Pfarrer Greier wies zudem auf die Verschwiegenheitspflicht bei vielen Themen hin.
Die meisten Gremien wählten in ihren konstituierenden Sitzungen Kirchenpfleger und Kirchenrechner. Die Kirchenpfleger vertreten vor Ort den Kirchenverwaltungsvorstand, setzen Beschlüsse der Kirchenverwaltung um und sind für die Jahresrechnung zuständig. Die Kirchenrechner unterstützen vor allem bei der Aufstellung und Einhaltung des Haushaltsplanes. Pfarrer Gerd Greier kündigte an, dass ausgeschiedene Mitglieder der Kirchenverwaltungen in den jeweiligen Orten verabschiedet werden sollen. Er forderte die neuen Kirchenverwaltungen auf, Vorschläge für einen feierlichen Rahmen zu machen.
