Wie alle Jahre zuvor beginnt auch heuer wieder im Mai das bis Oktober von der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde gemeinsam angebotene Programm der ökumenischen Kurseelsorge , dessen einzelne Termine in der jeweils aktuellen Veranstaltungsbroschüre der Staatsbad GmbH zu finden sind. Eingeladen zu den etwa 25 Veranstaltungen sowie dem wöchentlichen „Wort in den Tag“ oder auch zu persönlichen Gesprächen der beiden Kurseelsorger, Diakon Maik Richter ( evangelisch ) und Gemeindereferentin Petra Müller (katholisch), sind nicht nur alle Gäste und Reha-Patienten, sondern auch Trost und Beistand suchende Einheimische.
Einen Perspektivwechsel schaffen
„Wir haben die Zahlen der Vor-Corona-Zeit wieder erreicht“, waren sich beide Kurseelsorger einig. Über 7 000 Gäste zählten sie in der vergangenen Saison bei ihren Veranstaltungen und sind überzeugt, dass ihr Gesprächsangebot auch nach den Jahren der Pandemie jetzt in Zeiten aktueller Krisen und Kriege stärker in Anspruch genommen wird. Dabei sind es nicht die konkreten Ereignisse, die den Menschen Angst machen, sondern eher das unterbewusste Gefühl allgemeiner Verunsicherung. Hinzu kommt bei vielen der zunehmende Leistungsdruck im Berufsleben und das durch soziale Netzwerke aufgekommene Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen. „Mit unseren seelsorgerischen Veranstaltungen und persönlichen Gesprächen ermöglichen wir unseren Gästen einen Perspektivwechsel“, hofft Diakon Richter. „Wir wollen ihnen die Angst nehmen. Das ist unser Auftrag als Kurseelsorger“, bestätigt seine Kollegin Müller. „Denn es gibt immer noch ein ganz normales Leben trotz aller Negativmeldungen.“
Deshalb greifen beide in ihrem „Wort in den Tag“, das sie nicht nur in den Sommermonaten, sondern ganzjährig an jedem Freitag abwechselnd vor Beginn des Frühkonzerts der Staatsbad Philharmonie um 10:30 Uhr sprechen, ganz bewusst aktuelle, aber auch andere Themen auf. Sie wollen damit ihren Zuhörern wieder Hoffnung und Trost geben, um dank neuer Impulse und „mit offenen Augen“ frisch motiviert ins Wochenende gehen zu können. Diese aufbauenden Minuten sind es, die manche Gäste sogar veranlassen, ganz gezielt in dieses Freitagskonzert zu kommen, haben beide Seelsorger festgestellt.
Für den zwischenmenschlichen Kontakt
Festlicher Auftakt zur Veranstaltungsreihe der Saison ist wie in jedem Jahr der von beiden Seelsorgern gemeinsam zelebrierte Gottesdienst an Christi Himmelfahrt, 9. Mai, um 9:15 Uhr in der Wandelhalle. Für die musikalische Begleitung sorgt die Staatsbad Philharmonie. Nicht wirklich neu, aber nach Jahren der Pause wegen großer Nachfrage wieder ins Programm aufgenommen, ist die meditative Tanzveranstaltung unter professioneller Anleitung, die monatlich an einem Mittwoch angeboten wird. „Hier steht das Gruppenerlebnis im Mittelpunkt“, betont Petra Müller . Deshalb kann jeder auch allein ohne eigenen Tanzpartner zu dieser Veranstaltung kommen. Gerade nach den Pandemie-Jahren der Isolation wird nach Erfahrung beider Seelsorger vor allem von vielen älteren Menschen der zwischenmenschliche Kontakt wieder gesucht.
Outdoor-Veranstaltungen sind beliebt
Ebenfalls wegen der Corona-Isolation haben Müller und Richter eine stärkere Nachfrage nach ihren Outdoor-Veranstaltungen festgestellt – ganz gleich, ob es die jeweils monatlich stattfindenden spirituellen Spaziergänge durch den Luitpoldpark sind, die Wanderungen auf dem „Weg der Besinnung“ oder der Abendsegen im Pavillon der Religionen. „Die Menschen wollen raus und sich bewegen.“ Entsprechend weniger Zuhörer hatten im vergangenen Jahr die monatlichen Vortragsveranstaltungen . Dennoch wollte Maik Richter nicht völlig darauf verzichten. Deshalb wird es in diesem Jahr erstmals ein „Sommer-Special“ mit drei Vorträgen geben. „Darin geht es nicht um rein theologische Themen“, betont der Diakon ausdrücklich, „sondern um allgemeine persönlichkeitsbildende und -fördernde Inhalte wie die Bewältigung von Burnout oder dem erfolgreichen Umgang mit Kränkungen und Krisen.“ Seine katholische Kollegin bestätigt: „Diese Themen haben vor allem durch die Pandemie stark zugenommen.“
Selbstverständlich brauchen Trost suchende Gäste und Einheimische nicht erst auf derartige Veranstaltungen zu warten. Wer aus welchen Gründen auch immer seelischen Beistand braucht und ein persönliches Gespräch sucht, kann mit Bad Kissingens Kurseelsorgern gern jederzeit einen Termin vereinbaren.
- Diakon Maik Richter ( evangelisch ), Telefon: (0971) 13 02 37 80, Mobil: (0157) 37 26 70 65, E-Mail: maik.richter@elkb.de
- Gemeindereferentin Petra Müller (katholisch), Telefon: (0971) 72 46 93 13, E-Mail: petra.mueller@bistum-wuerzburg.de