Hammelburg
Ökostrom für den Weltfrieden
Der ehemalige Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Hans-Josef Fell, zeigte im Hammelburger Gymnasium Perspektiven auf.
Um Sonnenstrahlen wird wohl kaum ein Krieg geführt, aber um Öl und Gas. Da ist sich Hans-Josef Fell (Die Grünen) recht sicher. Der Hammelburger Urvater der erneuerbaren Energie zieht jetzt Bilanz in Sachen Erneuerbare Energie-Gesetz. Ihn hatte der Förderkreis des Frobenius-Gymnasiums in die Aula eingeladen. Vorsitzender Manfred Gerlach sprach von Fells Siegeszug in Sachen erneuerbare Energie.
Die Zuhörer aus dem Kreis der Ehemaligen des Gymnasiums applaudierten mit einem dicken Lob für Fell. Sie hatten aber auch kritische Fragen. So zum Beispiel nach der politischen Umsetzbarkeit und der praktischen Zukunft: "Was soll eine junge Familie tun, wenn sich die Investition in ein Solardach für das Eigenheim bald nicht mehr rechnet?"
Bei Fell laufen solche Fragen offene Türen ein. Der Abbau von gewaltig viel Bürokratie sei fällig. Und im Laufe der vergangenen Jahre erkenne er den zunehmenden Einfluss der Wirtschaftsmacht, die seinen Grundgedanken nicht entspreche. "Wir werden ausgebremst, und Länder wie China überholen uns technologisch", prognostiziert Fell.
Wenn es ein anschauliches Beispiel für Erfolg durch konsequente Beharrlichkeit einer Idee geben soll, dann ist Fell ein klassisches Musterbeispiel. "Anfangs wurde ich als Spinner bezeichnet", erinnert er sich. Der "Aufmüpfige aus den 1970er Jahren", geboren 1952, war in jungen Jahren Kriegsdienst-Verweigerer und Ersatzdienst-Leistender aus Überzeugung, liebte die Rockkultur und studierte in Würzburg Lehramt in den Fächern Physik und Sport. Von 1990 bis 1998 saß Fell im Stadtrat von Hammelburg und von 1994 bis 2002 im Kreistag. Von 1998 bis 2013 war Fell Mitglied des Deutschen Bundestages. Zurzeit ist er Präsident der Energy Watch Group und Botschafter der "100% Renewable Energy".
Einen weltweit bekannten Namen hatte Hans-Josef Fell sich auf dem Gebiet erneuerbare Energie gemacht, also Solar, Wind und Wasserkraft. "Ich musste hart für die erneuerbare Energie kämpfen", gibt Fell rückblickend zu. Denn bis zum Durchbruch dieser Energiegewinnung seien zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen (PV) recht teuer in der Anschaffung gewesen. Deshalb musste diese Alternative zum herkömmlichen Strom sich mit einer kostendeckenden Vergütung rechnen. Ein wichtiger Baustein für das 2000 in Kraft getretene Gesetz (EEG), das Fell aber inzwischen immer mehr ausgehöhlt sieht. Er gilt neben dem SPD-Abgeordneten Hermann Scheer als Vater des EEG. Fell ist überzeugt, dass der Ökostrom heutzutage eventuelle Versorgungsengpässe flächendeckend meistert. Kohle und Atom seien für die Stromsicherheit vollkommen überflüssig.
Die Zuhörer interessierten sich auch für das Wüstenprojekt "Desert". Wenn in ungastlicher Wüste neue Oasen entstehen und die Lebensgrundlage für üppigen Pflanzenwuchs scheinbar aus der Luft gegriffen werden kann, dann keimt auch für arme Drittländer Hoffnung auf. Von einer Strom-Pipeline zwischen dem sonnigen Afrika und dem stromhungrigen Europa hält Fell allerdings nichts: "Zu lang, zu teuer und zu viel Energieverlust". Aber Strom aus nächster Nähe steht ganz oben auf seiner Wunschliste, ganz gemäß der Werbung von der Dachmarke Rhön für Lebensmittel "Von der Region für die Region".
Bürokratie abbauen
Die Zuhörer aus dem Kreis der Ehemaligen des Gymnasiums applaudierten mit einem dicken Lob für Fell. Sie hatten aber auch kritische Fragen. So zum Beispiel nach der politischen Umsetzbarkeit und der praktischen Zukunft: "Was soll eine junge Familie tun, wenn sich die Investition in ein Solardach für das Eigenheim bald nicht mehr rechnet?"
Bei Fell laufen solche Fragen offene Türen ein. Der Abbau von gewaltig viel Bürokratie sei fällig. Und im Laufe der vergangenen Jahre erkenne er den zunehmenden Einfluss der Wirtschaftsmacht, die seinen Grundgedanken nicht entspreche. "Wir werden ausgebremst, und Länder wie China überholen uns technologisch", prognostiziert Fell.
Wenn es ein anschauliches Beispiel für Erfolg durch konsequente Beharrlichkeit einer Idee geben soll, dann ist Fell ein klassisches Musterbeispiel. "Anfangs wurde ich als Spinner bezeichnet", erinnert er sich. Der "Aufmüpfige aus den 1970er Jahren", geboren 1952, war in jungen Jahren Kriegsdienst-Verweigerer und Ersatzdienst-Leistender aus Überzeugung, liebte die Rockkultur und studierte in Würzburg Lehramt in den Fächern Physik und Sport. Von 1990 bis 1998 saß Fell im Stadtrat von Hammelburg und von 1994 bis 2002 im Kreistag. Von 1998 bis 2013 war Fell Mitglied des Deutschen Bundestages. Zurzeit ist er Präsident der Energy Watch Group und Botschafter der "100% Renewable Energy".
Kampf für kostendeckende Vergütung
Einen weltweit bekannten Namen hatte Hans-Josef Fell sich auf dem Gebiet erneuerbare Energie gemacht, also Solar, Wind und Wasserkraft. "Ich musste hart für die erneuerbare Energie kämpfen", gibt Fell rückblickend zu. Denn bis zum Durchbruch dieser Energiegewinnung seien zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen (PV) recht teuer in der Anschaffung gewesen. Deshalb musste diese Alternative zum herkömmlichen Strom sich mit einer kostendeckenden Vergütung rechnen. Ein wichtiger Baustein für das 2000 in Kraft getretene Gesetz (EEG), das Fell aber inzwischen immer mehr ausgehöhlt sieht. Er gilt neben dem SPD-Abgeordneten Hermann Scheer als Vater des EEG. Fell ist überzeugt, dass der Ökostrom heutzutage eventuelle Versorgungsengpässe flächendeckend meistert. Kohle und Atom seien für die Stromsicherheit vollkommen überflüssig.
Die Zuhörer interessierten sich auch für das Wüstenprojekt "Desert". Wenn in ungastlicher Wüste neue Oasen entstehen und die Lebensgrundlage für üppigen Pflanzenwuchs scheinbar aus der Luft gegriffen werden kann, dann keimt auch für arme Drittländer Hoffnung auf. Von einer Strom-Pipeline zwischen dem sonnigen Afrika und dem stromhungrigen Europa hält Fell allerdings nichts: "Zu lang, zu teuer und zu viel Energieverlust". Aber Strom aus nächster Nähe steht ganz oben auf seiner Wunschliste, ganz gemäß der Werbung von der Dachmarke Rhön für Lebensmittel "Von der Region für die Region".
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