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Oberleichtersbach
Obstbauern im Landkreis Bad Kissingen: Kälte verursacht Einbußen bei frühen Erdbeer-Sorten
Das ungewöhnlich kalte Wetter bereitet den Anbauern im Landkreis Bad Kissingen Sorgen. Sie setzen alles daran, ihre Ernte zu schützen.
Obstbauer erwartet wetterbedingt geringere Erdbeerernte       -  Jochen Müller vom Obsthof Müller in Modlos rechnet mit frostbedingten Einbußen bei den frühen Erdbeersorten.
Foto: Kerstin Junker | Jochen Müller vom Obsthof Müller in Modlos rechnet mit frostbedingten Einbußen bei den frühen Erdbeersorten.
Gina Kieweck
 |  aktualisiert: 29.06.2024 02:51 Uhr

Bodenfrost und sogar Schneefall: Die Temperaturen sind für diese Jahreszeit ungewöhnlich kalt. Obstbauer in der Region müssen sich deshalb jetzt besonders führsorglich um ihre Früchte kümmern. Eine Kältewelle zieht über Deutschland hinweg. Vor allem die Südhälfte hat es erwischt – und damit auch den Landkreis Bad Kissingen. Anfang April gab es noch Temperaturen bis zu 25 Grad. Seit Anfang vergangener Woche fielen die Temperaturen aber bis in die Minusgrade. Es gab Schneeregen. Doch die Kälte ist nicht nur unangenehm – sie macht den Obstbauern in der Region zu schaffen.

Viel zusätzliche Arbeit

Für den Obsthof Müller in Modlos bei Oberleichtersbach bedeutet die Kälte vor allem mehr Arbeit auf den Feldern. Inhaber Jochen Müller erzählt, wie er versucht, seine Früchte vor dem Frost zu schützen: „Seit Montag vergangener Woche haben wir die größten Teile der Erdbeerflächen mit Vlies zugedeckt. Um Nachtfröste abzumildern.“ Das Vlies schirmt auf den Erdbeerfeldern vor allem gegen Kälte und Frost ab. Es schützt die empfindlichen Blüten und Früchte vor Spätfrösten.

Wenn die Temperaturen steigen, muss das Vlies allerdings wieder runter. Durch das Auf- und Abdecken der Felder entsteht so ein enormer Arbeitsaufwand: „Unmengen zusätzlicher Arbeitsstunden sind dazugekommen, so Jochen Müller . Besonders seine Erdbeeren sind von der Kälte und dem Bodenfrost betroffen. „Ein paar Schäden sind schon erkennbar. Das genaue Ausmaß lässt sich aber noch nicht feststellen“, berichtet er.

Geringe bis keine Schäden bei späten Erdbeeren

Der Obsthof Müller bietet sechs bis sieben verschiedene Erdbeersorten an. So kann das Angebot über die Saison so groß wie möglich gehalten werden. Am stärksten getroffen hat es die frühen Erdbeersorten, die schon Früchte tragen. Bei den Erdbeeren , die erst später auf den Markt kommen, prognostiziert Jochen Müller sehr geringe bis gar keine Schäden, da noch keine Blütenanlagen sichtbar sind.

Neben Erdbeeren bietet der Obsthof viele weitere Kern-, Stein- und Beerenobst an: Äpfel gibt es im Hofladen ganzjährig zu kaufen. Wer noch mehr Frische möchte, kann die Selbstpflückfelder in Elfershausen oder in Modlos besuchen.

Aussage über steigende Preis noch nicht möglich

Zu den Auswirkungen der Kältewelle sagt Jochen Müller zusammenfassend: „Es sind Schäden da. Die Schäden sind zwar unschön und sichtbar, eine Erdbeerernte wird es aber natürlich trotzdem geben.“ Ob die Kälte wirtschaftliche Folgen mit gestiegenen Preisen haben wird, kann er noch nicht sagen.

Clemens Schmitt: „definitiv Spuren hinterlassen"

Auch “Schmitt´s Obstgarten” hat mit der Kältewelle zu kämpfen: “Ja, die hat definitiv ihre Spuren hinterlassen”, berichtet Clemens Schmitt. Der Familienbetrieb in Reichenbach bei Münnerstadt baut neben Erdbeeren noch vor allem Äpfel und Birnen an, so heißt es auf der Homepage.

Weiter steht dort, dass die exponierte Lage in der Vor-Rhön den Obsthof immer wieder vor neue Herausforderung stelle. Die schweren Böden, die Spätfröste und das vergleichsweise raue Klima mache es den Obstbauern nicht gerade leicht. Trotzdem vertrauen sie auf die Natur und hoffen, dass sie jedes Jahr wieder leckere Früchte ernten können.

 

Mehr zu Obstbauern in der Region lesen Sie hier:

Paven Codrut (links) und die anderen rumänischen Saisonarbeiter am Modloser Obsthof Müller müssen sich an viele Corona-Auflagen halten. Foto: Steffen Standke       -  Paven Codrut (links) und die anderen rumänischen Saisonarbeiter am Modloser Obsthof Müller müssen sich an viele Corona-Auflagen halten. Foto: Steffen Standke
| Paven Codrut (links) und die anderen rumänischen Saisonarbeiter am Modloser Obsthof Müller müssen sich an viele Corona-Auflagen halten. Foto: Steffen Standke
 
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