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Oberweißenbrunn an der Rhön
Oberweißenbrunn: Wie es der Rhönklub schafft, Kinder für die Geschichte in der Rhön zu begeistern
Dem Rhönklub-Zweigverein Oberweißenbrunn ist es eine Herzensangelegenheit, junge Menschen aufzuklären und zu bilden. "Denn nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten", hat August Bebel einmal gesagt.
Im Rahmen des Geschichtsprojektes des Rhönklub Zweigvereins Oberweißenbrunn besuchten die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer  das 'Haus der Geschichte' in Bonn. Foto: Oliver Eisenmann       -  Im Rahmen des Geschichtsprojektes des Rhönklub Zweigvereins Oberweißenbrunn besuchten die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer  das 'Haus der Geschichte' in Bonn. Foto: Oliver Eisenmann
| Im Rahmen des Geschichtsprojektes des Rhönklub Zweigvereins Oberweißenbrunn besuchten die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer das "Haus der Geschichte" in Bonn. Foto: Oliver Eisenmann
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 24.10.2022 11:40 Uhr

Kinder und Jugendliche für Geschichte begeistern, ihnen einen lebendigen Eindruck von der Vergangenheit vermitteln, ist Hintergrund des vierteiligen Konzeptes des Rhönklub Zweigvereins Oberweißenbrunn , das über die Kleinprojekte-Förderung des Landkreises Rhön-Grabfeld gefördert wird. Wanderwart Raimund Kleinhenz konzipierte das ganzheitliche Projekt mit dem Ziel, Geschichtsbewusstsein zu fördern.

Er verband regionale geschichtliche Ereignisse und Gedenkorte wie den Kreuzweg der Nationen und den Polenfriedhof bei Wildflecken, die ehemalige innerdeutsche Grenze und Point Alpha bei Vacha, mit weltpolitischen Ereignissen und deren Auswirkungen bis in die heutige Zeit. Gerade auch vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine wurde deutlich, wie wichtig Wissen über die Vergangenheit ist, um die Gegenwart einordnen zu können.

Der "Geschichtsunterricht" mit dem Rhönklub begann mit dem Truppenübungsplatz Wildflecken, der 1936 gebaut wurde. Der Bogen wurde über die Zeit des 2. Weltkriegs und die Entstehung von zwei deutschen Staaten in dessen Nachgang, bis hin zur Beendigung des Kalten Krieges und zur Wiedervereinigung gespannt. Den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sollten praktisches Wissen, aber auch ein Gefühl für die Besonderheiten der näheren Heimat, dem früheren Zonenrandgebiet vermittelt werden.

Gut angenommen wurden die vier Exkursionen, die jeweils andere Schwerpunkte setzten und durch Zeitzeugen lebendig wurden. Der Kreuzweg der Nationen und der Polenfriedhof sind ein Mahnmal gegen Krieg und Vertreibung. "Im Krieg ist kein Heil", so die Botschaft dieses Gedenkortes.

Eine Wanderung auf dem ehemaligen Kolonnenweg der DDR bis zum Thüringer Rhönhaus bei Frankenheim auf der Rhön vermittelte einen ersten Eindruck der innerdeutschen Grenze.

Fortgeführt und vertieft wurde das Thema Grenzsicherung im "Haus auf der Grenze". Im ehemaligen Point Alpha wurden die ehemaligen Liegenschaften der US-Armee besichtigt, die unbrauchbar gemachten Panzer, Hubschrauber und Fahrzeuge. Das Thema hat heute wieder Aktualität. Was bedeutet es, eine Grenze zu sichern? Die Grenze zwischen Russland und der Ukraine werde derzeit missachtet. Über Themen wie diese tauschten sich die jungen Rhönklub-Mitglieder mit den Erwachsenen Begleitern und den Fachleuten am Point Alpha aus.

Der weiterer Projektbaustein war ein Besuch im "Haus der Geschichte" in Bonn, wo die jungen Teilnehmer gesellschaftliche und lebenspraktische Entwicklungen bestaunen konnten, die ihre Eltern und Großeltern noch erlebten. Es war eine Zeitreise, die ebenfalls die Deutsch-Deutsche Geschichte nach Ende des zweiten Weltkriegs aufgriff, aber den Blick von der Rhön auf ganz Deutschland, wie auch den Bau der Berliner Mauer weitete.

 
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