
Am vergangenen Sonntag war es endlich wieder soweit. Der Oberbacher Kinder-Second-Hand- Basar "Bumerang" konnte nach der Corona-bedingten Auszeit zum zweiten Male wieder stattfinden. Dreimal musste dieser sich großer Beliebtheit erfreuende Kinderbasar wegen der Pandemie ausfallen, bis es im Herbst 2021 endlich wieder losgehen konnte.
Dieses Mal konnte gar ein kleines Jubiläum gefeiert werden. Bereits zum 55. Mal wurden die Tische in der Halle des "Haus des Gastes" mit unzähligen Kleidungsstücken in allen gängigen Kindergrößen, Spielsachen und Baby-Equipment bestückt. Zu diesem Anlass hatten die derzeitigen Organisatorinnen Sandra Haucke und Franziska Kretschmann die Damen der ersten Stunde zu einem kleinen Umtrunk eingeladen.
Idee in Gersfeld geholt
Im Herbst 1993 fand der erste Basar statt, damals noch im Saal des Pfarrheims Oberbach . Initiiert hatten diesen Christine Rüttiger und Manuela Dziadek, die auf diese Idee durch ihren eigenen Besuch beim Kinderbasar in Gersfeld kamen. Die Muttis der damaligen Krabbelgruppe stellten schließlich den ersten Basar auf die Beine.
"Ich kann mich noch gut daran erinnern, mit wie viel Zeitaufwand wir das erste Mal begonnen haben", erzählt Manuela Dziadek. "Bis nachts um 3 Uhr haben wir am Freitag davor die Waren ausgezeichnet und sortiert. Am Samstag ging es dann weiter. Mit dem eigentlichen Basar-Tag, einschließlich der Aufräumarbeiten, waren wir irgendwie drei Tage am Stück im Pfarrheim", lacht sie.
Im Laufe der Jahre wurde der Ablauf und die Produktivität immer weiter verbessert. Hierfür hatte sich Gudrun Feller besonders stark gemacht.
Insgesamt 45.000 Euro gespendet
Der Erlös kommt bis heute wohltätigen Zwecken zugute und floss an Kindergärten, Vereine und die Kinderkrebsstation. Durch die letzten 54 Basare konnten so insgesamt 45.000 Euro gespendet werden. Die höchste Anzahl der zum Kauf angebotenen Teile während einer Veranstaltung war bislang 7963 von 146 Anbietern .
Seit zwölf Jahren helfen auch Muttis aus Riedenberg und Wildflecken beim Aufbau mit. Seit Anbeginn haben nun schon 114 Frauen tatkräftig mitgewirkt. In diesem Jahr gab es 87 Anbieter, die 4090 Teile im Angebot hatten. 38 Prozent der Artikel konnten verkauft werden. Der Erlös belief sich auf 1400 Euro und soll den ukrainischen Flüchtlingen, die in Bad Brückenau unterbracht sind, sowie dem Kinderhospiz, der Kinderfeuerwehr in Riedenberg und dem Kunterbunten Kinderzelt zukommen.
Erstmals eine App verwendet
Erstmals kam in diesem Jahr die "Basarlino App" zum Einsatz, über die die Anbieter die Auszeichnung ihrer angebotenen Ware selbst vornehmen können. "Eine enorme Arbeitsentlastung für uns", freut sich Franziska Kretschmann.
Schon eine Stunde vor der Saalöffnung standen die Kaufinteressenten in einer langen Schlange vor dem Haus des Gastes. Ein Zeichen, dass sich der Basar, der nun schon seit fast 30 Jahren stattfindet und mittlerweile von den Töchtern der Basargründerinnen geführt wird, allergrößter Beliebtheit erfreut.