Bischofsheim an der Rhön
Nur das Beste für die Schafe
Schäfer aus der Rhön informierten sich bei anderen Schafhaltern über Zucht und Haltungsbedingungen.
Seit über 20 Jahren bieten die Schafhaltervereinigung Rhön e. V., der Verein Natur- und Lebensraum Rhön und das Biosphärenreservat jährlich eine Exkursion zu Schäfereien an. Auch in diesem Jahr fand wieder eine mit rund 45 Teilnehmern gut besuchte Fahrt statt, die zu Betrieben in das Hessische Kegelspiel führte.
Zunächst wurde der Biolandbetrieb Frieder Beyer in Soisdorf besucht. Am großen, außerhalb des Ortes befindlichen Schafstall und an der Herde informierte Beyer die Besucher über seinen rund 500 Schafe umfassenden Betrieb. Eine Besonderheit ist, dass die Herde nahezu komplett aus schwarzen Schafen besteht, einer Kreuzung aus Pommerschen Fuchsschafen, Coburger Fuchsschafen, Rhönschafen und niederländischen Zwartbles-Schafen. Für die besondere Qualität der schwarzen Wolle hat der Schäfer einen lukrativen Absatzmarkt gefunden. Immerhin fallen rund zwei Tonnen Wolle bei ihm pro Jahr an. Aktuell bewirtschaftet Beyer rund 100 Hektar Land im Hütebetrieb sowie mit Netzkoppeln.
In Anbetracht der Bedrohungen durch Luchs und Wolf schult der rührige Schäfer gerade erstmals einen jungen Herdenschutzhund, der sich permanent in der Herde aufhält. Beyer betont, dass in der Schäferei das Geld mit der Schlachtung verdient wird. Daher schlachtet er die Tiere selbst im hofeigenen Schlachthof und vermarktet seine Biolämmer an Betriebe im Rhein-Main-Gebiet. Zweites Etappenziel war der Nebenerwerbslandwirt Jürgen Holzglöckner in Roßbach. Der Betrieb hält seit 30 Jahren Schafe und auch die Tochter ist inzwischen mit einer eigenen Herde eingestiegen.
Der Betrieb hält 170 Suffolk-, Texel- und Rhönschafe sowie Coburger Fuchsschafe. Aber auch einige Ziegen und zierliche Shropshire-Schafe tummeln sich auf den Weiden. Letztere werden speziell zur Pflege einer Weihnachtsbaumkultur eingesetzt. Da die Shropshire-Schafe die Tannen und Fichten nicht anknabbern, sind sie dafür ideal geeignet.
Auch der dritte Anlaufpunkt war ein Nebenerwerbsbetrieb. Besucht wurde Manuel Schieber in Sargenzell, der unweit des Golfplatzes Praforst eine Schwarzkopfherde mit 150 Mutterschafe hält. Um das Schlachtgewicht zu optimieren, kreuzt Schieber das schwere französische Charollais-Schaf ein. In weitläufigen Koppeln haben die Tiere Auslauf. Insgesamt werden 30 Hektar Grünland bewirtschaftet. Die Vermarktung erfolgt, wie bei Holzglöckner, meist über örtliche Viehhändler.
Zum Abschluss der Exkursion wurde der Weinberg bei Hünfeld besucht. In dem 60 Hektar großen Naturschutzgebiet weidet der Schäfer Elmar Spieß aus Leimbach eine 400-Kopf-starke Rhönschafherde zusammen mit über 70 Ziegen. Weitere Schwarzkopfschafe werden am Stall des Biobetriebs in Leimbach gehalten.
Insgesamt werden von der Schäferei 1200 Muttertiere gehalten. Spieß hat sich seit 41 Jahren der Schafhaltung verschieben und den Betrieb sukzessive aufgebaut. Heute betreibt er den Betrieb mit dem Sohn, hat ein eigenes Schlachthaus, einen modernen Stall und einen Hofladen aufgebaut. Zwei angestellte Schäfer gewährleisten, dass große Flächen naturschutzfachlich wertvollen Grünlands gepflegt werden können. Auch will Spieß seine Rhönschafe künftig als Herdbuchherde eintragen lassen.
In vielen Gesprächen wurde deutlich, dass die Schäfer unter der schwierigen Vermarktungssituation leiden. Sorgen bereitet auch die erwartete Rückkehr der Wölfe. Hier sehen sich die Schäfer von der Politik alleine gelassen. Es fehle, so die allgemeine Meinung, an einem tragfähigen Wolfskonzept, Entschädigungen und Hilfestellungen für den Aufbau von Schutzvorkehrungen wie wolfssichere Zäune. Organisiert wurde die Fahrt von Janet Emig und Martin Kremer vom Biosphärenreservat. red
Zunächst wurde der Biolandbetrieb Frieder Beyer in Soisdorf besucht. Am großen, außerhalb des Ortes befindlichen Schafstall und an der Herde informierte Beyer die Besucher über seinen rund 500 Schafe umfassenden Betrieb. Eine Besonderheit ist, dass die Herde nahezu komplett aus schwarzen Schafen besteht, einer Kreuzung aus Pommerschen Fuchsschafen, Coburger Fuchsschafen, Rhönschafen und niederländischen Zwartbles-Schafen. Für die besondere Qualität der schwarzen Wolle hat der Schäfer einen lukrativen Absatzmarkt gefunden. Immerhin fallen rund zwei Tonnen Wolle bei ihm pro Jahr an. Aktuell bewirtschaftet Beyer rund 100 Hektar Land im Hütebetrieb sowie mit Netzkoppeln.
Herdenschutzhund mit dabei
In Anbetracht der Bedrohungen durch Luchs und Wolf schult der rührige Schäfer gerade erstmals einen jungen Herdenschutzhund, der sich permanent in der Herde aufhält. Beyer betont, dass in der Schäferei das Geld mit der Schlachtung verdient wird. Daher schlachtet er die Tiere selbst im hofeigenen Schlachthof und vermarktet seine Biolämmer an Betriebe im Rhein-Main-Gebiet. Zweites Etappenziel war der Nebenerwerbslandwirt Jürgen Holzglöckner in Roßbach. Der Betrieb hält seit 30 Jahren Schafe und auch die Tochter ist inzwischen mit einer eigenen Herde eingestiegen.
Pflege von Tannenplantagen
Der Betrieb hält 170 Suffolk-, Texel- und Rhönschafe sowie Coburger Fuchsschafe. Aber auch einige Ziegen und zierliche Shropshire-Schafe tummeln sich auf den Weiden. Letztere werden speziell zur Pflege einer Weihnachtsbaumkultur eingesetzt. Da die Shropshire-Schafe die Tannen und Fichten nicht anknabbern, sind sie dafür ideal geeignet.
Auch der dritte Anlaufpunkt war ein Nebenerwerbsbetrieb. Besucht wurde Manuel Schieber in Sargenzell, der unweit des Golfplatzes Praforst eine Schwarzkopfherde mit 150 Mutterschafe hält. Um das Schlachtgewicht zu optimieren, kreuzt Schieber das schwere französische Charollais-Schaf ein. In weitläufigen Koppeln haben die Tiere Auslauf. Insgesamt werden 30 Hektar Grünland bewirtschaftet. Die Vermarktung erfolgt, wie bei Holzglöckner, meist über örtliche Viehhändler.
Zum Abschluss der Exkursion wurde der Weinberg bei Hünfeld besucht. In dem 60 Hektar großen Naturschutzgebiet weidet der Schäfer Elmar Spieß aus Leimbach eine 400-Kopf-starke Rhönschafherde zusammen mit über 70 Ziegen. Weitere Schwarzkopfschafe werden am Stall des Biobetriebs in Leimbach gehalten.
Pflege von Grünflächen
Insgesamt werden von der Schäferei 1200 Muttertiere gehalten. Spieß hat sich seit 41 Jahren der Schafhaltung verschieben und den Betrieb sukzessive aufgebaut. Heute betreibt er den Betrieb mit dem Sohn, hat ein eigenes Schlachthaus, einen modernen Stall und einen Hofladen aufgebaut. Zwei angestellte Schäfer gewährleisten, dass große Flächen naturschutzfachlich wertvollen Grünlands gepflegt werden können. Auch will Spieß seine Rhönschafe künftig als Herdbuchherde eintragen lassen.In vielen Gesprächen wurde deutlich, dass die Schäfer unter der schwierigen Vermarktungssituation leiden. Sorgen bereitet auch die erwartete Rückkehr der Wölfe. Hier sehen sich die Schäfer von der Politik alleine gelassen. Es fehle, so die allgemeine Meinung, an einem tragfähigen Wolfskonzept, Entschädigungen und Hilfestellungen für den Aufbau von Schutzvorkehrungen wie wolfssichere Zäune. Organisiert wurde die Fahrt von Janet Emig und Martin Kremer vom Biosphärenreservat. red
Themen & Autoren / Autorinnen