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Bad Kissingen
Nun kommt der "Kaufmann von Venedig" nach Bad Kissingen
Die Shakespeare Company Berlin kommt am 18. Februar ab 19.30 Uhr mit dem Stück "Der Kaufmann in Venedig" ins Kurtheater Bad Kissingen.
Schauspiel, Musik und Kurzweil verbreitet die Truppe der Shakespeare Company Berlin am Sonntag, 18. Februar, beim  Theaterring im Kurtheater. Foto: Ingo Woesner       -  Schauspiel, Musik und Kurzweil verbreitet die Truppe der Shakespeare Company Berlin am Sonntag, 18. Februar, beim  Theaterring im Kurtheater. Foto: Ingo Woesner
| Schauspiel, Musik und Kurzweil verbreitet die Truppe der Shakespeare Company Berlin am Sonntag, 18. Februar, beim Theaterring im Kurtheater. Foto: Ingo Woesner
Gerhild Ahnert
 |  aktualisiert: 19.08.2022 01:20 Uhr
Eine Besonderheit der Shakespeare Company Berlin ist die Tatsache, dass alle Schauspieler auch Sänger und Musiker sind. Und ausgerechnet das führte im vergangenen Jahr zum zweiten Programmwechsel in der Geschichte des Theaterrings: Anstelle von Shakespeares Tragikomödie "Der Kaufmann von Venedig" gab es die Komödie "Was ihr wollt", denn Schauspieler kann man ersetzen, aber keine solchen, die auch noch ein ausgefallenes Instrument spielen. Angesichts des wie immer tosenden Applauses ihrer Bad Kissinger Fangemeinde versprachen die Berliner Mimen dann, dass der "Kaufmann" einfach verschoben würde in diesen, den gerade laufenden 33. Theaterring.

Am Sonntag, 18. Februar , ab 19.30 Uhr kommen sie damit nun wirklich ins Kurtheater und es spielen, singen und musizieren Kim Pfeiffer, Vera Kreyer, Benjamin Plath, Daniel Schröder, Stefan Plepp und Oliver Rickenbacher in den vielen Rollen des Stücks. Für William Shakespeare war sein "Der Kaufmann von Venedig" eine Komödie, denn es gibt einen typischen Komödienschluss. Im Gegensatz zu den oft zahlreichen Toten in den Tragödien freuen sich drei Paare über ihre Hochzeiten. Aber wie bei Shakespeare auch üblich, ist der Weg zu den Feierlichkeiten nicht immer nur lustig.

Denn er interessierte sich in diesem Stück nicht nur für die reiche Oberschicht von Venedig und ihre witzigen und verzwickten Paarungsprobleme, sondern auch für eine Gruppe von Fremden, die mit ihren eigenen Gebräuchen, ihrer fremden Religion mitten zwischen den vergnügungssüchtigen jungen Abenteurern und Kaufleuten in der Welthandelsstadt Venedig leben und Geschäfte machen. Juden fanden vor allem als Geldverleiher Kundschaft bei den wagemutigen Händlern, deren Besitz zu seiner Vermehrung fast immer auf See war, gebunden an Schiffe, die entweder nicht mehr oder aber auch mit erklecklichem Gewinn nach Venedig zurückkamen.

Ansonsten durfte man die fremden Zugewanderten auf dem Marktplatz ungestraft anpöbeln, ohne dass ihre Peiniger dafür scheel angesehen wurden. Der Jude Shylock weiß darum, dass er nicht wirklich gewinnen kann, wenn der superreiche Kaufmann Antonio ihn um ein Darlehen anspricht. Und er verlangt daher keine Zinsen, sondern ein absurdes Pfand: ein Pfund Fleisch aus Antonios Brust. Das von beiden Partnern Unerwartete geschieht und es kommt zum Prozess um die Einlösung der Schuldverschreibung.

Was macht der dem Gesetz Venedigs verpflichtete Doge, da sein Gläubiger Shylock auf seinem Pfand besteht? Wie schafft es Shakespeare, diesen nicht als blutrünstiges Monster zu charakterisieren, wie das in seiner Zeit üblich war? Wie rettet ausgerechnet eine kluge junge Frau die Situation? Welche Rolle spielt Shylocks von ihrem christlichen Geliebten entführte Tochter Jessica? Wie sind die drei romantischen Liebesgeschichten verwoben mit dieser kruden Thrillerhandlung, mit dem Karneval in Venedig, mit der mondänen Villa der reichen Portia, um die drei Freier in einer Kästchenlotterie kämpfen?

Und wie schaffen es die Berliner, diese quirlige Atmosphäre der Multikulti-Weltstadt Venedig auf die Bühne zu bringen und sowohl die ernsten Untertöne als auch die Liebesgeschichten in einen wie gewohnt kurzweiligen, stimmungsvollen, lustigen und frechen Theaterabend zu verwandeln? Man kann sicher gespannt, aber auch zuversichtlich sein, dass ihnen das auch dieses Mal wieder gelingt.

Karten für das Gastspiel beim Theaterring gibt es in der Tourist-Information Arkadenbau im Kurgarten, unter Tel.: 0971/8048444, per E-Mail (kissingen-ticket@badkissingen.de) und an der Abendkasse im Kurtheater.
 
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