„40 Jahre Priester und Seelsorger zu sein, das ist Grund genug zu danken“, sagte Christian Höfler, Sprecher der Kirchenverwaltung der Pfarrei St. Kilian und Gefährten, im Festgottesdienst zu Mariä Himmelfahrt. Sein Dank galt Domkapitular Professor Dr. Thadeusz Kozlowski aus Polen, der seit 1991 Urlaubsvertretungen in Nüdlingen und Haard macht, meist über vier bis fünf Wochen. Nur im Jahr 2020 musste wegen der Corona-Pandemie sein Besuch ausnahmsweise ausfallen.
Große Wertschätzung
Dass sich der Priester aus Polen in der gesamten Gemeinde einer großen Wertschätzung erfreuen kann, zeigt schon die große Zahl der Gläubigen, die zum Festgottesdienst und zum anschließenden Stehempfang vor der Kirche gekommen waren.
Domkapitular Kozlowski, in Nüdlingen nur als Pfarrer Tadek bekannt, bedankte sich ausdrücklich dafür, dass er sein 40. Priesterjubiläum auch in Nüdlingen feiern kann. „Dies ist die zweite Station der Feier für die Gabe meines Priestertums “, erklärte er.
Menschen brauchen Hoffnung
Er freue sich auch besonders, dass das Fest Mariä Himmelfahrt „bei uns in Bayern“ ein öffentlicher Feiertag sei. Es erinnere an die Hoffnung, die ein Mensch zum Leben brauche, sagte er in perfektem Deutsch.
Christian Höfler, Sprecher der Kirchenverwaltung, dankte Domkapitular Kozlowski für seine langjährige Tätigkeit in der Gemeinde Nüdlingen . „Sie haben sich liebevoll um die Pfarrei gesorgt, uns getröstet und gestärkt. Sie waren und werden immer einer von uns bleiben. Sie haben mit uns gebetet, gefeiert und gelacht, aber auch gelitten und getrauert“, sagte Höfler.
Lied "Zur schwarzen Madonna"
„Die würdevolle Gestaltung der Gottesdienste und die schönen Lieder, wie von der schwarzen Madonna, sind uns in guter Erinnerung und bleiben unvergessen.“ Dann überreichte er unter anderem eine Dankesurkunde zum Priesterjubiläum.
Als Höfler schließlich den Gläubigen zurief: „Ganz bestimmt werden wir auch Ihr 50. Priesterjubiläum wieder hier feiern“, bekam er dafür sogar Applaus, was sonst in einem Gottesdienst eher unüblich ist.
Für die politische Gemeinde war 2. Bürgermeister Edgar Thomas ( CSU ) gekommen. „Es ist uns eine große Ehre, dass sie mit uns hier feiern“, sagte er. Wieder Applaus gab es, als Edgar Thomas sagte: „Sie haben in Nüdlingen immer einen festen Platz.“
Im Gottesdienst wurde das den Nüdlingern durch Pfarrer Tadek schon bekannte Lied „Zur schwarzen Madonna" angestimmt: Und Domkapitular Kozlowski segnete die Kräutersträuße, die von Mitgliedern des Obst- und Gartenbauvereins gebunden worden waren.
In Kontakt mit der Gemeinde Nüdlingen war Pfarrer Tadek gekommen, als der mit ihm befreundete Pfarrer Andreas Bracharz Pfarrer in Nüdlingen wurde und Pfarrer Tadek die Urlaubsvertretung für ihn übernahm. Das war 1991. Seitdem kommt er jedes Jahr, von 2020 abgesehen.
Wehrdienst während des Theologiestudiums
1983 wurde Pfarrer Tadek nach dem Theologiestudium zum Priester geweiht, musste während seines Theologiestudiums aber auch Wehrdienst ableisten. Nach einer kurzen Zeit als Kaplan setzte er fünf Jahre lang seine Studien an der Universität von Lublin fort, um zu promovieren. Seine Doktorarbeit schrieb er über Kirchenrecht und war anschließend als sogenannter Notar im kirchlichen Dienst tätig. Als Professor hielt er Unterricht an den Universitäten in Warschau und in Plock.
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