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Nüdlingen
Nüdlingen: Jetzt ist Zeit für Urlaub
Die letzte Milch wurde in Nüdlingen abgeholt. Reinhold Hofmann hat die Milcherzeugung Ende 2018 eingestellt.
Reinhold Hofmann in seinem Bauernhof mit den beiden Milchtanks, die früher jeden zweiten Tag abgeholt wurden. In 'Glanzzeiten' konnten an zwei Tagen etwa 270 Liter Milch verkauft werden. Foto: Arthur Stollberger       -  Reinhold Hofmann in seinem Bauernhof mit den beiden Milchtanks, die früher jeden zweiten Tag abgeholt wurden. In 'Glanzzeiten' konnten an zwei Tagen etwa 270 Liter Milch verkauft werden. Foto: Arthur Stollberger
| Reinhold Hofmann in seinem Bauernhof mit den beiden Milchtanks, die früher jeden zweiten Tag abgeholt wurden. In "Glanzzeiten" konnten an zwei Tagen etwa 270 Liter Milch verkauft werden. Foto: Arthur Stollberger
Arthur Stollberger
 |  aktualisiert: 18.08.2022 13:10 Uhr

Von seinem Vater hat Reinhold Hofmann 1983 den kleinen landwirtschaftlichen Betrieb mit Milcherzeugung am Riedweg übernommen. Zusammen mit seiner Frau Ingrid führte er den Betrieb im Nebenerwerb weiter. Doch jetzt ist Schluss. Vor wenigen Tagen wurde die letzte Milch an die Molkerei geliefert.

Im Jahr 1983, im Jahr der Übernahme, wurde die Milchkontigentierung durch die EU eingeführt. Es galt die Milchmenge zu begrenzen. Für Reinhold Hofmann bedeutete dies, dass eine von ihm gewünschte Steigerung unmöglich wurde.

In Nüdlingen wurde 1988 die Milchzentrale im Untergeschoss der Alten Schule aufgelöst. Es gab nun eine Sammelstelle mit täglicher Abholung bei der ehemaligen Gärtnerei. Die Veränderung machte die Anschaffung einer Milchkühlanlage im eigenen Hof erforderlich. Diese musste im Jahr 2006 sogar vergrößert werden und ein zusätzlicher 150 Liter fassender Milchtank musste beschafft werden. Dies war auch von Vorteil, denn nun konnte die Milch direkt am Hof abgeholt werden. In Nüdlingen existierten damals fünf Milchlieferanten.

Nachdem die Familie Hofmann keinen Hofnachfolger hatte, wurde beschlossen, die Milcherzeugung Ende 2018 einzustellen. "In der Regel hatte ich fünf bis sieben Milchkühe im Stall", sagte Reinhold Hofmann.

Er sieht die Angelegenheit recht gelassen. "Die Arbeit mit den Milchkühen hat mir viel Freude gemacht, es war aber auch anstrengend. Länger Kranksein konnte ich mir nicht erlauben. Für ein paar Tage halfen mein Bruder oder andere Landwirte aus, jedoch ein gemeinsamer Urlaub war seit 1995 nicht mehr möglich. Jetzt, nach dem Ende der Milcherzeugung, werden wir auch mal gemeinsam in Urlaub gehen", sagt Reinhold Hofmann.

 
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