Seit einem guten halben Jahr kümmern sich ein Arbeitskreis und die Verwaltung um das Programm der 1250-Jahrfeier Nüdlingens. Am 17. Juni fand eine gemeinsame Sitzung statt. Bürgermeister Harald Hofmann ( CSU ) informierte den Gemeinderat in der jüngsten Sitzung über den aktuellen Stand der Planung.
Einen groben Plan gibt es schon, ein paar Punkte muss der Arbeitskreis aber noch klären. Fest steht: Jeden Monat sind zwei bis drei Events für Groß und Klein angesetzt: Los geht es mit der Auftaktverasntalung im Januar, es folgen die Sitzungen des Nüdlinger Carneval Clubs, Erzählcafés, Kinder- und Puppentheater , eine vierteilige Grenz-Wanderung mit dem Thema Gebietsreform, eine Autorenlesung , ein Handballturnier, die Begehung des Militärhistorischen Wanderweges, ein "Kriminal-Tango" bis hin zu einem Erzählkonzert.
Deutschlandweit bekannte Künstler
Mitte Juli ist das dreitätige Hauptfest geplant: Freitags Comedy , Samstag Party mit Bands, Sonntag traditioneller Festbetrieb mit Blasmusik. Über die Monate sind weitere kleinere Feste geplant. Alles endet mit der Abschlussfeier mit Lichtshow. Jedoch zeigt sich ein Problem: Klaus Beck (Bürgerblock) ist im Arbeitskreis für dieses Fest.
Er erklärt: "Das sogenannte Hauptfest, wo es richtig zur Sache gehen sollte, ist derzeit mit drei Tagen angesetzt. Da sind wir schon jetzt über dem beschlossenen Budget." Für jedes Event und jedes weitere Vorhaben hatte der Gemeinderat im Dezember 2020 einen Budgetrahmen festgelegt. Für das komplette Jubiläum sind 140 000 geplant. Das Hauptfest darf sein Budget von 60 000 Euro nicht überschreiten. Nun sind es etwa 88 000 Euro.
Es gibt Möglichkeiten
"Es sind aber auch noch die ein oder anderen Punkte offen. Da müssen wir schauen was wir machen", sagt Beck. Nicht eingerechnet im Budget sind Einnahmen, die durch Eintrittskarten, Standgebühren und Getränke zurückfließen.
Die Alternativen wären, den Freitag wegzulassen, oder "dass man das Ganze abspeckt". Denn die Künstler verschlingen einen großen Teil des Budgets - viele Ausgaben kamen ungeplant hinzu. Eine dritte Möglichkeit, die Überschreitung zu umgehen, wäre: Das Budget aufzustocken. Für den Comedy-Freitag sind derzeit Lubber und Babbo geplant, anschließend Mundstuhl.
Samstagabend soll die Fun-Metal-Band JBO spielen, davor die Band Freedom, danach Haardboiled. In einer längeren Diskussion debattierte der Gemeinderat , welche der Optionen bevorzugt und ob eine Entscheidung dazu gefällt werden solle.
Mithilfe der Vereine wichtig
Die Entscheidung sei wichtig, weil am Donnerstag, 24. Juni, die Sitzung des Bürgermeisters mit den Vereinsvorständen anstehe. Das Thema: Welcher Verein bei welchen Arbeiten hilft. Auf das Anpacken der Vereinsmitglieder ist die Gemeinde für das Hauptfest angewiesen. Dafür sollten die Vereine wissen, wie das Programm ausgestaltet sein wird. Der Großteil tendierte zwar dazu, das Budget anzuheben, ein Beschluss dazu war jedoch in der Sitzung aus verwaltungstechnischen Gründen nicht möglich.
Stefan Funk , geschäftsleitender Beamter und Kämmerer , wies zum Abschluss darauf hin: "Der Gemeinderat muss überlegen, er gibt nicht sein Geld aus, er gibt Steuergelder aus." Jeder solle in sich gehen: "Würde ich so auch in dem Verein, in dem ich engagiert bin, mit dem Geld umgehen?" Die Finanzlage Nüdlingens sei angespannt, es stehe eine Kreditaufnahme und ein Schulneubau an.
Ob die Künstlerplanung also so bestehen bleibt, ob ein Programmpunkt an der Hauptfeier gestrichen wird oder der Gemeinderat das Budget für das Hauptfest anheben wird, entscheidet sich in einer der kommenden Sitzungen. Denn bis Ende Juli muss die Entscheidung gefallen sein, welche Künstler gebucht werden sollen. Bis Ende August muss das Programm stehen, damit die Zuständigen sich um die Werbung für das Jahresprogramm kümmern können.
Gemeinderat in Kürze
Lehmgrube PRO Jugend-Mitarbeiter stellten ihre Überlegungen zur Umgestaltung der Lehmgrube vor. Derzeit schaffen Jugendliche und Eltern dort Voraussetzungen für das erste Projekt (Bericht folgt).
Protokoll Die Diskussion um die Niederschrift aus der vorherigen Sitzung hat sich noch nicht gelegt: Drei Gemeinderäte genehmigten die Niederschrift nicht, weil wichtige Aussagen fehlten. Die Verwaltung entgegnete, dass es sich um ein Ergebnisprotokoll handelt.