Anders als andere Vereine scheint der Nüdlinger Heimatverein keine Nachwuchsprobleme zu haben: Im Vereinsvorstand fand ein regelrechter Generationswechsel statt. Dass der alte Vorstand nahezu geschlossen nicht erneut zur Wahl antrat, lag, so der scheidende Vorsitzende Peter Brust, „nicht an Streit oder Zwistigkeiten, sondern einfach daran, dass alle Vorstände schon sehr lange im Amt waren – es war eine glückliche Fügung, dass sich eine junge Truppe gefunden hat, die neue Impulse bringt“.
Im Rechenschaftsbericht stellte Peter Brust die Veranstaltungen und Projekte des vergangenen Jahres vor. Besonders die Nutzung der Museumsgaststätte „Zum Stern“ eröffne Möglichkeiten für gesellschaftliche Events wie den alljährlichen Starkbierabend, aber auch regelmäßige kleinere Veranstaltungen, sagte er.
Auch finanziell steht der Verein gut da. Trotz der Anschaffung eines großen Vereinszelts, für das die Allianz Kissinger Bogen eine Förderung zur Verfügung gestellt hatte, könnte der Heimatverein im vergangenen Jahr ein deutliches Plus verzeichnen. Scheidender Vorsitzender Peter Brust sagte: „Wir hatten 2023 ein eher normales Programm, das aber trotzdem vielseitig war.“
Der Heimatverein Nüdlingen besteht seit 1964. Bereits zehn Jahre zuvor hatte sich ein Burschenverein zusammengefunden, der dann im Heimatverein aufging. Bis heute setzt sich der Nüdlinger Heimatverein für zahlreiche Themen ein, darunter Brauchtumspflege, Jugendförderung und die Erhaltung und Pflege historischer Gebäude, Denkmäler und Landschaften. Ein zentraler Punkt ist hierbei der Betrieb des Nüdlinger Heimatmuseums, das ebenfalls seit Vereinsgründung 1964 besteht. Der Heimatverein ist mit seiner Trachtengruppe außerdem ein fester Bestandteil des Bad Kissinger Rakoczy-Festzugs.
Auch in Zukunft soll an den bewährten Veranstaltungen und Traditionen festgehalten werden, aber der neugewählte Vorstand hat bereits auch schon viele neue Pläne und Ideen. Als „neue junge Wilde“ stellte der neugewählte, Vorsitzende Sandro Höchemer, sein motiviertes Team vor.
Stellvertretender Vorsitzender ist Marcel Müller, Schriftführerin Jule Schäfer, Schatzmeister Stefan Hofmann. Als Beisitzer wurden Phillip Müller, Jean-Philippe Cailloux und Pascal Langohr gewählt.
Museumsleiter bleibt nach wie vor Dr. Bernd Hein, der über die Arbeit im Heimatmuseum berichtete. Nach dem großen Wasserschaden im Museumsgebäude sei der Bau und die Ausstellung seit etwa einem halben Jahr wieder instandgesetzt. Nach der Winterpause werde der Museumsbetrieb auch bald wieder „an Fahrt aufnehmen“.
Besonders hervorgehoben wurde die Sonderausstellung „Barbie“, die anlässlich der Kulturtage im Mai eröffnet werden soll. Bis Mitte August wird die Ausstellung jedes Wochenende geöffnet sein – für Kinder ist der Eintritt kostenfrei.
Neben den Neuwahlen standen auch Ehrungen langjähriger und verdienter Mitglieder an. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Franz Kiesel und Stefan Dotterweich geehrt, für 30 Jahre Christian Zänglein und Heiko Zirkenbach, für 40 Jahre Albert Wilm und für 50 Jahre Egid Thomas und Berthold Beck.
In der Versammlung wurde auch schon der „Fahrplan“ für das kommende Vereinsjahr vorgestellt: Neben den kommenden Faschingsveranstaltungen am Rosenmontag wird es im März auch wieder einen Starkbierabend in der Museumsgaststätte „Zum Stern“ geben. Das Highlight des Jahres findet mit dem Hoffest am ersten Augustwochenende statt.
Der neue Vorsitzende Sandro Höchemer freute sich auf die Herausforderungen – besonders wichtig sei es, auch als junges Team alle Generationen anzusprechen. Vorschläge und Anregungen sammelte der neue Vorstand direkt vor Ort und zeigte sich optimistisch, vieles umsetzen zu können.
