Zwischen all dem Grün sind immer wieder bunte Punkte zu sehen. Überall sitzen Menschen auf den Bänke, darunter viele Seniorinnen und Senioren der benachbarten Altenheime mit ihren Begleitungen. Bei Münnerstädtern jeden Alters, vor allem auch bei den Kindergartenkindern, ist der Stadtpark sehr beliebt. Aber er ist in äußerster Gefahr . Die Freunde des Novizengartens können die Arbeiten nicht mehr stemmen. Deshalb hat das Team um Sabine Scheuble und Hans Petsch den Aufruf "Rettet den Novizengarten!" gestartet.
Viel Arbeit
Darin verweisen sie auf die vielen Nutzer dieses idyllischen Kleinods mit seinen lauschigen Winkeln, mit der großen Artenvielfalt und den unzähligen Kunstwerken. "Dahinter steckt aber auch eine ganze Menge Arbeit und Pflege, die wir nicht mehr leisten können", heißt es in dem Aufruf. Und: "Unser aller Park ist deshalb in akuter Gefahr , keine Zukunft mehr zu haben. Wir brauchen Hilfe!"
Es bedürfe in den nächsten acht Wochen ganz konkreter Unterstützung und Pflege. Zuerst müssen die Folgen des extrem trockenen Sommers bekämpft und der Garten winterfest gemacht werden. Deshalb veranstalten die Freunde des Novizengartens am Samstag, 10. September, um 9 Uhr ein Treffen in dem Stadtpark , bei dem alle notwendigen Arbeiten vorgestellt werden.
281 Stunden haben Hans Petsch, Sabine Scheuble, Helmut Rittmeyer und Gudrun Schmalfuß bereits in diesem Jahr in den Novizengarten investiert. Seit vielen Jahren kümmern sich Sabine Scheuble und Hand Petsch um den Novizengarten, den die Stadt im Jahr 2006 von den Augustinern gepachtet hat. Inzwischen ist er im Eigentum des Bundesverbandes der Deutschen Bestatter, weshalb auch der Hausmeister des Bestatterzentrums, Dominik Mauer, die Helferinnen und Helfer unterstützt.
Hilfe gerne angenommen
Vor drei Jahren ist Gudrun Schmalfuß nach Münnerstadt gezogen. "Ich habe gefragt, ob ich helfen kann", sagt sie. Das konnte sie wirklich, mit 108 Stunden führt sie inzwischen die Helferliste an. Josef Wilz und Peter Braun vom Altstadtverein kümmern sich im Frühjahr darum, dass der Brunnen läuft und machen ihn im Herbst wieder winterfest.
Helmut Rittmeyer kümmert sich hauptsächlich um die Wege. Der Gärtnermeister im Ruhestand ist sehr besorgt um den Novizengarten. Der Baumbestand sei sehr alt und deshalb sei es auch sehr schwierig, diesen zu verjüngen. "Bei alten Bäumen sind die schlafenden Augen oft tot", sagt er. Bei jüngeren Pflanzen treiben die schlafenden Augen nach dem Schnitt aus, erklärt er. Einfach wird das Ganze nicht.
Mitarbeiter der Stadt Münnerstadt kümmern sich um den Rasen und die Sträucher im naturbelassenen Bereich. Die Stadt wird sich künftig noch mehr einbringen, trotzdem muss nun erst einmal schnell gehandelt werden. Nach dem extrem heißen und trockenen Sommer braucht der Novizengarten vor allem eins: Wasser.
Rettungsplan erarbeiten
Bei dem Treffen am Samstag werden alle notwendigen Arbeiten und die richtige Pflege der Anlage vorgestellt. Gemeinsam mit den Interessierten soll ein Rettungsplan für den kleinen Stadtpark erarbeitet werden, damit auch in Zukunft die vielen Besucherinnen und Besucher die grünen Oase genießen können.