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Hammelburg
Normales Schuljahr? Fehlanzeige!
FrobFrogs - die Theatergruppe des Frobenius-Gymnasiums und ihr digitaler Auftritt.
Szene aus dem Film 'Error 404' Corona versteinert die Party-Gäste.       -  Szene aus dem Film 'Error 404' Corona versteinert die Party-Gäste.
Foto: Ann-Sophie Seufert | Szene aus dem Film "Error 404" Corona versteinert die Party-Gäste.
Doris Bauer
 |  aktualisiert: 17.08.2022 05:50 Uhr

Alles andere als normal war das vergangene Schuljahr . Genau diese Situation nahmen die FrobFrogs, die Theatergruppe des Frobenius-Gymnasiums Hammelburg , unter die Lupe. Unter dem Thema "Error 404 - Ein normales Schuljahr konnte nicht gefunden werden" wird die Situation mit Corona in einer Film-Collage mit einem zwinkernden Auge näher untersucht und zu einem virtuellen Kinoabend eingeladen.

Zunächst wirbt ein Trailer für den Kinofilm . Lena Manger begrüßt die Gäste im virtuellen Foyer und informiert: "Unsere Entwicklung von den gewohnten überragenden Bühnenauftritten zu einem Mebiskurs im Internet ist dem versteinernden Virus Corona geschuldet. Wir haben sofort die Parallele zu unserem ursprünglich geplanten Stück über Perseus und die Medusa entdeckt und haben diese genommen, um ein Kunstwerk daraus zu erschaffen."

Rezepte zum Selbermachen

Auch an Snacks und Getränke wurde gedacht. Die darf sich der virtuelle Kinogast selbst zubereiten. So sind Rezepte für erfrischende Cocktails zu finden, die vielsagende Namen erhalten haben, wie der "Leckere Ludolph" - ein humoriger Querverweis an den am Gymnasium aktiven Schulleiter, garniert mit einem Zuckerrand. Auch eine passende Playlist ist bei der Kreation der Drinks gleich mitvermerkt, hier "Eiskalt".

Einblick in die Kulissen wird ebenfalls gewährt, was zunächst nichts Gutes erahnen lässt. Eine wohl im Chaos verlassene Produktionshalle, die ihre Glanzzeit längst hinter sich gelassen hat, steht symbolhaft für das Chaos, was das Virus angerichtet hat. Die Entwürfe für das Medusa-Kostüm samt Kopf sind zu sehen, der dann in den "Corona-Kopf" umgewandelt wurde.

Wenn Medusa zum Viruskopf wird

Die Maskenbildner waren da ganz pragmatisch, nachdem Corona den Plan, das Perseus-Stück aufzuführen, durchkreuzte: "Um nicht wieder von vorne beginnen zu müssen, hatten wir die Idee, den ursprünglichen ,Medusa-Kopf' in einen ,Corona-Kopf', passend zum Film umzufunktionieren. Wir haben ganz bewusst einige Elemente der Medusa nicht abgeändert, da wir in unserem Film die Medusa symbolisch einsetzen wollen: Dazu spielten wir mit der Fähigkeit Medusas, Menschen mit nur einem Blick in Stein zu verwandeln und auf ewig zu ihrem Eigentum machen zu können. Definitiv hat auch das Coronavirus das öffentliche Leben, unsere Welt gewissermaßen lahmgelegt oder versteinert. Eine Szene einzubauen, in der jetzt dem Coronavirus der Kopf abgeschlagen wird und die Menschen somit - zumindest im Film - aus ihrer Starre erwachen und sich wieder frei bewegen können, erschien uns genau passend."

Und so präsentiert sich auch der Einstieg in den Film: Eine fröhliche Menschenmenge feiert und tanzt ausgelassen, bis das Schreckensgespenst Corona auftaucht und jeden einzelnen Partygast versteinert. Wie sich weitere Einflüsse durch Corona auswirken, wird auch in den Filmabschnitten dargestellt - verbunden mit Fragen und nachdenklichen Statements der Darsteller. So fragt Lisa Mock: "Theater lebt von Kreativität und der Entwicklung von Ideen im Team. Doch wie, wenn Lockdown, Abstand und Distanz herrschen?"

Steiniger Weg erschafft Neues

Eine ganze Welle von neuen Begriffen prasselt auf jeden Einzelnen ein - Kontaktbeschränkung, Impfungen , Inzidenzen etc. Unsicherheit und Ängste sind gesät, eine neue Denkweise übergestülpt. Doch trotzdem bissen sich die FrobFrogs durch: "Man musste den Weg auf die Bühne noch nie so einsam beschreiten, wie dieses Jahr. Corona legte uns viel Steine in den Weg. Wir haben uns daraus eine neue Form des Theaters gebaut", erklärt dazu Philomena Reichert. Was da herauskommt, ist zunächst unverständlich und einfach nur chaotisch - mit einem beispielhaften Mitschnitt einer tückenreichen Videokonferenz der Schauspieler dargestellt.

Doch trotz aller Hindernisse war sich das Team sicher: The show must go on! Und so nimmt auch der Film seine Wendung - nicht ganz wie in der griechischen Sage, aber ähnlich. Dem Coronavirus wurde der Kopf abgeschlagen. Die Menschen wurden so erlöst und waren wieder frei von all ihren Ängsten und Krankheiten - leider nur im Film eine hoffnungsvolle Lösungsvariante. Aber trotzdem sehr schön anzuschauen. Eine überaus kreative und ansprechende Leistung, die da unter der Leitung von Eva-Maria Conrad erarbeitet wurde. Wie im Kino auch, gab es ein "Meet & Greet" mit den Stars, allerdings nur auf der Mebis-Plattform.

Hinter den Kulissen

Darsteller:

Alexander Knüttel, Emma Schaub, Jakob Weber, Jennifer Niebling, Jule Hannawacker, Julia Gabel, Lena Manger, Paula Christof, Philipp Bauer, Rouven Rettinger, Sophia Thust, Sophia Warnke, Ulrich Knüttel, Timo Kobbeloer, Amaya Kickuth, Michelle Mahlmeister

Regie: Eva-Maria Conrad

Kamera: Eva-Maria Conrad, Ann-Sophie Seufert, Luisa Hesse

Schnitt: Philipp Bauer, Luisa Hesse

Kostüme: Ann-Sophie Seufert, Lisa Mock

Stimmen: Ella Knidlberger, Lena Manger, Linus Reichert, Lisa Mock, Paula Christof, Philipp Bauer, Philomena Reichert

 
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