
Die Wintermonate und das Frühjahr waren in diesem Jahr recht nass. Zwischen Dezember und April haben die Niederschläge das langjährige Mittel beispielsweise im Bereich der Schwarzen Berge deutlich überschritten. Im Januar gab es 58 Prozent mehr Niederschlag als üblich, besagt eine Auswertung der dort erfassten Klimadaten. Die Feuchtigkeit hat geholfen, die Wasserspeicher zu stabilisieren, doch eine Entwarnung wird nicht gegeben. Denn bereits im Mai ermittelte diese Messstelle schon wieder ein Defizit von 69 Prozent im Vergleich zum langjährigen Mittel. Im ohnehin viel trockeneren Maria Bildhausen registrierte die dort aufgebaute agrarmeteorologische Messstation im Mai gar ein Regendefizit von rund 81 Prozent im Vergleich zum langjährigen Mittel. Es herrscht die Sorge vor einem neuen Trockensommer. Das wäre auch wieder schlecht für das Grundwasser.
Nicht so gut wie erhofft
Es stehe ums Grundwasser nicht so gut, wie man es sich im Frühjahr gedacht hatte, sagt Uwe Seidl vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen . Trotzdem gibt es eine positive Mitteilung für den Landkreis Bad Kissingen : Die Trinkwasserversorgungen haben nach Auskunft Seidls derzeit keine Engpässe. Das führe aber nicht daran vorbei, dass Wasser gespart werden müsse.
Menschen in der Pflicht
Mit dieser Forderung steht der stellvertretende Behördenleiter des Wasserwirtschaftsamtes nicht alleine. Nicht nur der Bund Naturschutz fordert auf seiner Homepage zu einem sensiblen Umgang mit den Wasserressourcen auf, auch der Bayerische Städte- und Gemeindebund hat Ende Mai ein Positionspapier gegen Hitze und Dürre veröffentlicht, in dem das Wassersparen ein Bestandteil ist. Darin wird ein aktives Wassermanagement in den Kommunen gefordert. Außerdem sieht man nicht nur Städte und Gemeinden in der Pflicht, sondern alle Menschen. „Zugleich muss die Bevölkerung für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Trinkwasser sensibilisiert und hierzu angehalten werden. Nur so kann eine Anordnung von Nutzungsbeschränkung als letztes Mittel verhindert werden“, ist nachzulesen. Denn Nutzungsbeschränkungen könnten bei Engpässen auch Verbote von Rasengießen oder Poolbefüllen sein. Das hört niemand gerne.
Ein Auge auf die Entwicklung
Der Kreisvorsitzende des bayerischen Gemeindetages, der Maßbacher Bürgermeister Matthias Klement , ist froh, dass im Landkreis solche Nutzungsbeschränkungen seines Wissens nach noch nicht nötig sind. In Bürgermeisterbesprechungen sei das bislang auch kein Thema gewesen. Aber Matthias Klement weiß, dass beispielsweise im Raum Bad Königshofen solche Schritte unternommen wurden. Er selbst ist froh, dass in Maßbach die Trinkwasserversorgung bislang immer ausreichend gewährleistet war. Durch die Feuchtigkeit im Spätwinter und Frühjahr hätten sich die Quellen erholt. Man verfolge jedoch die weitere Entwicklung. Das ist auch in der Stadt Bad Kissingen der Fall. Man beobachte die aktuelle Trinkwassersituation, heißt es in einer Stellungnahme. Konkrete Maßnahmen seien jedoch derzeit nicht erforderlich. „Dennoch appellieren wir an alle Bürgerinnen und Bürger, sparsam mit der wertvollen Ressource Wasser umzugehen“, so Bad Kissingens Pressesprecher Thomas Hack .
Kommunen und Bürger gefordert
Uwe Seidl hält Wassersparen für eine absolute Notwendigkeit, selbst wenn im Landkreis Bad Kissingen aktuell keine Engpässe bekannt sind. Seidl nennt Beispiele, wie das gehen kann. „Den Rasen zu gießen, muss wirklich nicht sein“, sagt er. Darauf sollte man verzichten. Im Internet finden sich Informationen, dass beim Sprengen des Rasens pro Stunde zwischen 600 und 800 Liter Wasser verbraucht werden.
Viele private Pools
Unangemessen hält Uwe Seidl das Befüllen großer Pools. Er hat den Eindruck, dass die Zahl privater Schwimmbecken deutlich zugenommen hat. Das sei auch im Landkreis Bad Kissingen zu beobachten. Kleine Planschbecken für die Kinder sind seiner Meinung nach jedoch nicht das Problem. Es seien die Schwimmbecken, die zum Befüllen Wasser in großer Menge benötigen.
Kein Verbot, ein Appell
Allerdings kann Uwe Seidl nur appellieren. Verbote spricht in diesem Fall nicht das Wasserwirtschaftsamt aus; dies sei Sache der Wasserversorger, erläutert Uwe Seidl. Er kennt im Landkreis keine Gemeinde, die aktuell einen solchen Schritt gegangen ist.
Häuslebauern empfiehlt der Wasserfachmann den Einbau von Regenwasserzisternen, vielleicht sogar für die Toilettenspülung. Wer im Altbestand lebt, der könnte Regenwasser in einer Tonne auffangen. Auch eine geringere Versiegelung von Grundstücken sei hilfreich.
Dachwasser auffangen
Kommunen hätten in ihrer Bauleitplanung die Möglichkeiten, Maßnahmen zum Wasserschutz vorzunehmen, sagt Uwe Seidl. Er erinnert daran, dass in neueren Baugebieten das Dachwasser öfters schon nicht mehr in die Kanalisation geleitet werden darf, sondern versickern muss. Außerdem sei wichtig zu wissen, in welchen Mengen Leitungswasser für sonstige Zwecke (beispielsweise für Bewässerung öffentlicher Anlagen oder landwirtschaftlicher Flächen)genutzt wird.
2 Jahre kam man nur eingeschränkt in die Bäder, Kisssalis ist teuer, Schwimmunterricht in den Schulen steht im Lehrplan und das war es. Dazu die Anfahrt - die immer kostenintensiver wird, zeitintensiv ist es ebenfalls.