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Niklas Krambo: Den Kopf nicht hängen lassen
Der 16-Jährige ist ein sehr ehrgeiziger Badminton-Spieler und arbeitet hart für den Erfolg. Wie das funktioniert, zeigt er auch als Nachwuchs-Trainer.
Niklas Krambo hat in jungen Jahren schon einige Erfolge gefeiert.       -  Niklas Krambo hat in jungen Jahren schon einige Erfolge gefeiert.
Foto: Jürgen Tenschert | Niklas Krambo hat in jungen Jahren schon einige Erfolge gefeiert.
Thomas Sturm
 |  aktualisiert: 24.07.2024 11:45 Uhr

Die schnellste Ballsportart der Welt ist genau das richtige für den 16-jährigen Niklas Krambo. Schon früh ging er mit seinem Vater zum Badminton-Training des Ski-Club Bad Kissingen und war gleich fasziniert von der Schnelligkeit und Dynamik. Die bringt auch Niklas mit, der in jungen Jahren schon beachtliche Erfolg gefeiert hat. Nur ein Sieg gegen seinen Vater fehlt noch, mit dem er nächste Saison im Doppel wohl gemeinsam auf dem Feld stehen wird. Als Trainer kümmert er sich schon um den Nachwuchs und leitet sie so an, wie er es mit seinem verstorbenen Bruder getan hätte.

Herr Krambo, wer hat Sie angespielt?

Niklas Krambo: Konrad Haase. Wir haben früher zusammen trainiert, da ich ja auch mal Tischtennis gespielt habe. Kürzlich haben wir uns in der Sportschule Oberhaching getroffen.

Wie sieht Ihr Laufweg aus?

Mit Badminton habe ich mit sieben Jahren angefangen und wurde mit neun Jahren für das Bezirks-Talentteam nominiert. Eine Teilnahme an den German Masters und ein Mannschafts-Meistertitel folgten. Seit der U11 trainiere ich regelmäßig am Stützpunkt in Marktheidenfeld. Zudem spiele ich auf Turnieren in ganz Bayern im Einzel, Doppel und Mixed mit meiner Mixedpartnerin Anne. Im letzten Jahr wurden wir im Doppel nordbayerischer Meister. Seit der vergangenen Saison bin ich Stammspieler in der Bezirksliga-Mannschaft des Ski-Club.

Warum haben Sie sich als Kind für Badminton entschieden und haben Sie auch andere Sportarten versucht?

Ich bin mit fünf Jahren schon immer mit meinem Vater zum Training gegangen. Mich hat von Anfang die Schnelligkeit fasziniert, und so hat sich die Begeisterung entwickelt. Am Anfang habe ich noch daheim mit Mama und Papa Federball auf der Straße gespielt. Mit der Zeit wurde ich immer besser. Ich habe früher auch Fußball gespielt. Vor zwei Jahren musste ich allerdings aufhören, weil sich die Trainingszeiten überschnitten haben. In meiner Freizeit fahre ich gerne Mountainbike.

Ihr Vater , Timo Krambo, war Gründungsmitglied der Badminton-Abteilung und selbst ein sehr guter Spieler. Was haben Sie von ihm lernen können?

Ich denke, ich habe von ihm vor allem in Sachen Mentalität, Mind-Set und Einstellung viel gelernt. Ich bin ein sehr ehrgeiziger Spieler, der am liebsten alles gewinnen will. Mein Vater hat mir auch den „Tunnelmodus“ abtrainiert. Den Kopf nicht hängen lassen, auch wenn es mal nicht so läuft. Immer im Fokus auf den nächsten Ballwechsel bleiben. Aber auch den Überblick auf dem Feld und die schnelle Kreierung neuer Spielideen habe ich mir von ihm abgeschaut.

Ab wann haben Sie ihren Vater regelmäßig bei Spielen besiegen können?

Das hat leider noch nicht geklappt. Mein Vater hat sich 2018 ein Kreuzband gerissen. Er hat mir aber versichert, dass wir kommende Saison gemeinsam Doppel spielen. In einem Einzel würde ich vermutlich die Oberhand behalten.

Bevorzugen Sie bei einem Match eher die langen Ballwechsel oder doch die schnellen Punkte?

Ich persönlich finde beides gut. Wenn man längere Ballwechsel gewinnt, pusht mich das, kostet aber auch viel Kraft. Kurze Ballwechsel sind weniger anstrengend und spannender, weil es im Normalfall durch Drives oder Smashes schneller hin und her geht.

Haben Sie bei einem Spiel oder Training aus Wut oder Frust auch schon mal einen Schläger zertrümmert oder sind Sie eher ein ruhiger und besonnener Spieler?

Ja, leider hat es ein Schläger auch mal nicht überlebt. Das war bei einem U11-Turnier, da habe ich gegen meinen Freund Jonah gespielt. Wir haben uns öfters solche Duelle geliefert. An diesem Tag habe ich verloren und vor Wut meinen Schläger auf die Tribüne geschmissen. Solche Ausbrüche hat mir mein Vater aber auch abtrainiert.

Ähnlich wie beim Tennis gibt es Schläger mit unterschiedlich weicher oder harter Bespannung und auch das Griffband spielt eine wichtige Rolle. Erklären Sie uns kurz, wie Sie ihren Schläger spielen und warum?

Ich spiele aktuell den Schläger Victor Wave Power 580 mit einer Bespannung von 9 bis 10 Kilogramm. Das ist ein mittelhart bespannter Schläger. Damit habe ich einen guten Mix aus Ballkontrolle und Präzision, aber zugleich auch einen harten Smash. Bei den Griffbändern favorisiere ich ein dünnes Band von Yonex, das einen sehr guten Grip hat.

Sie haben sogar Anfang des Jahres eine Fortbildung zum Assistenztrainer erfolgreich absolviert und trainieren aktuell sogar Jugendmannschaften. Was motiviert Sie dazu?

Ich möchte einfach den Kindern mein Wissen und meine Technik weitergeben und sie ständig verbessern. Es freut mich, wenn ich positives Feedback bekomme. Das Training soll Freude und Spaß bereiten. Zudem ist es wirklich toll, die Fortschritte zu sehen. Ich möchte sie so trainieren, wie ich es bei meinem verstorbenen Bruder Jonas leider nicht mehr kann.

Welche neuen Trainingsmethoden haben Sie beim Ski-Club schon eingeführt?

Ich versuche beim Aufwärmen schon viele badmintonspezifische Übungen spielerisch zu trainieren. So mache ich oft mit den Kindern ein Zirkeltraining. Wichtig finde ich auch, den Kindern von Anfang an die richtige Schlagtechnik und Laufarbeit beizubringen.

Sie spielen mit 16 Jahren sogar schon bei den Erwachsenen im Spielbetrieb mit und daneben noch U19-Junioren. Wie viel Zeit müssen Sie wöchentlich investieren?

Aktuell habe ich Dienstag und Donnerstag Training in Bad Kissingen. Zusätzlich am Mittwoch Stützpunkt-Training in Marktheidenfeld. Außerdem spiele ich sehr viele Turniere. Zuhause mache ich regelmäßig badmintonspezifische Übungen oder fahre Mountainbike, um mich fit zu halten.

Welche sportlichen Ziele verfolgen Sie beim Ski-Club?

Ich möchte als Spieler natürlich in den höheren Ligen mitspielen. Nächste Saison spiele ich erstmals das zweite Einzel in unserer Herren-Mannschaft. Wir wollen natürlich erst einmal den Klassenerhalt in der Bezirksliga schaffen. Auf Turnierebene möchte ich auf der nordbayrischen Meisterschaft einen Titel holen und mich für die südostdeutsche Meisterschaft qualifizieren. Als Trainer möchte ich weiterhin das Jugendtraining übernehmen und vielleicht nächste Saison auch mal das Erwachsenentraining leiten.

An wen spielen Sie weiter?

An Luca Urban. Er war ein guter Freund von meinen Bruder Jonas und spielt sehr gerne und viel Tennis.

 
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