
Nach Abschluss des Geschäftsjahres 2020 legte Forstamtmann Michael Sautter, zuständiger Revierleiter im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF Bad Neustadt), vor dem Gemeinderat von Bad Bocklet den Jahresbericht vor und präsentierte die Jahresbetriebsplanung 2021 für den Gemeindewald. Anhaltend niedrige Verkaufspreise im Nadelholzbereich waren ein Grund für den letztjährigen Betriebsverlust in Höhe von 39 000 Euro. Das Ratsgremium nahm den Bericht zur Kenntnis und genehmigte einstimmig die aktuelle Planung.
Obwohl der Käferbefall im Bad Bockleter Gemeindewald in den vergangenen Jahren nach Sautters Meinung "noch recht moderat" ausgefallen ist, lagen dennoch die Marktpreise im abgelaufenen Jahr 2020 aufgrund des gesamtdeutschen Überangebots auf niedrigem Niveau. Zusätzlich stockte der Holzabsatz, da viele Sägewerke wegen der Corona-Maßnahmen ihren Betrieb eingestellt oder die zu verarbeitenden Holzmengen heruntergefahren hatten. Deshalb wurde im Nadelholzbereich nur das Schadholz aufbereitet, aber kein Einschlag vorgenommen.
Zudem musste im Jahr 2020 auf manche Maßnahme bewusst verzichtet werden, da für neue waldbauliche Förderrichtlinien die entsprechenden Fördermittel noch nicht freigegeben waren.
Noch recht gut ließen sich dagegen Laubholzbestände verkaufen. Nach Beschluss des Gemeinderats sollte Nutzholz allerdings nicht zu niedrigen Preisen vermarktet werden, weshalb die Einschlagsmenge entgegen dem ab 2013 laufenden Zehn-Jahresplan wieder vermindert wurde.
Dies alles führte im Betriebsjahr zum negativen Betriebsergebnis von 39 000 Euro.
Ein weiterer Grund für das letztjährige Minus waren die auf über 40 000 Euro erhöhten Personalkosten wegen zusätzlich notwendig gewordenen Einsatzes von Fremdfirmen. Auch ist das negative Ergebnis auf zeitliche Verschiebungen wegen verspäteter Rechnungsstellung erst im Folgejahr zurückzuführen.
So hatte das Vorjahr 2019 noch mit einem Plus von fast 50 000 Euro abgeschlossen. Entscheidend sei aber das Gesamtergebnis des Zehn-Jahresplans. Dieser verzeichnet - nach dem in der Ratssitzung präsentierten Ergebnis - bis heute ein sattes Plus von fast 125 000 Euro.
Das ist geplant
Im laufenden Betriebsjahr 2021 ist vorgesehen, im Bereich der Jungpflanzenpflege (JP) statt der im Zehn-Jahresplan festgelegten 50 nun 130 Festmeter zu schlagen, bei der Jungdurchforstung (JD) wird dagegen auf den Einschlag der geplanten 215 Festmeter völlig verzichtet. Dies gilt auch für die geplanten 585 Festmeter in dem zur Verjüngung bestimmten Altholzbereich (VJ/LB).
Im Baumholzbereich (AD) wird die Einschlagmenge statt der vorgesehenen 1150 aber auf 1775 Festmeter erhöht. Daraus ergibt sich in der Gesamtmenge ein minderer Einschlag von 95 Festmetern.
Im laufenden Jahr, so berichtete Revierleiter Sautter weiter, sollten die von Käfern befallenen Flächen durch klimaangepasste Baumarten je nach Verfügbarkeit ersetzt werden. Als Beispiel nannte er die Esskastanie. Zudem sei der Antrag für Mittel aus dem Förderprogramm des Bundes zur nachhaltigen und naturnahen Waldbewirtschaftung gestellt worden, informierte er den Gemeinderat, wobei mit einem Förderbetrag von 48 000 Euro zu rechnen ist. "Dies ist eine einmalige Förderung."
Dieser Betrag eingerechnet, werden sich nach aktueller Planung die Einnahmen im Betriebsjahr auf 150 000 Euro erhöhen (Vorjahresergebnis 106 540), während die Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr von 145 700 auf 122 500 Euro sinken werden. Daraus ergibt sich für das Jahr 2021 ein positives Betriebsergebnis von 27 500 Euro.