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BAD KISSINGEN
Niederländisches Fernsehen auf Reha
Im Fernsehen: Prof. Dr. Monika Reuss-Borst gab einem niederländischen Reporter-Team (links Frank Moll mit Dirk Kagenaar) Auskunft über das deutsche Rehabilitationswesen.
Foto: Markus Staubach | Im Fernsehen: Prof. Dr. Monika Reuss-Borst gab einem niederländischen Reporter-Team (links Frank Moll mit Dirk Kagenaar) Auskunft über das deutsche Rehabilitationswesen.
kri
 |  aktualisiert: 11.12.2019 20:02 Uhr

Ein Reporterteam aus Holland sorgte dieser Tage in der Klinik Am Kurpark für Aufsehen. Reporter Dirk Kagenaar und Kameramann Frank Moll wollten Genaueres über das deutsche Rehasystem wissen. Konkret interessierte sie das Thema Adipositas, denn in Holland denken Versicherungen derzeit darüber nach, Menschen mit Übergewicht stärker zur Kasse zu bitten.

In der Kissinger Klinik bekommen nämlich Menschen mit Adipositas gezielte Hilfe. Das Augenmerk der Klinik liegt dabei auf der Prävention. Das genau interessierte die beiden Reporter des niederländischen Fernsehens. Der in Bad Kissingen gedrehte Beitrag wird am 6. Januar im niederländischen Fernsehen vom Sender KRO-Nederlands 2 ausgestrahlt.

Auf die Kissinger Reha-Einrichtung kam man im Zuge einer Adipositas-Studie, welche die Klinik durchführte. Patienten, die zwischen 18 und 75 Jahren alt sind und deren Body Mass Index größer als 30 ist, wurden im Rahmen eines Forschungsprojekts und in Kooperation mit dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) Essen, in Bad Kissingen behandelt.

Man bot ihnen einen Anreiz zur Gewichtsabnahme, so die Ärztliche Direktorin Prof. Monika Reuss-Borst, im Gespräch mit den Holländischen Reportern. In der letzten Woche des stationären Rehabilitationsaufenthaltes wurde in Absprache mit dem behandelnden Arzt ein individuelles Zielgewicht, welches innerhalb von vier Monaten erreicht werden sollte, festgelegt. Nach Ablauf dieser Zeit wurde das erreichte Gewicht durch einen Apotheker in Heimatnähe ambulant ermittelt. Die Verhaltensänderung zur Gewichtsreduktion durchzuhalten, wurde in drei Gruppen beobachtet. Für zwei Gruppen wurden Prämien in Höhe von 150 und 300 Euro in Aussicht gestellt, während die Kontrollgruppe bei erfolgreicher Gewichtsabnahme keinen Bonus erhielt.

Erste Ergebnisse zeigten, dass finanzielle Anreize zu einer höheren Gewichtsreduktion führten. Allerdings ist die Studie noch nicht abgeschlossen und die Kernfrage, ob die Lebensstiländerung nach einer einmaligen Bonuszahlung langfristig anhält, gilt es noch zu bewerten, so Reuss-Borst. Auch die Patienten wurden zu diesem Thema befragt.

 
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