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LKR Bad Kissingen
NGG fordert mehr Lohn
„Die Menge an Fleisch, die auf den Teller kommt, wird weniger: Der Pro-Kopf-Verzehr geht seit Jahren kontinuierlich zurück. Trotzdem bleibt Fleisch ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Und dahinter...
Redaktion
 |  aktualisiert: 28.02.2025 01:01 Uhr

„Die Menge an Fleisch, die auf den Teller kommt, wird weniger: Der Pro-Kopf-Verzehr geht seit Jahren kontinuierlich zurück. Trotzdem bleibt Fleisch ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Und dahinter steckt immer auch die Arbeit von Menschen“, sagt Ibo Ocak, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Unterfranken. Neben der Haltung der Tiere sei auch deren Schlachtung und die Fleischverarbeitung ein „entscheidender Aspekt, den viele gerne ausblenden“, so Ocak.

Ein wichtiger Punkt sei dabei der Lohn: Ibo Ocak kritisiert, dass die Fleischindustrie immer noch eine Niedriglohnbranche ist.

„Wer Tiere schlachtet oder Grillwürste verpackt, verdient selbst nur einen Hungerlohn . Oft sogar nur den gesetzlichen Mindestlohn – aktuell also 12,82 Euro pro Stunde. Nur wer Glück hat, liegt ein paar Cent drüber“, so Ibo Ocak. Doch mit der „Arbeit zum absoluten Billiglohn“ müsse jetzt Schluss sein. Deshalb fordert die NGG Unterfranken mindestens 14,50 Euro pro Stunde als Untergrenze bei der Bezahlung für die Branche.

Insgesamt sind im Landkreis Bad Kissingen nach Angaben der NGG aktuell rund 160 Menschen in der Fleischindustrie beschäftigt. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Angaben der Arbeitsagentur. Hinter der Fleischproduktion stecke harte Arbeit: „Das ist ein Knochenjob. Allein beim Zerlegen von Schweinehälften wuchten die Beschäftigten eine tonnenschwere Last am Tag: Eine Schweinekeule wiegt zwischen fünf und zehn Kilogramm. Und in einer Schicht trägt ein Zerleger mehr als 200 Mal Keulen aufs Produktionsband“, erklärt Ocak.

Außerdem machten Hitze und Nässe den Beschäftigten im Schlachtbetrieb und bei der Fleischverarbeitung zu schaffen. „Ebenso die Kälte im Kühlhaus. Das ist eine Arbeit bei ständig kalten zwei bis drei Grad“, so Ibo Ocak. Auf Dauer sei das für die Beschäftigten eine enorme gesundheitliche Belastung. Auch deshalb sei es höchste Zeit, die Arbeit in der Fleischindustrie „endlich besser zu bezahlen“. Die Tarifverhandlungen für die Fleischindustrie starten am Donnerstag, 6. Februar. red

 
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