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Bischofsheim an der Rhön
Das geht ab im Rhöner Wintersport
Warum die Rhön-Adler die Überflieger sind und welche Ski-Asse der Region sogar zu einer Weltmeisterschaft fahren.
Zwei Rhön-Wölfe: Jakob Propp (links) und Ewald Simon beim Nachtskisprint im Jahr 2015       -  Zwei Rhön-Wölfe: Jakob Propp (links) und Ewald Simon beim Nachtskisprint im Jahr 2015
Foto: Jürgen Schmitt | Zwei Rhön-Wölfe: Jakob Propp (links) und Ewald Simon beim Nachtskisprint im Jahr 2015
Jürgen Schmitt
 |  aktualisiert: 03.06.2024 12:50 Uhr

Die wenigen Wintersport-Tage rund um Kreuzberg und Wasserkuppe sind schon wieder Geschichte. Und dennoch lohnt ein Blick auf die Rhöner Ski-Asse, deren Aktivitäten und geplanten Wettkämpfe. Um talentierte Weiten-Jäger zu sehen, braucht es keine Vierschanzen-Tournee, denn auch die Rhön-Adler beherrschen das Spiel der Lüfte. Janis Kansog vom WSV Oberweißenbrunn zum Beispiel, der es mit Fleiß und Talent aufs Sportgymnasium Oberhof mit angeschlossenem Internat geschafft hat. „Janis hat die Voraussetzungen für eine gute Karriere. Und die Eltern stehen hinter ihm und seinem Sport“, sagt WSV-Vorsitzender Ewald Simon über den 13-jährigen Burgwallbacher, der beim Deutschland-Cup in Rastbüchl unlängst Zwölfter seiner Altersklasse wurde.

Gehören zu den  talentiertesten Rhön-Adlern: (von links) Janis Kansog, Marlene Günther und Anna Chlebowy, hier vor der Schanze in Oberstdorf.       -  Gehören zu den  talentiertesten Rhön-Adlern: (von links) Janis Kansog, Marlene Günther und Anna Chlebowy, hier vor der Schanze in Oberstdorf.
Foto: Nico Chlebowy | Gehören zu den talentiertesten Rhön-Adlern: (von links) Janis Kansog, Marlene Günther und Anna Chlebowy, hier vor der Schanze in Oberstdorf.

Die selbe Platzierung erreichte dort Anna Chlebowy vom RWV Haselbach. „Ihre Sprünge waren ebenfalls super. Dabei waren es ihre ersten Schneesprünge in diesem Winter“, sagt Maximilian Lange. Der Trainer der Rhön-Adler hatte mit der 13-Jährigen Ende Oktober auch ein Schüler-Camp des Bayerischen Skiverbandes in Rastbüchl und Hinzenbach besucht. „Eine Woche vorher fand an gleicher Stelle ein Frauen-Weltcup statt. Das war natürlich eine zusätzliche Motivation zu wissen, dass all ihre Vorbilder ebenfalls auf der 90-Meter-Schanze gesprungen sind“, weiß der 30-jährige Haselbacher, der in Hohenroth lebt und vor dem ersten Staatsexamen seines Lehramt-Studiums steht.

Das Skispringen wird immer weiblicher

Anna Chlebowy ist nicht die einzige Weiten-Jägerin aus dem Land der offenen Fernen. Dieser Passion frönt auch Marlene Günther aus Unterweißenbrunn, die für den WSV beim Bayerischen Schüler-Cup startet. Über einen Schnuppertag mit der Schule an den Kreuzbergschanzen war die 15-Jährige zum Skispringen gekommen. Dazu gesellen sich vom RWV Haselbach Josephine Grösch (Jahrgang 2013), eine Enkelin von Kampfrichter Norbert Lerpscher, und die aktuell verletzte Solweig Mainz (Heustreu). „Die Mädels haben einfach Lust auf Skispringen und sind immer mehr im Kommen“, freut sich Maximilian Lange, der seinen Trainerjob seit über sieben Jahren ausübt und selbst noch Skispringer ist, sich selbst lachend als „Flug-Saurier“ bezeichnet. Komplettiert werden die aktiven Springer von Igor Michalewicz und Luan Herbert (beide RWV Haselbach).

Seit über sieben Jahren trainiert Maximilian Lange (rechts) den Skisprung-Nachwuchs.       -  Seit über sieben Jahren trainiert Maximilian Lange (rechts) den Skisprung-Nachwuchs.
Foto: Barbara Enders | Seit über sieben Jahren trainiert Maximilian Lange (rechts) den Skisprung-Nachwuchs.

Nicht einmal mehr eine Nebenrolle spielt der alpine Wintersport. „Vor vier Jahren gab es mal einen gut angenommenen Riesenslalom vom RWV Haselbach unter perfekten Bedingungen. Ich war auch dabei“, erinnert sich Ewald Simon. Eine alpine Vereins-Größe früherer Tage ist Kevin Back, der vor einer Dekade sogar Nordbayerischer Jugend-Meister war, mittlerweile in Bayreuth lebt. „Wenn man von Vereinsmeisterschaften absieht, ist auch beim RWV Haselbach keiner in einer alpinen Disziplin unterwegs“, bestätigt Streckenwart Manfred Reder. Für willkommene Belebung sorgt daher eine Einladung des hessischen Skiverbandes zu einem alpinen Kids-Cup am 11./12. Februar am Zuckerfeld oder der Märchenwiese an der Wasserkuppe. „Da können auch Kinder hin, die nicht beim WSV sind. Interessierte können sich gerne telefonisch bei mir melden“, sagt Ewald Simon (09772/8489).

Eine neue Langlauf-Gruppe

Auch im Langlauf scheinen die Goldenen Zeiten vorbei. Um an frühere Erfolge anzuknüpfen, wurde unter der Leitung der gebürtigen Frankenheimerin Katrin Metz (geborene Enders) eine Langlauf-Gruppe ins Leben gerufen. Das erste Training fand mit etwa 20 Kindern am Roten Moor statt. „Dank Förderungen haben wir 15 komplette Sets für den Nachwuchs mit Skiern, Stöcken und Schuhen“, freut sich Simon.

Der alpine Wintersport in der Rhön findet aktuell nur bei Vereinsmeisterschaften statt.       -  Der alpine Wintersport in der Rhön findet aktuell nur bei Vereinsmeisterschaften statt.
Foto: Barbara Enders | Der alpine Wintersport in der Rhön findet aktuell nur bei Vereinsmeisterschaften statt.

Nach vielen Jahren bei der SKG Gersfeld, startet Lucas Schrenk (27) im Langlauf wieder für den WSV, während Ricarda Eckert Nachwuchs erwartet. Die Fahnen beim RWV halten Florian Reder, Kurt Enders, Georg Reitz und Johannes Enders hoch. Unverzichtbar bleiben damit die „Rhön-Wölfe“, wie sich die älteren Semester der beiden großen Wintersportvereine nennen. Derzeit erfolgreichster ist Jakob Propp (WSV): Der Steinacher wurde im April deutscher Vizemeister im Skilanglauf seiner Altersklasse.

Einer der wenigen aktiven Langläufer des RWV Haselbach: Florian Reder.       -  Einer der wenigen aktiven Langläufer des RWV Haselbach: Florian Reder.
Foto: Archiv | Einer der wenigen aktiven Langläufer des RWV Haselbach: Florian Reder.

Zum harten Kern der Gruppe gehören Ewald Simon, Michael Schrenk, Thomas Schrenk, Andrej Wegmann, Dieter Stäblein und Dirk Meyer-Jürgens. Vom 17. bis 24. März sind die „Rhön-Wölfe“ vertreten bei den „Masters“ in Seefeld/Österreich, der inoffiziellen Senioren-Weltmeisterschaft im Skilanglauf. „Da hat schon mein Vater mitgemacht, da ist eine Teilnahme für mich ja fast schon Pflicht“, lacht Ewald Simon.

Termin-Kalender

22. Januar Gemeinsame Vereinsmeisterschaften Alpin von WSV Oberweißenbrunn und RWV Haselbach am Arnsberg.

28. Januar Gemeinsame Vereinsmeisterschaften Skilanglauf von WSV Oberweißenbrunn und RWV Haselbach am Dorfgemeinschaftshaus Oberweißenbrunn .

4. Februar Kinder-, Schüler- und Jugend-Rennen Alpin des RWV Haselbach.

5. Februar DSV-Talentsichtung und Nordic Day des WSV Oberweißenbrunn am Dorfgemeinschaftshaus.

8. Februar Nachtfackellauf des RWV Haselbach an der Geldtasche.

25. Februar Langlauf des RWV Haselbach um den Kreuzberg-Pokal.

 
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