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Bad Brückenau
Neuer Werksleiter bei GKN Bad Brückenau
Neuer Werksleiter Joachim Prölß ist zuversichtlich angetreten - Vorgänger Stefan Zeier bekommt mehr Verantwortung im Unternehmen.
Das Getriebe läuft weiter: Joachim Prölß übernimmt die Leitung des Brückenauer Werkes von Stefan Zeier. Foto: Wolfgang Dünnebier       -  Das Getriebe läuft weiter: Joachim Prölß übernimmt die Leitung des Brückenauer Werkes von Stefan Zeier. Foto: Wolfgang Dünnebier
| Das Getriebe läuft weiter: Joachim Prölß übernimmt die Leitung des Brückenauer Werkes von Stefan Zeier. Foto: Wolfgang Dünnebier
Redaktion
 |  aktualisiert: 21.08.2022 02:35 Uhr
Guter Dinge ist Joachim Prölß zu Jahresbeginn als neuer Leiter der GKN Sinter Metals GmbH Bad Brückenau angetreten. Die aktuelle Auftragslage für die 480 Mitarbeiter ist gut. "Wir kämpfen damit, die angeforderten Stückzahlen herauszubringen", verdeutlicht Prölß in einem Pressegespräch. Das Werk könne sich wegen besonderer Qualifikation etwas von der insgesamt schwächelnden Konjunktur in der Automobilbranche absetzen.

Krise noch nicht ganz überwunden

Allerdings bewege sich das Unternehmen in keinem leichten Umfeld. Das Produktionsvolumen habe noch nicht das Vorkrisenniveau vor 2008 erreicht. Zwischendurch hatte es Entlassungen gegeben (wir berichteten). Der weltweite Kostendruck innerhalb der Branche bleibt enorm. "Wir schaffen es nicht, Preiserhöhungen durchzusetzen", bedauert der neue Werksleiter - und dies bei steigenden Produktionskosten von den Löhnen bis zum Strom.

Dennoch sieht Prölß den Standort Bad Brückenau unter den mehr als 30 Werken seines Konzerns in 14 Länder gut aufgestellt. Die Produktionsstätte an der Sinn kann etwas, was die anderen Zweigwerke von Sinter Metals nicht können: Ihre Pressen erzeugen einen Druck von bis zu 800 Tonnen. Beim Sintern werden hier aus Metallpulver Teile für Autoantriebe gepresst. In der Kurstadt werden auf diese Weise auch Werkzeuge für die anderen Werke produziert.

Und so funktioniert das Prinzip: Durch den Druck auf das Pulver in Formen entstehen maßhaltige Zahnräder für Getriebe, Ventilsteuerungen, Allradantriebe. Die Produktionstechnik erlaubt ein besonders filigranes Design und bringt eine Gewichtsersparnis gegenüber Gussverfahren.

Der Qualitätsanspruch ist enorm, macht Prölßs Vorgänger Stefan Zeier deutlich. "Ein Autogetriebe darf möglichst nicht kaputt gehen", umreißt er den Anspruch vieler Autofahrer. Komme es doch dazu, drohe der Wechsel der Automarke. Bad Brückenauer Spezialität ist hier die Schrägverzahnung. Eine 15-köpfige Entwicklungsabteilung unterbreitet den Autoherstellern weltweit Vorschläge, die deren Motorenentwicklung voran bringt.

Anhaltende Nachfrage verspricht der Trend zu immer sparsameren Motoren und zum Allradantrieb mit aufwendigerer Kraftübertragung. Weil Automatikgetriebe für optimales Schalten inzwischen bis zu neun Gänge aufweisen, steigt die Zahl der benötigten Synchronkörper. Alleine zehn Millionen solcher Teile verlassen jährlich das Bad Brückenauer Werk. Auch der steigende Bedarf an variablen Ventilsteuerungen sorgt für Aufträge.

Für zwei Kontinente zuständig

Tief ist Prölß mit der Materie vertraut. Nach dem Studium des Maschinenbaues in seiner Geburtsstadt München und einer Tätigkeit als Zeitarbeiter im Straßenbau kam der heute 47-Jährige zu Sinter Metals. Hier arbeitete er zunächst als Berechnungs- und Projektingenieur, bevor er für zweieinhalb Jahre in die Längswellenentwicklung in den Vereinigten Staaten wechselte. Zuletzt war er Werksleiter erst in Offenbach und dann in Mosel bei Zwickau. Prölß ist verheiratet und hat drei Kinder.

Der kontinuierliche Wechsel von Werksleitern ist bei Sinter Metals üblich, um der Dynamik in der Branche Rechnung zu tragen. Mit fünf Jahren vergleichsweise lang stand Stefan Zeier an der Spitze des Bad Brückenuaer Betriebs. Der 38-Jährige kennt das Werk schon seit seiner Ausbildung 1991.

Mit einem anschließenden Studium der Betriebswirtschaft hat er sich für höhere Aufgaben qualifiziert. Künftig ist er für das angestrebte Wachstum von Sinter Metals in der Region Europa und Asien samt Abstimmung der Kapazitäten zuständig. Trotz intensiver Reisetätigkeit zwischen den Kontinenten will er weiter in Fulda wohnen bleiben und seine beruflichen Wurzeln nicht aus den Augen verlieren.
 
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