Wald sein Eigen zu nennen, ist schon etwas Besonderes. Das gilt auch für Kommunen – zumal einer Stadt wie Hammelburg, deren Stadtwald durch die zahlreichen Eingemeindungen eine stattliche Größe von 2041 Hektar hat. Damit rangiert Hammelburg wohl unter den Top Ten der bayerischen Kommunen mit Wald.
Was die Waldwirtschaft angeht, verhält sich Hammelburg aber nicht viel anders als jede kleine Gemeinde mit ihrer grünen Sparkasse: Gewirtschaftet wird in der Regel so, dass ein bescheidener Gewinn ausgewiesen wird, so dass sich die Bürger und ihre Vertreter in den Räten freuen und stolz sind auf ihre Einnahmequelle.
So weist die vorläufige Jahresbilanz für 2012 ein Plus von gut 214 000 Euro aus. Dies geht aus dem Zahlenwerk hervor, mit dem Hubertus Tumpach, der Leiter des Städtischen Forstbetriebs, am Montag dem Bau-, Forst- und Umweltausschuss Rechenschaft ablegte. Die Hälfte davon wird, wie üblich, dem regulären Haushalt zugeschlagen, die andere Hälfte in die Rücklagen gesteckt. An den 1,8 Millionen Euro Rücklagen der Stadt haben die Rücklagen für den Forst in der Haushaltsplanung 2013 einen Anteil von 550 000 Euro, erläuterte Bürgermeister Ernst Stross auf Nachfrage der Main-Post.
Was die Bilanzzahlen nicht verraten: Der vergleichsweise hohe Ertrag rührt daher, dass zwei Forstwege im vergangenen Jahr nicht wie geplant gebaut wurden. Der Auftrag an die Firma Stolz war zwar erteilt worden, doch das Wetter zu schlecht, um ihn auszuführen, erklärte Klaus Wilm, zuständiger Forstoberrat vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Also blieb das Geld in der Kasse. Satte 100 000 Euro.
Diese werden jedoch heuer ausgegeben, um 850 Meter Weg am Geilesberg und 711 Meter im Theresiental nördlich von Hammelburg anzulegen. Zudem, so beschloss der Ausschuss einstimmig, wird heuer auch eine 1258 Meter lange Schneise durch die Waldabteilung Besenstiel geschlagen. Sie mündet in das Sträßlein, das den Hammelburger Ortsteil Morlesau mit Waizenbach verbindet. Als Kosten dafür sind 140 000 Euro vorgesehen, die ebenfalls den Rücklagen für Forst entnommen werden.
Schließlich nimmt sich die Forstverwaltung heuer noch den Steilhang am Gößelberg nördlich von Morlesau vor. Um das Holz dort zu ernten, soll erstmals ein so genannter Yarder eingesetzt werden.