
Brückenbauen verbindet. Menschen, Orte und sogar Länder. Manchmal sind diese Verbindungen lang, breit und bleiben durch ihre eindrucksvolle Architektur im Gedächtnis. Doch viel mehr sind es kleine Übergänge, die Menschen zueinander oder von einem an das andere Ufer bringen, so wie der neue Wandersteg an der Reither Mühle, der feierlich eröffnet wurde.
Kernzone des Biosphärenreservats
Mitten in der Senke der Kernzone des Biosphärenreservats Bayerische Rhön und der Extratour „Thulbathaler“ teilt die Thulba den Wald und auch den Wanderweg . Zwar gab es hier bereits einen Übergang, an dem aber der Zahn der Zeit schon kräftig genagt hatte. Der Steg war baufällig und nicht mehr nutzbar, klärte Oberthulbas Bürgermeister Mario Götz in seiner Begrüßung auf.
87.000 Euro hat der neue Steg gekostet. Der Naturpark Bayerische Rhön (NBR), der Markt Oberthulba und die Regierung von Unterfranken , die das Projekt finanziell förderte, haben sich zusammengeschlossen, um den neuen Wandersteg zu realisieren. Die Zuwendungen belaufen sich auf 60.900 Euro.
Extratour „Reither Mühle“
Landrat Thomas Bold , der auch Vorsitzender des Naturpark- und Biosphärenreservats Rhön (NBR) ist, erinnerte an die Erweiterung des Reservats vor neun Jahren und an die Hürden, die es damals gab. Der Markt Oberthulba legte gemeindeeigene Flächen fest wie die elf Kilometer lange Extratour „Reither Mühle“.
Eine Extratour ist ein Premium-Wanderweg, eine Tagestour mit hohem touristischen Wiedererkennungswert. Die außergewöhnliche Erlebnisqualität einer Extratour ist durch die Qualitätskriterien des Deutschen Wandersiegels gesichert.
Bezüglich der Kernzonenschaffung im bayerischen Teil der Rhön bedurfte es damals einer Kraftanstrengung der Beteiligten, der Bundesrepublik, des Freistaats, der beiden bayerischen Rhönlandkreise und der Gemeinden. „Das hat uns damals nicht jeder zugetraut – aber wir haben es geschafft“, betonte Bold stolz.
Unesco hat Flächen anerkannt
Auch die Regierung von Unterfranken müsse hier genannt werden, die die naturschutzrechtliche Sicherung – ein aufwendiges Verfahren – übernahm. Ohne sie hätte die Unesco diese Flächen nicht anerkannt. Die Kernzone bestehe zum einen aus Bayerischem Staatswald mit rund 13 Hektar und zum anderen aus Wald des Marktes Oberthulba mit etwa 44 Hektar Fläche.
Bolds Dank galt den zahlreichen Mitwirkenden, der Regierung von Unterfranken , dem Freistaat, dem Markt Oberthulba sowie dem Wasserwirtschafts- und dem Landratsamt Bad Kissingen, dem Bezirk Unterfranken für die Fischerei-Fachberatung, der Höheren und der Unteren Naturschutzbehörde sowie dem Naturpark Rhön. Besonderer Dank galt der Marktgemeinde Oberthulba , dem Ingenieurbüro Wolf und den beteiligten Firmen.
Hochwassergebiet
Mario Götz berichtete, dass der Steg Ende der 70er Jahre entstanden ist und 1995 instandgesetzt wurde. Mitte 2021 musste das marode Brücklein gesperrt werden. Eine Behelfsbrücke, die ein Jahr später im Gemeinderat vorgestellt wurde, war nicht geeignet. Denn das Terrain ist potenzielles Hochwassergebiet, und dem muss der Steg standhalten.
Der neue Steg besteht aus Lärchenholz mit beidseitigen Stahlgeländern, ist 1,50 Meter breit und über Natursteintreppen zu erreichen. Extratour-Wanderer – bisher zählte der Markt 12.000 – können hier wieder sicher die Thulba überqueren.
Pfarrer Blaise Okpanachi weihte das neue Bauwerk ein. Er nannte das neue Bauwerk eine „coole Sache, die in meinem Heimatland allerdings sehr viel billiger gewesen wäre“.
Wasser- und Biosphärenkindergarten
Mit Liedern und Gedichten begleiteten die Kinder und das Personal aus der Kindertagesstätte St. Elisabeth in Thulba die Einweihung. Denn die Kindertagesstätte ist zertifiziert als Wasser- und Biosphärenkindergarten.
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