Das neue Feuerwehrhaus in Steinach soll nun nicht mehr, wie seit Jahren geplant, am bisherigen Standort an der Riemenschneiderstraße errichtet werden, sondern auf dem Parkplatz neben der Henneberghalle im Gewerbegebiet Eckartspfad. Neue Pkw-Stellplätze sollen dann gegenüber geschaffen werden. Baubeginn könnte im Frühjahr 2025 sein. Die Kosten werden auf etwa 2,5 Millionen Euro geschätzt. Das Architekturbüro Richter (Bad Brückenau) wurde mit der weiteren Planung beauftragt.
Schon seit mehreren Jahren lief die Planung für den dringend erforderlichen Neubau eines Feuerwehrhauses in Steinach. Wichtigster Grund war die Unterbringung eines noch zu beschaffenden größeren Löschfahrzeugs.
Einwand macht Pläne zunichte
Zugleich sollte das neue Gebäude als Dorfgemeinschaftshaus genutzt werden können. Nach langer Vorplanung hatte der Gemeinderat deshalb am 30. November 2021 beschlossen, das neue Gebäude am bisherigen Standort zu errichten.
Doch nach Einreichen des Bauantrags machte das Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) mit einem Einwand die Planung zunichte: Unter dem alten Feuerwehrhaus liegt ein alter Friedhof, der zwar bereits im Jahr 2009 als Bodendenkmal in die bayerische Denkmalliste eingetragen wurde, dessen Existenz aber dem Bad Bockleter Rathaus unbekannt war.
„Aufgrund der nicht konkret abzuschätzenden Kosten für Grabungen und Baustopps sowie der Bedenken des Landratsamts im Hinblick auf den Immissionsschutz im Ortskern bei Feierlichkeiten, wurde der Bauantrag am 28. September 2023 wieder zurückgezogen“, erfuhr der Gemeinderat nun in seiner Sitzung am Dienstag von der Verwaltung.
Neuer Standort hat mehrere Vorteile
Denn letztlich hätte allein die Gemeinde für alle weiteren Kosten aufkommen müssen. Vorteil des nun angedachten Standorts an der Henneberghalle ist auch, dass die Bedenken des Landratsamts zum Immissionsschutz dort nicht zutreffen: Außenbewirtung und Musikveranstaltungen sind möglich, ohne die Nachbarschaft zu belästigen.
Schon in seiner Sitzung am 12. September des Vorjahres war dem Ratsgremium der Parkplatz neben der Henneberghalle als alternativer Standort für das Feuerwehrhaus vorgeschlagen und das Architekturbüro Richter mit der Überplanung beauftragt worden.
Änderung des Bebauungsplans nötig
Nach mehreren Besprechungen im Rathaus sowie mit der Führung der Steinacher Feuerwehr und dem Fachberater für Brand- und Katastrophenschutz der unterfränkischen Regierung wurde nun dem Gemeinderat ein Vorentwurf vorgestellt, bei dessen Verwirklichung mit Kosten von etwa 2,5 Millionen Euro zu rechnen ist.
Voraussetzung für das Bauvorhaben ist allerdings noch eine Änderung des für das Gewerbegebiet Eckartspfad gültigen Bebauungsplans , wofür nach Aussage der Verwaltung ein Zeitrahmen von etwa einem Jahr anzusetzen ist, weshalb mit dem Neubau nicht vor Frühjahr 2025 gerechnet werden kann. Diese Zeit soll für die weitere Planung des Gebäudes und Überlegungen der dort einzusetzenden Heizmethode genutzt werden.
Lieferung dauert zwei bis drei Jahre
Auf die Frage des Steinacher Gemeinderats Marcel Dünisch (FCW), wann denn die Detailplanung über die Innenausstattung abgeschlossen sei, antwortete Geschäftsleiter Thomas Beck , dass sich die Feuerwehr zwar schon Gedanken machen könne, eine endgültige Planung aber erst nach Vorlage der Baugenehmigung sinnvoll sei. Zunächst sollte die Wehr sich auf die Ausstattung ihres zu beschaffenden Fahrzeugs konzentrieren, dessen Lieferzeit aktuell zwei bis drei Jahre dauern kann.
Eine gleichzeitige Nutzung des neben der Henneberghalle geplanten Feuerwehrhauses auch als Dorfgemeinschaftshaus erübrigt sich dort, da es in der Halle bereits eine Küche gibt. Für kleinere Feierlichkeiten wie Geburtstage oder Hochzeiten könnte die Halle mit Raumtrennern dem Raumbedarf angepasst werden.
Kauf der Pfarrhäuser nicht erforderlich
Da der ursprünglich angedachte Erwerb der beiden alten Pfarrhäuser an der Riemenschneiderstraße bei der neuen Planung nun nicht mehr erforderlich ist, kann nach Auffassung der Verwaltung das dadurch eingesparte Geld besser in das alte Feuerwehrhaus investiert werden, um dort den Vereinen und der Jugend die gewünschten Raummöglichkeiten zu bieten.
Nach kurzer Debatte hob der Gemeinderat seinen alten Beschluss vom 30. November 2021 auf, der den Neubau am bisherigen alten Standort zum Inhalt hatte, und beschloss einstimmig den Neubau des Feuerwehrhauses Steinach, dem vorgestellten Entwurf des Architekturbüros Richter entsprechend, auf den Grundstücken mit den Flurnummern 976 bis 979 im Gewerbegebiet Eckartspfad. Die Verwaltung wurde beauftragt, alles Notwendige wie die Beauftragung von Planungsleistungen, Bebauungsplanänderungen, Bauantrag , Förderantrag und mehr in die Wege zu leiten.
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