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Münnerstadt
Ein Imbisswagen am Münnerstädter Anger?
Weil die Burger-Bude nicht mehr in der Meininger Straße stehen kann, wird ein neuer Platz gesucht. Ein mobiles Gefährt wird aber eher kritisch gesehen. Die Stadtverwaltung kümmert sich nun darum.
Hier am Anger könnte nach Meinung von Andreas Kieschnik und Ulrike Lochner-Erhard der neue Imbisswagen stehen. Die Verwaltung wird sich nun nach anderen möglichen Standorten umschauen.       -  Hier am Anger könnte nach Meinung von Andreas Kieschnik und Ulrike Lochner-Erhard der neue Imbisswagen stehen. Die Verwaltung wird sich nun nach anderen möglichen Standorten umschauen.
Foto: Thomas Malz | Hier am Anger könnte nach Meinung von Andreas Kieschnik und Ulrike Lochner-Erhard der neue Imbisswagen stehen. Die Verwaltung wird sich nun nach anderen möglichen Standorten umschauen.
Thomas Malz
 |  aktualisiert: 02.04.2024 02:46 Uhr

Wohin mit dem Imbiss , der früher an der Waschanlage in der Meininger Straße stand? Eine Antwort auf die schon mehrfach aufgeworfene Frage haben jetzt Andreas Kieschnik und Ulrike Lochner-Erhard vom Geschäft Power of Street gefunden: Eine auf einem Anhänger fest montierte Kutsche soll am Anger als Imbissbude aufgestellt werden.

In Stellvertretung des Imbissbetreibers stellten sie jetzt das Vorhaben vor, das nicht auf ungeteilte Gegenliebe stieß. Aber die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses stehen der Idee, den Imbisswagen in Münnerstadt zu halten, prinzipiell positiv gegenüber. Die Verwaltung soll nun nach geeigneten Flächen oder Ladengeschäften suchen. Bis zu einer Lösung kann der Wagen erst einmal als Provisorium am Hafenmarkt stehen bleiben.

Der Bahnhof sei schon als möglicher Standort geprüft worden, sagte Bürgermeister Michael Kastl . Sein Ziel sei es gewesen, dass der Wagen länger an der Waschanlage stehen kann, was aber nicht ging. Jetzt steht er in einer Einfahrt am Hafenmarkt. „Ich nehme an, das ist ein Provisorium“, so der Bürgermeister.

Weggang aus Münnerstadt droht

Das bestätigte Ulrike Lochner-Erhard. Wenn das syrische Betreiber-Ehepaar keine passende Stellfläche in Münnerstadt finde, gehe es weg, im Gespräch sei beispielsweise Oerlenbach. Der Imbiss passe aber sehr gut zu Münnerstadt .

Passend zum mittelalterlichen Münnerstadt habe er einen historischen Imbisswagen gefunden, ergänzte Andreas Kieschnik. Der Betreiber wolle sein Angebot noch um Crêpes und Pizza erweitern. Schon jetzt laufe der Imbiss in der Stadt besser als am alten Standort , so Ulrike Lochner-Erhard.

In dieser Einfahrt am Hafenmarkt ist der derzeitige Imbisswagen provisorisch untergekommen. Es funktioniert, aber eine Dauerlösung ist das nicht.       -  In dieser Einfahrt am Hafenmarkt ist der derzeitige Imbisswagen provisorisch untergekommen. Es funktioniert, aber eine Dauerlösung ist das nicht.
Foto: Thomas Malz | In dieser Einfahrt am Hafenmarkt ist der derzeitige Imbisswagen provisorisch untergekommen. Es funktioniert, aber eine Dauerlösung ist das nicht.

Der Wagen könne bei Bedarf auch weggefahren werden, sagte Andreas Kieschnik auf Nachfrage. Stehen soll der Imbiss unter der Kastanie am Fahrradinfo-Schild auf dem Anger vor. Ob das Herz des Betreibers an diesem Wagen hänge, wollte Michael Kastl wissen. Das verneinte Andreas Kieschnik. Aber der Imbiss sei ein Hingucker.

Man könnte den Wagen vielleicht einmal probeweise aufstellen, meinte der Bürgermeister. Dass das der Stadtrat für immer beschließt, wage er allerdings zu bezweifeln. Arno Schlembach sprach die notwendigen Versorgungseinrichtungen wie Wasser, Abwasser und Strom an. Es stellte sich heraus, dass ein Abwasseranschluss am Wunschstandort überhaupt nicht vorhanden ist. Im Winter müsste man zudem für die Frostsicherheit beim Wasser sorgen.

Überlegung: Imbiss in einen Leerstand

Also sei der Standort suboptimal, fasste Michael Kastl zusammen. Oliver Jurk begrüßte das Vorhaben prinzipiell. Vielleicht sei das Geld, das die Betreiber für den Wagen ausgeben wollen, besser in ein leer stehendes Ladengeschäft investiert, regte er an.

„Darüber haben wir auch schon nachgedacht, wir haben aber nichts gefunden“, sagte Ulrike Lochner-Erhard dazu. Bei einem Ladengeschäft seien die Anforderungen an so einen Imbiss auch viel höher, als bei einem Wagen, ergänzte Andreas Kieschnik. Eine Möglichkeit wäre noch ein Container, den man mit Holz verkleiden könnte, meinte Ulrike Lochner-Erhard.

Temporäre Lösung

Laut Bürgermeister gebe es vielleicht eine temporäre Lösung. Aber die möglicherweise teure Anschaffung müsse ja auch der Altstadtsatzung entsprechen, warnte er.

„Die Verwaltung sollte mal schauen, wo man so etwas hinstellen könnte“, schlug Klaus Schebler vor, der aber auch noch einmal die bereits zuvor aufgeworfene Frage nach den Toiletten ansprach.

„Es gibt keine geeignete städtische Fläche“, lautete die Antwort des Bürgermeisters. Man habe sich schon mal den Bahnhof als möglichen Standort angesehen, aber das gehe nicht. „Es scheint extrem schwierig.“

Johannes Wolf: „Wie Peter Lustig im Wilden Westen“

Der Betreiber brauche eine Entscheidung, sagte Andreas Kieschnik. Denn für den mittelalterlichen Wagen werde dieser 20.000 bis 30.000 Euro investieren. Mittelalterlich wollte Johannes Wolf allerdings so nicht stehen lassen. „Er sieht aus wie Peter Lustig im Wilden Westen“, sagte er. Er frage sich, ob es nicht einfacher wäre, eine passende Immobilie für den Imbiss zu finden.

Rosina Eckert, die das Thema schon einmal eingebracht hatte, schlug einen anderen Standort in Bahnhofsnähe für den Imbiss vor. „Wir wollen Leben zurück in die Innenstadt bringen“, erklärte Andreas Kieschnik dazu. Münnerstadt sterbe gerade aus.

Viel Energie in die Ansiedelung von neuen Geschäften gesteckt

Diese Aussage fand Michael Kastl gar nicht lustig. Es sei mit sehr viel Energie gelungen, wieder einige Geschäfte anzusiedeln, betonte er. Schwierig sei es gerade mit der Gastronomie.

Der provisorische Wagen am Hafenmarkt stehe teilweise auf öffentlichen Grund, so der Bürgermeister. Er könne dort nicht lange bleiben, denn die denkmalschutzrechtliche Erlaubnis werde er wahrscheinlich nicht bekommen.

Ein „Nein“ wäre jetzt auch keine Lösung, fand 2. Bürgermeister Andreas Trägner. „Wir müssen es an die Verwaltung zurückgeben.“ Diese solle nach geeigneten Flächen suchen. So formulierte Michael Kastl den Beschlussvorschlag.

 

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