"Für uns als Gemeinde ist der Kinderhort ein wichtiger Standortfaktor, daher ist jeder Euro, der hier investiert wird, ein gut investierter Euro", betonte Bürgermeister Matthias Klement am Sonntag bei der offiziellen Einweihung des neuen Hortes direkt neben der Grundschule in Poppenlauer . In Betrieb ist er schon seit Anfang November 2023. Rund drei Millionen Euro hat der Bau des "Hortes im Lauerland" neben der Grundschule in Poppenlauer gekostet, von denen die Gemeinde rund eine Million selbst schultern muss. Er bietet Platz für 100 Kinder.
Bürgermeister Klement erinnerte daran, dass gleichzeitig die Eröffnung der Kita Lauerland vor genau zehn Jahren gefeiert werde. Deshalb war diese am Sonntag ebenfalls geöffnet. Er konnte unter den zahlreichen Gästen auch die parlamentarische Staatssekretärin und Bundestagsabgeordneter Sabine Dittmar ( SPD ), die Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär ( CSU ), Landrat Thomas Bold sowie den Architekten Reinhard Seufert willkommen heißen.
Eine lange Geschichte
Klement gab einen Abriss, wie es zum Bau dieser Einrichtung kam. Schon 2014 wurden in der Kita erstmals 14 Plätze für Familien der Gemeinde angeboten und schon im selben Jahr auf 20 erhöht. 2015 wurde die ehemalige Schulhausmeister-Wohnung umgebaut und für den Hort genutzt. Auch ein Klassenzimmern der Grundschule konnte genutzt werden. Die Nachfrage stieg ständig. Deshalb wurde 2019 eine Hortgruppe in der Mittelschule Maßbach für weitere 20 Kinder gegründet. Doch auf Dauer war der Betrieb eines Kinderhortes an drei Standorten schwierig. Das Personal sah sich kaum, um sich abzusprechen und die Kinder kannten sich nicht. Die Nachfrage nach Hortplätzen stieg weiter an. Deshalb entschied sich der Marktgemeinderat im Jahr 2019, einen zentralen Kinderhort für alle Kinder an der Grundschule zu errichten. Damit können alle Kinder nach Schulschluss auf kurzem Weg in den Hort gehen.
Finanzierungshilfen durch Zuschüsse
Die damals errechneten Kosten von 2,73 Millionen Euro konnte die Gemeinde natürlich nicht selbst aufbringen. Bei der Regierung von Unterfranken stieß sie auf offene Ohren und bekam die Zusage für einen Zuschuss von 1,3 Millionen Euro, weitere 480.000 Euro Zuschuss an Bundesmitteln wurden zugesagt. Trotz einer schwierigen Phase in der Bauindustrie durch die Coronazeit und den Ukraine-Krieg mit stark steigenden Materialpreisen blieben die Kostensteigerungen im Rahmen. Das Gesamtprojekt wird, so der Bürgermeister, voraussichtlich etwa drei Millionen Euro kosten. Darin enthalten sind einige zusätzliche Anschaffungen wie eine größere Fotovoltaikanlage. Die Grundschulkinder aus den beiden Nachbargemeinden Rannungen und Thundorf nutzen den Hort ebenfalls und deswegen wurden mit Ihnen entsprechende finanzielle Vereinbarung getroffen. Zum neuen Kinderhort gehört auch eine Küche, in der täglich rund 100 Essen für den Kinderhort , die beiden Kitas in Maßbach und Poppenlauer sowie die Mittelschule in Maßbach gekocht werden. Sie hat allein rund 130.000 Euro gekostet.
Feierliche Einweihung
Mit den Worten „ich sehe heute viele glückliche Gesichter bei den Kindern, bei den Eltern, beim Team, aber auch bei uns als Träger. In der Hoffnung, dass das so bleibt, wünsche Ihnen allen viel Freude beim heutigen Einweihungsfest“ schloss der Bürgermeister.
„Was nützt das schönste Gebäude, wenn darin nichts erlebt und gelebt wird. Und Ihr Kinder belebt diesen Hort" freute sich Romana Müller, die die Kita und auch den Hort leitet. Chefin im Hort wird Heike Neufang, sobald sie aus der Elternzeit zurück ist. Der katholische Pfarrer Peter Rüb und sein evangelischer Kollege Stefan Bonawitz segneten ökumenisch den Hort.
Natürlich gab es nicht nur Ansprachen. Die traditionelle Schlüsselübergabe fiel aus, da der Hort ja schon ein halbes Jahr in Betrieb ist. Aber dafür wurde ein rotes Band durchschnitten. Mädchen und Buben spielten noch einmal den Bau des Hortes nach und der Musikverein sorgte für die musikalische Umrahmung. Die Organisatoren blickten immer wieder sorgenvoll zum Himmel. Doch zum Glück hielt das Wetter, sodass den ganzen Tag über Betrieb auf dem Platz zwischen der Grundschule und dem Hort war.