
Seit zwölf Jahren starten immer am 1. Mai mehrere Freizeitbuslinien, die Ausflüge ohne Auto am Wochenende und an Feiertagen ermöglichen. Die Nachfrage ist groß: Alleine beim Bäderlandbus stieg die Zahl der Fahrgäste von 13 775 im Jahr 2017 auf 17 731 im vergangenen Jahr. Deshalb hat das Landratsamt auch eine neue Linie konzipiert: Der "Kreuzberg-Shuttle" fährt in knapp eineinhalb Stunden von Diebach auf den Kreuzberg und zurück.
Die Initiative für den neuen Freizeitbus ging von den Gemeinden Oberthulba und Burkardroth aus. "Wir hatten aber auch schon überlegt, zum Beispiel den Thulbataler besser anzubinden", berichtet Jürgen Metz vom Büro des Landrats. Das Landratsamt sieht nicht nur Vorteile für Touristen, sondern auch für die Bevölkerung vor Ort: Es handle sich um "eine attraktive Möglichkeit in den Monaten Mai bis Oktober, um die Region an Wochenenden und Feiertagen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erkunden".
Als Startpunkt wurde Diebach gewählt: "Wir wollten den Forellenhof und den großen Wohnmobil-Stellplatz anschließen", berichtete Metz im Wirtschafts- und Umweltausschuss. Fünf Fahrten auf den Kreuzberg und vier Fahrten zurück soll es geben. Abfahrt für die erste Tour ist um 9.05 Uhr in Diebach. Über Hammelburg, Unter- und Obererthal, Thulba, Reith und Oberthulba geht es nach Bad Kissingen , wo der Kreuzberg-Shuttle Anschluss an den Bäderland-Bus zwischen Bad Brückenau und Bad Königshofen hat. Danach geht's über Bad Bocklet, Aschach, Stralsbach, Zahlbach, Burkardroth, Stangenroth, Langenleiten, den Guckaspass und Oberwildflecken zum Kreuzberg. Ankunft der ersten Tour ist um 10.45 Uhr. "Mir gefällt vor allem der Halt am Guckas-Pass, weil man von dort die Schwarzen Berge und die Hütten erwandern kann", freute sich der Burkardrother Bürgermeister und Kreisrat Waldemar Bug (ödp).
Fahrradmitnahme wird geprüft
"Wichtig ist die Einbindung ins Gesamtnetz", verwies Landrat Thomas Bold ( CSU ) auf die Ergänzung des Sinntal-, Hochrhön-, Saaletal- und Bäderland-Busses. Interessant seien auch Teil-Abschnitte für Wanderer, etwa ein Ausflug von Bad Kissingen zum Thulbataler. "Ich find's gut, dass wir in der Genussregion Bier und Wein verbinden", kommentierte der Freie Wähler-Kreisrat und Oberthulbaer Bürgermeister Gotthard Schlereth die Linie.
Lob kam auch von ödp-Kreisrat Norbert Schmäling . Grünen-Kreisrat Richard Fix verwies darauf, dass gerade im Thulbatal viele Radfahrer unterwegs seien und warf die Frage nach der Fahrrad-Mitnahme auf. Jürgen Metz kündigte an, dass die Fahrrad-Mitnahme optional ausgeschrieben werde.
Der Wirtschafts- und Umweltausschuss beschloss, den neuen Kreuzberg-Shuttle für die Jahre 2019 und 2020 auszuschreiben. Die Verwaltung rechnet mit Kosten von rund 60 000 Euro für die rund 60 Verkehrstage von Mai bis Oktober.
Ebenfalls einstimmig wurde die erneute Ausschreibung des Bäderland-Busses beschlossen. "Die Linie läuft hervorragend", verwies Metz auf die Zunahme von 28,7 Prozent bei den Fahrgastzahlen im vergangenen Jahr. Die Verbindung zwischen den drei Staatsbädern Bad Brückenau, Bad Bocklet und Bad Kissingen sowie Bad Neustadt und Bad Königshofen wurde im Jahr 2007 auf Initiative der Landkreise und der Arbeitsgemeinschaft "Bäderland Bayerische Rhön" eingerichtet. An Wochenenden und an Feiertagen sind vier Fahrtenpaare unterwegs.
Kleinere Änderungen
Für Kurgäste ist der Bus mit Gästekarte kostenlos. "Vermehrt greift jedoch auch die Ortsbevölkerung auf dieses attraktive Angebot zurück", berichtete Metz. An der Finanzierung beteiligt sich auch die Unterfränkische Kulturstiftung. Der Anteil des Landkreises liegt bei rund 66 000 Euro. Neu ist, dass der Bäderland-Bus in die Äste Bad Königshofen-Bad Neustadt und Bad Neustadt-Bad Kissingen aufgeteilt wird, damit das Personal etwas mehr Zeit habe. Zudem wurden die Abfahrtszeit für die erste Fahrt von 8.35 Uhr auf 9.15 Uhr verlegt und die Ankunfts- und Abfahrtszeiten in Bad Kissingen an die Zuganschlüsse angepasst.
Die Kreisräte regten auch an, weitere Freizeit-Linien zu prüfen, etwa zum Ellertshäuser See : "Auch im Osten des Landkreises gäbe es touristische Ziele", sagte der Maßbacher Grünen-Kreisrat Johannes Wegener.