Staatsbad Brückenau
Neuer Dorint-Chef will regionales Profil schärfen
Nach umfangreichen Bauarbeiten positioniert sich das Dorint-Hotel Bad Brückenau neu. Hotel-Chef Sven Näser möchte verstärkt auf regionale Partner setzen.
Seit November führt Sven Näser das Dorint Resort und Spa Bad Brückenau. Er löst Oliver Fiege ab, der im Sommer nach fünf Jahren als Hotel-Chef das Haus verließ. Im Interview mit dieser Zeitung spricht Näser über das Profil des Vier Sterne Superior Hotels, seinen Führungsstil und den Druck in der Branche.
Herr Näser, Sie waren Hoteldirektor in Frankfurt. Was treibt Sie nach Bad Brückenau?
Sven Näser: Für Gäste aus Frankfurt ist Bad Brückenau echt eine Oase. Ich selbst bin mit meinem Partner seit zwölf Jahren regelmäßig privat hier. Als die Anfrage kam, das Haus zu leiten, habe ich aus dem Bauch heraus zugesagt.
Ihr Vorgänger Oliver Fiege hat einen eher blassen Eindruck hinterlassen...
Man merkt, dass der Fokus nach der Übergabe von den Eheleuten von Deines eher auf Renovierung und Umbau lag. Jetzt greifen wir wieder andere Themen auf und intensivieren diese.
Woran denken Sie konkret?
Als erstes an das Stichwort Regionalität. Unser Küchenchef Thomas König engagiert sich in der Non-Profit-Organisation Slow Food Deutschland. Da geht es um Nachhaltigkeit und bewussten Genuss. Wir arbeiten mit vielen Partnern aus der Region zusammen und wollen auch unser Engagement in der Dachmarke Rhön noch stärker ausbauen. Zum anderen besteht das Dorint im Staatsbad in diesem Jahr seit 35 Jahren. Das feiern wir mit einem Tag der offenen Tür am 8. April. Zusätzlich planen wir einen VIP-Event für geladene Gäste am 7. April.
Umfangreiche Baumaßnahmen liegen hinter dem Hotel-Team. Im Jahr 2016 wurde unter anderem der Parkflügel generalsaniert. Sind die Arbeiten inzwischen abgeschlossen?
Was den Parkflügel angeht, ja. Im ersten Quartal 2018 wird im Hauptgebäude noch gearbeitet. Eine Hotelbar kommt ins Vestibül und der Kuppelsaal wird renoviert. Im Sommer planen wir, die Geräte im Fitnessbereich auszutauschen.
Bisher setzt sich die Belegung aus etwa 60 Prozent privaten Gästen und 40 Prozent Tagungsgästen zusammen. Werden Sie diese Ausrichtung beibehalten?
Wir können das gar nicht verändern. Viele unserer Gäste kommen aus dem Rhein-Main-Gebiet und buchen einen Kurztrip übers Wochenende. Während der Woche haben wir Tagungen im Haus, die meist zwei bis drei Tage dauern. Worauf ich stolz bin, ist der Gästemix aus drei Generationen. Das Staatsbad hat es geschafft, auch jüngere Leute anzulocken. Da setzen wir uns von Bad Kissingen ab.
Wie viele Gäste kamen 2017 ins Dorint?
Mit dem Geschäftsjahr 2017 konnten wir uns zum Vorjahr steigern. Mit knapp 52.000 Übernachtungen haben wir eine Belegung von über 52 Prozent erreicht. Für 2018 planen wir eine Belegung von 68 Prozent.
Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?
Ich pflege eine offene Kommunikation, das gilt auch für meinen Führungsstil. Ich möchte selbstständige Mitarbeiter und Abteilungsleiter, die Verantwortung übernehmen. Ich drehe täglich meine Runde durchs Haus, um mir selbst Eindrücke zu verschaffen, und ich glaube, das schätzen die Mitarbeiter auch.
Wie gehen Sie mit dem Druck in der Branche um?
Zwei Kaffeepausen und Mittagstisch reichen heute einfach nicht mehr. Tagungsgäste erwarten mehr, deshalb arbeiten wir zum Beispiel mit dem Haus Volkersberg zusammen und bieten Aktionen wie Fackelwanderungen, Fakir-Workshops oder Training auf dem Hochseilgarten an. Die Marke Dorint hat in ihrer Strategie drei Schwerpunkte formuliert: Das sind unsere Mitarbeiter, unsere Kompetenz im Tagungsbereich und der Bezug auf Regionalität und Nachhaltigkeit. Dafür stehen wir auch in Bad Brückenau.
Für viele Bad Brückenauer ist das Dorint ein eigener Kosmos. Sind Einheimische im Hotel willkommen?
Jederzeit, wir freuen uns über alle unsere Gäste! Wir veranstalten auch regelmäßig Küchenpartys mit offener Küche.
Das Gespräch führte Ulrike Müller.
116 Zimmer stehen im Dorint-Hotel zur Verfügung. Vor der Aufgabe des Fürstenhofs waren es noch 167 Zimmer.
87 Mitarbeiter arbeiten aktuell im Dorint-Hotel im Staatsbad Brückenau, die meisten stammen aus der Region.
Stationen im Leben von Sven Näser:
Herkunft Sven Näser ist im Jahr 1979 in Zwickau geboren worden. Seine Ausbildung zum Hotelfachmann machte er im ehemaligen Dorint Parkhotel in Chemnitz. Mittlerweile lebt Näser im Taunus. In Kürze wird er nach Hanau umziehen.
Laufbahn Nach einer Zeit im früheren Dorint-Hotel im thüringischen Gera wechselte Näser nach Hessen. Von 2005 bis 2011 war er Convention Sales Manager im Dorint Main Taunus Zentrum Frankfurt/Sulzbach. Anschließend wechselte er als Direktionsassistenz ins Dorint Pallas Wiesbaden. Im Dorint Hotel Frankfurt Niederrad begann er zunächst als Direktionsassistent und rückte schließlich in die Position des Hoteldirektors auf. Seit November führt Sven Näser das Dorint-Hotel in Bad Brückenau. Er löst Oliver Fiege ab, der im Sommer das Haus verließ.
Herr Näser, Sie waren Hoteldirektor in Frankfurt. Was treibt Sie nach Bad Brückenau?
Sven Näser: Für Gäste aus Frankfurt ist Bad Brückenau echt eine Oase. Ich selbst bin mit meinem Partner seit zwölf Jahren regelmäßig privat hier. Als die Anfrage kam, das Haus zu leiten, habe ich aus dem Bauch heraus zugesagt.
Ihr Vorgänger Oliver Fiege hat einen eher blassen Eindruck hinterlassen...
Man merkt, dass der Fokus nach der Übergabe von den Eheleuten von Deines eher auf Renovierung und Umbau lag. Jetzt greifen wir wieder andere Themen auf und intensivieren diese.
Woran denken Sie konkret?
Als erstes an das Stichwort Regionalität. Unser Küchenchef Thomas König engagiert sich in der Non-Profit-Organisation Slow Food Deutschland. Da geht es um Nachhaltigkeit und bewussten Genuss. Wir arbeiten mit vielen Partnern aus der Region zusammen und wollen auch unser Engagement in der Dachmarke Rhön noch stärker ausbauen. Zum anderen besteht das Dorint im Staatsbad in diesem Jahr seit 35 Jahren. Das feiern wir mit einem Tag der offenen Tür am 8. April. Zusätzlich planen wir einen VIP-Event für geladene Gäste am 7. April.
Umfangreiche Baumaßnahmen liegen hinter dem Hotel-Team. Im Jahr 2016 wurde unter anderem der Parkflügel generalsaniert. Sind die Arbeiten inzwischen abgeschlossen?
Was den Parkflügel angeht, ja. Im ersten Quartal 2018 wird im Hauptgebäude noch gearbeitet. Eine Hotelbar kommt ins Vestibül und der Kuppelsaal wird renoviert. Im Sommer planen wir, die Geräte im Fitnessbereich auszutauschen.
Bisher setzt sich die Belegung aus etwa 60 Prozent privaten Gästen und 40 Prozent Tagungsgästen zusammen. Werden Sie diese Ausrichtung beibehalten?
Wir können das gar nicht verändern. Viele unserer Gäste kommen aus dem Rhein-Main-Gebiet und buchen einen Kurztrip übers Wochenende. Während der Woche haben wir Tagungen im Haus, die meist zwei bis drei Tage dauern. Worauf ich stolz bin, ist der Gästemix aus drei Generationen. Das Staatsbad hat es geschafft, auch jüngere Leute anzulocken. Da setzen wir uns von Bad Kissingen ab.
Wie viele Gäste kamen 2017 ins Dorint?
Mit dem Geschäftsjahr 2017 konnten wir uns zum Vorjahr steigern. Mit knapp 52.000 Übernachtungen haben wir eine Belegung von über 52 Prozent erreicht. Für 2018 planen wir eine Belegung von 68 Prozent.
Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?
Ich pflege eine offene Kommunikation, das gilt auch für meinen Führungsstil. Ich möchte selbstständige Mitarbeiter und Abteilungsleiter, die Verantwortung übernehmen. Ich drehe täglich meine Runde durchs Haus, um mir selbst Eindrücke zu verschaffen, und ich glaube, das schätzen die Mitarbeiter auch.
Wie gehen Sie mit dem Druck in der Branche um?
Zwei Kaffeepausen und Mittagstisch reichen heute einfach nicht mehr. Tagungsgäste erwarten mehr, deshalb arbeiten wir zum Beispiel mit dem Haus Volkersberg zusammen und bieten Aktionen wie Fackelwanderungen, Fakir-Workshops oder Training auf dem Hochseilgarten an. Die Marke Dorint hat in ihrer Strategie drei Schwerpunkte formuliert: Das sind unsere Mitarbeiter, unsere Kompetenz im Tagungsbereich und der Bezug auf Regionalität und Nachhaltigkeit. Dafür stehen wir auch in Bad Brückenau.
Für viele Bad Brückenauer ist das Dorint ein eigener Kosmos. Sind Einheimische im Hotel willkommen?
Jederzeit, wir freuen uns über alle unsere Gäste! Wir veranstalten auch regelmäßig Küchenpartys mit offener Küche.
Das Gespräch führte Ulrike Müller.
116 Zimmer stehen im Dorint-Hotel zur Verfügung. Vor der Aufgabe des Fürstenhofs waren es noch 167 Zimmer.
87 Mitarbeiter arbeiten aktuell im Dorint-Hotel im Staatsbad Brückenau, die meisten stammen aus der Region.
Stationen im Leben von Sven Näser:
Herkunft Sven Näser ist im Jahr 1979 in Zwickau geboren worden. Seine Ausbildung zum Hotelfachmann machte er im ehemaligen Dorint Parkhotel in Chemnitz. Mittlerweile lebt Näser im Taunus. In Kürze wird er nach Hanau umziehen.
Laufbahn Nach einer Zeit im früheren Dorint-Hotel im thüringischen Gera wechselte Näser nach Hessen. Von 2005 bis 2011 war er Convention Sales Manager im Dorint Main Taunus Zentrum Frankfurt/Sulzbach. Anschließend wechselte er als Direktionsassistenz ins Dorint Pallas Wiesbaden. Im Dorint Hotel Frankfurt Niederrad begann er zunächst als Direktionsassistent und rückte schließlich in die Position des Hoteldirektors auf. Seit November führt Sven Näser das Dorint-Hotel in Bad Brückenau. Er löst Oliver Fiege ab, der im Sommer das Haus verließ.
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