"Burning fish" war beim Sonnenwendfeuer des Berliner Künstlers Herbert "Jimmy" Fell am Niederläurer "Dicken Turm" im Jahr 2019 das viel beachtete Thema. Angelehnt an die biblische Geschichte von "Jona im Walfischbauch" hatte der gebürtige Niederläurer einen Bogen gespannt zum Wirken von Greta Thunberg , der aktuell wohl medienwirksamsten Klimaaktivistin.Nun hat der Künstler eine neue Skulptur erschaffen, mit der er auf den Plastikmüll in den Weltmeeren aufmerksam machen will.
Die sechs Meter hohe, mit Holz verkleideten Stahlskulptur eines Wales, der durch das Flammenspektakel beim Sonnenwendfeuer zwar starke Blessuren erlitten hat und zusammengesunken ist, aber letztlich doch den Feuersturm überstanden hat, ließ Herbert Fell wieder aufrichten. Er behängte sie mit Unterstützung von Wolfgang Will und Bettina Schmidt mit bunten Plastikflaschen, also "dem Material, um das es eigentlich geht".
Beide Niederläurer outeten sich als Kunstliebhaber, die jedes Jahr begeistert sind von Jimmy Fells Skulpturen. "Nicht selbst gesammelt, sondern im Supermarkt käuflich erworben", sagt der Künstler auf die Frage, wo er die Unmengen an Plastikflaschen denn her habe, die an dem Fisch jetzt hängen.
"Das Feuer hat der Stahl-Skulptur mit der unter dem Holz versteckten "Greta im Walfischbauch" einen richtigen "Drive" verpasst, es sieht jetzt aus wie ein schnalzender Fisch", erklärte Fell. "Plastik und Kunststoff ist cool, jedoch nicht in den Meeren; Plastik oder Kunststoff ist geil, jedoch nicht im Bauch von Fischen; Plastik und Kunststoff ist "future", es gibt schließlich auch keine aus Holz geschnitzten Smartphones", unterscheidet der Künstler zwischen den Vorteilen von Kunststoff für den Menschen und der nicht akzeptablen Plastikmüllentsorgung.
Die Intention von Greta trägt er voll mit, hinterfragt aber den Medien-Hype um das 16-jährige Mädchen. Auch ihre "umweltfreundliche" Überquerung des Ozeans sieht er kritisch. Seine Skulptur beschreibt er als "reine Kunst", bei der die Person "Greta" nicht im Mittelpunkt steht. Trotz schwerwiegender Probleme wie Klimaerwärmung und der verantwortungslose Umgang so vieler Menschen mit der Umwelt sieht Herbert Fell nicht nur pessimistisch in die Zukunft. "Wir hatten auch das Ozonloch und den Sauren Regen - und haben mit entsprechenden Maßnahmen beides gemeistert", erklärt der sozialkritische Künstler. Außerdem bezeichnet er "den Mensch als das anpassungsfähigste Lebewesen, das es gibt".