In einer traumhaft idyllischen Atmosphäre können jetzt Besucher auf einer neuen Sitzgruppe und einer neuen Ruhebank das Biotop "Hurlacher See" genießen. Der See am "Kissinger Pfad" wurde 2016 erfolgreich renaturiert.
Zahlreiche Pflanzen und Tiere haben sich bereits dort angesiedelt. Eine Rast lohnt sich allein deswegen allemal. Der Rhönklub-Zweigverein Garitz mit seinem Vorsitzenden Manfred Mußmächer zeigte sich hier spendabel: "Wir haben bereits mehrere Sitzgruppen aufgestellt, wie schon in Aura, Richtung Wirmsthal und unterhalb des Golfplatzes", berichtet Mußmächer.
Der Hurlacher See selbst gehört zur Marktgemeinde Euerdorf , das Areal um den See der Hospitalstiftung Schweinfurt, das Revierleiter Anton Goss betreut. Aber auch die Hospitalstiftung war von der Idee angetan, einen solchen Platz am See zu schaffen. So wurden Buntsandsteine an der Böschung aufgeschüttet, um Amphibien einen optimalen Platz zu bieten und Waldtieren einen Zugang zum See zu ermöglichen. Der Platz für die Sitzgruppe wurde ebenfalls erhöht, damit der Besucher einen guten Blick über den See hat.
Zusätzliche Ruhebank
Eine weitere Ruhebank am See stiftete der Obst- und Gartenbauverein. "Wir engagieren uns gerne rund um die Marktgemeinde und wollen damit dieses besondere Ambiente am See unterstreichen", bemerkte dazu Vorsitzender Erich Schießer. Euerdorfs Bürgermeisterin Patricia Schießer ( CSU ) freute sich über so viel Engagement: "Der Hurlacher See ist zwar nicht unbedingt ortsnah, aber bequem zu erreichen. Er eignet sich optimal als Ziel einer kleinen Wanderung."
Nahe des Sees liegen außerdem das Geotop mit den Saurierfährten und der "Weg durch die Zeit", was mit einem Ausflug rund um die Marktgemeinde optimal verbunden werden kann. Die Bürgermeisterin appelliert jedoch an das Verhalten der Besucher: "Es wäre schön, wenn Reiter oder Quad-Fahrer außerhalb des Sees bleiben, um die Böschung zu schonen. Wird diese zerstört, muss sie aufwendig repariert werden. Außerdem könnte es zu einem unkontrollierten Ablauf des Wassers kommen. Das wäre schade."
Geschichtsträchtiger Platz
Der Platz am "Sommerberg" ist ein geschichtsträchtiger Platz. Aus der Euerdorfer Chronik ist dazu folgendes zu entnehmen: "Auffallend häufig stoßen wir in frühmittelalterlichen Urkunden des Klosters Fulda auf die Siedlungsnamen Fliedenu und Swabreod. Diese Rodungssiedlungen sind vermutlich in einer weiteren Welle des karolingischen Landausbaus mit fremdstämmigen Siedlern, wahrscheinlich Slawen , neu angelegt worden und lassen sich im Fuldaer wie im Euerdorfer Raum urkundlich nachweisen. Laut einer Sage gab es eine untergegangene Siedlung im Hurlacher See, der sich direkt an der alten Kissinger Landstraße befand."
Im 18. Jahrhundert wurden durch Dämme künstliche Wasserflächen geschaffen, um im Winter gefahrlos Eis für die Euerdorfer Brauereien zu brechen. Der See befand sich neben einem Bach, in dem in früheren Jahren ganzjährig Wasser floss und der sich tief ins Landschaftsbild eingegraben hat.