Seit genau einem Jahr müssen Falschparker fürchten, dass sie in Maßbach Strafzettel bekommen. Dort wurden nämlich Parkzonen ausgewiesen und Parkplätze eingezeichnet. Nun stand eine Evaluierung (laut Internet: „Bewertung staatlicher und anderer Maßnahmen sowie für die Entwicklung von Maßstäben, Standards und Methoden hier“) auf der Tagesordnung des Marktgemeinderates. Zumindest finanziell hat die Parkregelung der Gemeinde nicht viel eingebracht, so Bürgermeister Matthias Klement . 13.112 Euro an Einnahmen standen 12.505 Euro an Ausgaben gegenüber, es gab also einen Überschuss von 607 Euro .
Die Zusammenarbeit mit der Firma, die die parkenden Autos kontrolliert, sei reibungslos verlaufen, betonte er.
Im ersten Jahr nach der Einführung sei die Frage nach der Einführung von Anwohner-Parkausweisen aufgekommen. „Dafür müssten wir eine Gebühr erheben“, meinte Klement und empfahl, derartige Parkausweise nicht auszustellen. Eine andere Frage seien Ausweise für Handwerker oder Lieferanten, wie es sie zum Beispiel in Münnnerstadt gibt. Ein Geschäftsmann habe sich auch beschwert „die Kunden kaufen bei mir nicht mehr ein“. In den Ortsteilen gebe es vor allem wegen des Gehweg-Parkens Probleme. Laut Polizei seien die Randsteine in Poppenlauer zu niedrig, um sie als solche zu erkennen und die Autofahrer vom Parken abhalten zu können. Eine eindeutige Regelung sei nur möglich, wenn Parkzonen ausgewiesen und die Parkplätze eingezeichnet sind, so der Bürgermeister.
Marktgemeinderätin Nadine Fuhl ( CSU ) kritisierte, dass in der Ortsmitte von Poppenlauer gelegentlich „gar nichts mehr geht wegen parkender Personenwagen, wenn Lkw kommen. Die Pkw-Fahrer fühlen sich auf den Schlips getreten, wenn man sie aus der Bäckerei holt“. Achim Bieber ((BBP) empfahl, die Flächen, die freigehalten werden müssen, deutlich zu markieren. Seine Kollegin Susanne Ziegler (Grüne/FbuU) meinte, „ein Halteverbot vor der Bäckerei ist die beste Lösung, man müsste aber vorher mit dem Bäcker reden.“ „Wir sollten die wenigen Gewerbetreibenden im Ortskern nicht noch vertreiben“, kommentierte der Bürgermeister. Maßnahmen wurden bei dieser Evaluation keine beschlossen.
Manchmal (wenn auch äußerst selten) geht es sogar im Maßbacher Marktgemeinderat, der ansonsten für seine sachliche und ruhige Arbeit über die Gemeindegrenzen bekannt ist und gelobt wird, heiß her: Zum Beispiel, wenn Susanne Ziegler einen Antrag zur Erstellung eines Nahwärmenetz-Konzeptes stellt und der Bürgermeister das als Aktionismus kritisiert.
Susanne Ziegler hatte, unterstützt von ihrem Kollegen Thorsten Ort, beantragt, eine Wärmeplanung für den gesamten Markt zu erstellen. Sie wies darauf hin, dass demnächst der Jägergarten saniert werden soll. Dort könne man mit Fernwärme anfangen, aber auch die Umgebung einbeziehen.
Bürgermeister Klement verwies auf eine Empfehlung des Gemeindetages, aktuell noch keine Wärmeplanung zu beauftragen. Bei einer Verpflichtung durch den Freistaat wäre die Wärmeplanung für die Gemeinde kostenfrei. Die Planung mache noch wenig Sinn, da das Gesetz noch gar nicht fertig sei und vermutlich erst zum 1. Januar 2024 in Kraft trete.
Achim Bieber und andere Marktgemeinderäte unterstützten ihre Kollegin Susanne Ziegler. In der Abstimmung allerdings hoben nur drei Mitglieder die Hand für die Erstellung einer Wärmeplanung.