
Wie wohl vielerorts, so feierte auch die Hammelburger Karnevals-Gesellschaft (HA-KA-GE) den Faschingsstart mit sichtlicher Freude und Lust. Die Rathaus-Passage wurde zum „Tatort“, an dem die Narren ihre neuen Ordensträger ermittelten. Keine leichte Aufgabe. Denn verdiente und langjährige „Mittäter“ gibt es in den Reihen der heimischen Fosenöchter in großer Zahl.
Besondere Umstände führten umgehend zu Gratulationen. Wer hat am 11. 11. Geburtstag? St. Martin? Der wurde von den Hammelburger Kindergärten schon am Vortag mit einem Laternenumzug geehrt. HA-KA-GE- Schatzmeister Sebastian Kleinhenz und Gardetänzerin und Kindertrainerin Eva Schiffner, die beide am Martinstag geboren sind, wurden als erste mit neuen Orden bedacht.
Kindergarde zeigt ihr Können
Tatsächlich, der Stolz der Karnevalisten war wieder da. Im vorigen Jahr mussten die Anwärter auf diese Auszeichnung vergeblich warten. Naja, die Bestellung kam nicht rechtzeitig an. Doch den Faschingsoberen fiel etwas Besonderes ein - der Tätsch'r-Orden - den kann man wenigstens kauen. Heuer wartete die HA-KA-GE mit einem Prunkstück auf, das Schloss Greifenstein in voller Pracht zeigt. Auf dem Adelssitz der von Gleichen-Russwurm im Truppenübungsplatz heiratete einst Friedrich Schillers jüngste Tochter, die hier einen Großteil des Lebens verbrachte. Greifenstein wurde ab 1982 renoviert und steht unter Denkmalschutz .

Den stilvollen Orden hatte HA-KA-GE-Vorsitzende Julia Keidel per Express angefordert, damit er rechtzeitig im Rathaus ankommt. Dritter Bürgermeister Christian Fenn überbrachte hier die närrischen Grüße des Stadtrats und gratulierte den Geburtstagskindern . Gerade noch die Kurve gekriegt, hatte er doch glatt das Datum in seinem Kalender mit der Uhrzeit verwechselt. Greifenstein soll übrigens im Sommer Aufführungsort für ein Kabarett der Narren sein.
Bisherige Hoheit verlängert
Nach einer Pause gab zunächst die Kindergarde ihren Einstand nebst neuen, kleinen Tänzerinnen. Im Anschluss wurde Prinzessin Marina I. verabschiedet. Die HA-KA-GE-Hoheiten residieren nur ein Jahr. Dann muss neues „blaues“ Blut in ihre Reihen. Sitzungspräsident Sebastian Kröckel stellte erschrocken fest: „Wir haben weder eine neue Prinzessin noch ein Prinzenpaar“.

Verzweifelt suchten die Vereinsoberen unter den Gästen nach Amtsbewerbern, fanden aber keine. Dann präsentierte er, den Vorhang öffnend, die Favoritin: Marina I. Die bisherige Hoheit wird auch in der Session 2023/24 regieren. Den „Freudentanz“ dazu spendierte die Schlossgarde, die sich ebenfalls den Orden verdiente, wie auch Trainerinnen und Trainer.
Zwei Garden weniger
Die Saale-Jecken müssen in der neuen Session mit zwei Garden weniger auskommen. Der Grund: Fehlende Gardetrainer- und trainerinnen. Auch der Elferrat sucht Nachwuchs und hat schon ein junges Pärchen gefunden. Für die Elfer gab es ebenfalls den Orden wie auch für die „Waschweiber“, das Weingut Lange die Bewirtung, die beiden Vize-Ehrenpräsidenten Hannes Deinlein und Josef Keidel, „Kapellmeister “ Marius und zahlreiche verdiente Helfer.
Julia Keidel gab im Anschluss die Termine bekannt, ein stramm gepacktes Paket mit Auftritten in der Nahregion und weit darüber hinaus. Dem Hammelburger Rathaussturm am 12. Januar folgt der Seniorenfasching am 4. Februar im Dr. Maria-Probst-Heim. Die Prunksitzung geht am 10. Februar in der Saaletal-Halle über die Bühne. Am Rosenmontag ist Kinderfasching. Der Kartenvorverkauf für die Prunksitzung startet beim Christbaumverkauf am 9. Dezember am Vereinsheim in der Friedhofstraße.
„Till von Franken“ verliehen
Inzwischen war André Köstner vom Faschingsverband Franken (FVF) eingetroffen. Natürlich hatte Köstner Meriten im Gepäck, die er in seiner köstlich, humorigen Form an die zu Ehrenden verteilte.

Unter den Insignien befand sich auch ein „Schwergewicht“, der silberne „Till von Franken“, mit dem er Sebastian Kleinhenz dekorierte. Der Schatzmeister ist schon seit Kindesbeinen Mitglied bei den Narren und – was liegt näher – seine Eltern Gudrun und Winfried sind seit langem leidenschaftliche Fosenöchter. Die silberne Ehrennadel gebührte Eva Schiffner für ihre Verdienst um die fränkische Fastnacht. Sie war auch für Joshua Augsburg vorgesehen.
Den Verdienstorden, die Vorstufe für den „Till“, erhält Kerstin Augsburg. Mutter und Sohn waren am Kommen verhindert, deshalb werden die Preziosen nachgereicht.
Auch interessant:
