
Die Stadt Münnerstadt lud zum 16. Dezember alle interessierten Hausbewohner und Mitbürger kurzfristig zur Auftaktveranstaltung in die alte Aula am Stenayer Platz ein. Ein offener Dialog zum Thema Altstadtsanierung sollte hier mit den Haus- und Grundbesitzern, vor allem aus der Altstadt von Münnerstadt, stattfinden.
Ziel der Dialoge soll werden, mit den betreffenden und interessierten Bürgerinnen und Bürgern Anfänge für eine zukunftsorientierte Gestaltung und Überarbeitung der aktuellen Gestaltungssatzung zu schaffen. Kern der Aussage: Der historische Stadtkern soll erhalten werden.
Experten zu Gast
Eröffnet wurde der Impulsvortrag durch Bürgermeister Michael Kastl (CSU). Er übergab das Wort nach kurzer Begrüßung an den Architekten Albert Dischinger. Ebenso anwesend war Architekt Alexander Albert aus Salz. Sein Architekturbüro ist ein Beratungsunternehmen für Planungsleistungen im Bauwesen. Also sind die Münnerstädter in Sachen Beratung, Planung und Beantragung der Förderleistungen rundherum in guten Händen. Doch was ist gewollt? Was ist erstrebenswert für die Zukunft und wo möchten die Häuslebesitzer aus Münnerstadt hin?
Die mögliche Zukunft des historischen Stadtkerns
Albert Dischinger erklärte anhand einer großartig bebilderten Präsentation – es waren fast ausschließlich Häuser aus Münnerstadt zu sehen – den Anwesenden, wie so ein schöner Stadtkern aussehen könnte. Dächer in karminrot, hellrot, dunkelrot oder ziegelrot sind hier kein Problem. In Münnerstadt passt farblich alles wunderbar zusammen. Auch das Fachwerk an vielen Straßenzügen wurde schon wunderbar herausgearbeitet. Da spiegelt sich Historik wider.
Ansehnliche Fassadenerneuerung war ein Thema, auf das man nur kurz einging. Sie sollte bezahlbar sein und nicht den Nerv der ständigen Fassadensanierung treffen. Der Preis, den man zahlt, wenn man an einer Hauptstraße wohnt.
Schätzen lernen, was man hat
Hauptthema des Abends war wohl: Wie funktioniert eine richtige und ansehnliche Bedachung mit Photovoltaikanlagen (PV)? In welche Richtung, in welchem Abstand, mit oder ohne Rahmen oder in welcher Farbe sollen sie aufs Dach? Es gibt mittlerweile etliche Ideen zur Strom- und Wärmeerzeugung. Den Möglichkeiten werden kaum Grenzen gesetzt - außer durch die Gestaltungssatzung. "Lerne zu schätzen, was du hast, bevor die Zeit dich lehrt zu schätzen, was du hattest", so Albert Dischinger. Der Spruch des Abends.
Alle Besitzer möchten es doch gerne schätzen, aber es sollte auch eine realistisch umsetzbare Sanierung mit Wärmedämmung oder Wärmeerzeugung werden, so einzelne Zurufe der Anwohner aus dem Publikum. Sicherlich können sich bei diesem auch finanziell sehr schwierigen Thema die Gemüter erhitzen. Doch es blieb alles sachlich und mit Witz und Charme beendete Albert Dischinger nach etwa einer Stunde seinen Vortrag. Er halte viel davon, miteinander zu reden, sich auseinanderzusetzen und somit ein Stückchen Erbe erhalten zu können.
Offener Dialog wird wertgeschätzt
Ein Anwohner äußerte sich überaus positiv über die Möglichkeit, an der Gestaltungssatzung mit dem offenen Dialog teilhaben zu können. So eloquent und ideenreich die Vorschläge seien, wünsche er sich nur, dass diese auch in naher Zukunft umgesetzt werden.
Nach dem Podiumsvortrag gab es reichlich Möglichkeiten, sich mit den Spezialisten noch weiter auseinanderzusetzen. Sie stellten sich den offenen Fragen, welche sich im Laufe des Abends gebildet hatten. Albert und Dischinger mit Frau, auch Architektin, sowie der Bürgermeister luden an Stehtischen zum weiteren Dialog an diesem Abend ein.
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