"Ja, wir sind mit'm Radl da" - das gilt für viele, die von zuhause bis zum Bahnhof mit dem Fahrrad die erste Etappe ihrer Reise zurücklegen, die dann mit der Bahn irgendwohin weitergehen soll. Doch hier gibt es sehr oft ein Problem: Den Radlern stehen nur wenige Abstellplätzen für ihre „Drahtesel“ zur Verfügung. Doch schon in naher Zukunft soll Abhilfe geschaffen werden. "In den kommenden Jahren sollen an den Bahnhöfen viele tausend Fahrradstellplätze geschaffen werden. Und wenn Sie möchten, auch in Ihrer Kommune: Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt die DB InfraGo AG Sie beim Bau neuer Fahrradparkplätze an Ihrem Bahnhof. So machen wir die klimafreundliche Kombination aus Fahrrad und Bahn noch attraktiver" heißt es im Internet auf der Seite bikeandride.bahnhof.de/bikeandride.
Neue Fahrradstellplätze für Münnerstadt
Bisher wurden 1004 Städte und Gemeinden unterstützt, die mit finanzieller Hilfe der Bahn 20.721 neue Stellplätze geschaffen haben. Weitere 56.409 seien im Planung, heißt es dort im Internet. 60 neue Stellplätze, die in Münnerstadt geschaffen werden sollen, sind da vermutlich noch nicht mit eingerechnet. In der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses des Gemeinderates stand ein Baugesuch auf der Tagesordnung, um eine ältere Lagerhalle direkt neben dem Bahnhof zur Fahrrad-Unterstellhalle umzuwandeln und 36 überdachte Fahrradabstellplätze zu schaffen. „Wir selbst sind der Antragsteller“ sagte dazu Bürgermeister Michael Kastl ( CSU ). Der Bahnhof gehört bereits seit mehreren Jahren nicht mehr der Bahn, sondern der Stadt. Zwischen dem Bahnhofsgelände und der Fußgängerunterführung befindet sich eine 50 Quadratmeter große Lagerhalle, die nun sozusagen als Fahrradgarage verwendet werden soll.
Umwandlung zur Fahrradgarage
Die Zwischenwände im Innenbereich werden abgebrochen. auf zwei gegenüberliegenden Seiten werden jeweils zwölf Vorrichtungen für Fahrräder sowie Spinde angebracht. Der Zugang zur Halle erfolgt straßenseitig von der Bahnhofsstraße aus, während eine Türe Richtung Schienen geschlossen wird. Damit nicht genug: An der Grundstücksgrenze zur Fußgängerunterführung ist auf einer Fläche von 11,20 Meter Länge und 2,65 Meter Breite eine Überdachung für Fahrradabstellplätze geplant. Sie soll eine Höhe von 2,72 Meter haben. Hier finden dann 18 Fahrräder Platz. Damit noch immer nicht genug: Im Anschluss an die südöstliche Gebäudeseite des Bahnhofs entsteht ebenfalls in der gleichen Größe eine weitere Überdachung für 18 Fahrräder.
Ein wichtiges Projekt
Der Bürgermeister betonte „es ist wichtig, das endlich zu realisieren“ und „der Bahnhof ist richtig gut aufgestellt, wenn das realisiert wird". Die Mitglieder des Bau-und Umweltausschusses folgten der Empfehlung der Stadtverwaltung und erteilten dem Bauantrag das gemeindliche Einvernehmen. Möglicherweise sollen die Fahrradständer eine historische Überdachung bekommen, wie die Zeitung vor kurzer Zeit meldete. In Ebenhausen war eine solche Überdachung abgebaut worden. Das Denkmalamt allerdings hatte verfügt, dass sie nicht verschrottet werden darf. Die Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte, deren Präsident Ekkehard Martin in Münnerstadt wohnt, hat sie deshalb übernommen. Sie lagert nun im städtischen Bauhof . Mit der Frage, was jetzt damit geschieht, beschäftigte sich der Bau- und Umweltausschuss in seiner jüngsten Sitzung nicht.
Genehmigung mehrerer Baugesuche
Mehreren Baugesuchen erteilte der Ausschuss sein Einvernehmen. So soll auf einem Haus auf dem Michaelsplatz in Burghausen eine Balkonanlage errichtet werden. Für einen Dachgeschossausbau samt dem Bau zweier Dachgauben an einem Haus in der Stutzgasse lag bereits in der Sitzung Mitte März eine formlose Bauvoranfrage vor. Sie wurde damals aber zurückgestellt, da die Nachbarunterschriften nicht vorlagen. Nachdem das nun erledigt ist, stimmte der Ausschuss zu. Der Ausschuss nahm davon Kenntnis, dass in der Hennebergstraße drei Nebengebäude abgerissen werden. Offenbar gibt es hier größere, erhaltenswerte Keller. Nach Rücksprache mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und im Landratsamt Bad Kissingen wurde der Antragsteller darauf hingewiesen, dass der Kellerabgang nach Abriss der Nebengebäude wieder überdacht werden muss. Britta Bildhauer ( SPD ) kommentierte „man kann nachvollziehen, wenn hier aufgeräumt wird. Ich finde das außerordentlich gut“ und Leo Pfennig ( Freie Wähler ) forderte „die Baulinie der Malergasse soll geschlossen bleiben“.