Kleinwenkheim
Neue Bauplätze in Kleinwenkheim ab 2020
Für den Münnerstädter Ortsteil Kleinwenkheim laufen Vorbereitungen für ein Baugebiet. Darüber informierte das Stadtoberhaupt in der Bürgerversammlung.
Der kleine Stadtteil kann trotz einiger Leerstände im Ortskern mittelfristig auf Zuwachs hoffen: In der Bürgerversammlung im Sportheim von Kleinwenkheim erläuterte Bürgermeister Helmut Blank (CSU) vor rekordverdächtiger Kulisse (rund 20 Prozent der Bevölkerung aus der 320-Seelen-Gemeinde waren gekommen) die neue Situation.
Angesichts der großen Nachfrage in allen Stadtteilen habe man auch in Kleinwenkheim Handlungsbedarf gesehen und sei in die Planung eines neuen Baugebiets gegangen. "Aber die bisherigen Pläne wären nicht zu realisieren gewesen", sagte Blank. Die Erschließungskosten wären für die Anwohner aufgrund der schwierigen Geländesituation zu hoch gewesen. Jetzt hat sich eine Alternative aufgetan. An der Straße nach Fridritt besitzt die Gemeinde ein Grundstück, das sich in sechs Bauplätze aufteilen lässt. Dazu hat ein Grundstücksnachbar Verkaufsbereitschaft signalisiert, wodurch sich der Zuschnitt der einzelnen Plätze deutlich verbessern ließe. Einen ernsthaften Kaufinteressenten gibt es bereits, und Blank geht davon aus, dass die große Nachfrage - wie in den anderen Stadtteilen auch - dann einsetzt, wenn die Erschließung konkret wird.
Der Vorteil in diesem Fall: Die Erschließungsfläche ist im Eigentum der Stadt. Sie kann als Verkäuferin die Grundstücke mit einer vierjährigen Bauverpflichtung belegen. Geschieht in dieser Zeit nichts, geht das Grundstück zurück an die Stadt. So kann gewährleistet werden, dass nicht nur keine Investitionsbrachen entstehen, sondern dass auch ein Refinanzierungsbeitrag für die Stadt in Form von Grundsteuer und anderen Abgaben generiert wird. Blank geht davon aus, dass nach Abwicklung der Formalitäten und der Erschließung in den beiden nächsten Jahren dann 2020 die ersten Häuslebauer anrücken können.
Die Fridritter Straße war überhaupt so etwas wie ein roter Faden in der Versammlung. Zum einen ist sie im Ortsbereich in keinem guten Zustand. Eine Abhilfe ist auf zwei Arten möglich: entweder als Grundsanierung, was über den Straßenausbaubeitrag erheblich an die Geldbeutel der Anlieger gehen würde (60 Prozent der Kosten). Oder als Reparatur - was der Bürgermeister favorisieren würde. Dann ließen sich die Kosten von 60 000 Euro für die Fahrbahn und 20 000 Euro für die Gehsteige über den städtischen Haushalt finanzieren.
Zu tun ist einiges. Nach den Untersuchungen und Vorschlägen eines Ingenieurbüros muss der stark rissig gewordene und erheblich verformte Asphalt abgefräst und unter Ausgleich der Unebenheiten ein neuer Belag aufgebracht werden. Dabei sollte heller Asphalt verwendet werden, der sich unter Sonneneinstrahlung nicht so sehr erhitzt - denn dadurch bilden sich die Risse. Außerdem müssen die Bordsteine und Gehwege überarbeitet werden. "Dann hätten wir acht bis zehn Jahre Ruhe." Blank will dem Stadtrat vorschlagen, die Arbeiten an die Firma zu vergeben, die bereits die Gemeindeverbindungsstraße nach Fridritt erneuert.
Die Adresse "Fridritter Straße" wird auch ein Grüngutsammelplatz erhalten, den eine kleine Bürgerinitiative um Oliver Jurk im Wald etwa 300 bis 400 Meter oberhalb des neuen Baugebietes anlegen will. Klaus Schebler, der so einen Platz schon 2003 in Windheim angelegt hat, stand der Initiative beratend zur Seite. Er erläuterte, dass es die Bürger sein müssten, die, etwa als Verein, die Gründung und spätere Verantwortung übernehmen, da die Stadt das nicht machen könne. In Windheim funktioniere das bereits sehr gut. Ein großer Aufwand wäre auch in Kleinwenkheim nicht erforderlich, betonte Bürgermeister Blank. Eine Zu- und eine Abfahrt in den Wald seien bereits vorhanden, eine Rodungserlaubnis liege vor. Jetzt müsse nur noch bei der Stadt ein Bauantrag eingereicht werden.
Natürlich hat die Stadt selbst großes Interesse an diesem Sammelplatz. Denn sie müsste ihre Grünabfälle nicht mehr bis nach Poppenlauer transportieren. Sie müsste sich dann allerdings - nur - mit Manpower und Gerät an der Kompostumsetzung beteiligen, was deutlich billiger käme. Und die Kleinwenkheimer hätten in fünf Jahren ihren ersten qualitativ hochwertigen Düngekompost für ihre Gärten.
Noch ist nichts in trockenen Tüchern. Schebler und Jurk machten deutlich, dass ein solches Projekt nur funktionieren kann, wenn verantwortlich damit umgegangen wird. Dass also etwa keine Essensreste oder Hausmüll abgelagert werden. Und dass die Kleinwenkheimer ein Auge darauf haben müssten, wer die Anlage ansteuert, denn sie sei zu allererst eine Einrichtung für die Ortsbevölkerung. Eine Geruchsbelästigung für das neue Baugebiet, die höchstens beim Umsetzen entstehen könnte, befürchten die beiden nicht. Im Dezember will die Initiative noch eine Veranstaltung eigens zu dem Thema "Grüngutsammelplatz" durchführen, bei der es dann genauere Informationen über das Projekt und darüber, was abgeliefert werden darf, geben wird; dort wird auch beschlossen, ob ein Verein gegründet wird, der dann die praktische Arbeit übernimmt.
Angesprochen wurde der Bau eines Radweges zwischen Klein- und Großwenkheim, dessen Finanzierung mit 430 000 Euro im Moment wohl nicht möglich ist, der aber noch im Kernwegeplan steht. Immerhin wird eine Kommission bei der Regierung von Unterfranken in den nächsten Tagen entscheiden, ob er zumindest auch drin bleibt. Das würde eine Förderung wahrscheinlicher machen. In den Sternen steht die Fortsetzung des Radweges von Kleinwenkheim in Richtung Münnerstadt. Blank: "Der stand im Haushalt, ist aber wieder rausgeflogen."
Natürlich gab es auch Themen außerhalb von Kleinwenkheim wie das geplante Feuerwehrhaus in Münnerstadt. Hier gibt es unter anderem Differenzen zwischen Bürgermeister und Stadtrat, weil Blank davon ausgeht, dass das 5-Millionen-Euro-Projekt von der Regierung von Unterfranken nicht als förderwürdig anerkannt wird, solange ihr kein Feuerwehrbedarfsplan vorliegt. Oder die personelle Verstärkung des Bauhofes um vier Fachkräfte, die Blank wegen der besseren Zugriffsmöglichkeiten einem Outsourcing von Aufgaben vorzieht.
Oder der Biber vom Großwenkheimer Riedsee, der mit seinen Dammbauten immer wieder Probleme macht. Da wurde jetzt eine Lösung mit einer Überlaufrinne gefunden, aber die kostet 18 000 Euro - ziemlich viel Geld für einen Biber, wie einige Kleinwenkheimer meinten. Umsiedeln geht nicht, denn wer will schon einen Biber haben. Außerdem wäre das Problem nicht gelöst, denn unter den Bibern kursiert schon eine lange Warteliste für den Riedsee. Und der Hinweis, dass sich früher immer mal wieder ein Biber auch in einer Kleinwenkheimer Bratröhre wiedergefunden und gar nicht schlecht geschmeckt habe, wurde zwar mit Lachen quittiert, aber als Lösungsvorschlag abgelehnt.
Immer wieder kam die Sprache auf den Graben, der sich offensichtlich zwischen Bürgermeister und Stadtrat aufgetan hat. Helmut Blank: "Es gibt das Ziel, mich abzuschießen. Das ist halt so, das hört nie auf." Er hat sich vorgenommen, einen Mediator einzuladen, der vermitteln soll, und er wird das dem Stadtrat vorschlagen.
Angesichts der großen Nachfrage in allen Stadtteilen habe man auch in Kleinwenkheim Handlungsbedarf gesehen und sei in die Planung eines neuen Baugebiets gegangen. "Aber die bisherigen Pläne wären nicht zu realisieren gewesen", sagte Blank. Die Erschließungskosten wären für die Anwohner aufgrund der schwierigen Geländesituation zu hoch gewesen. Jetzt hat sich eine Alternative aufgetan. An der Straße nach Fridritt besitzt die Gemeinde ein Grundstück, das sich in sechs Bauplätze aufteilen lässt. Dazu hat ein Grundstücksnachbar Verkaufsbereitschaft signalisiert, wodurch sich der Zuschnitt der einzelnen Plätze deutlich verbessern ließe. Einen ernsthaften Kaufinteressenten gibt es bereits, und Blank geht davon aus, dass die große Nachfrage - wie in den anderen Stadtteilen auch - dann einsetzt, wenn die Erschließung konkret wird.
Baugebiet in den Startlöchern
Der Vorteil in diesem Fall: Die Erschließungsfläche ist im Eigentum der Stadt. Sie kann als Verkäuferin die Grundstücke mit einer vierjährigen Bauverpflichtung belegen. Geschieht in dieser Zeit nichts, geht das Grundstück zurück an die Stadt. So kann gewährleistet werden, dass nicht nur keine Investitionsbrachen entstehen, sondern dass auch ein Refinanzierungsbeitrag für die Stadt in Form von Grundsteuer und anderen Abgaben generiert wird. Blank geht davon aus, dass nach Abwicklung der Formalitäten und der Erschließung in den beiden nächsten Jahren dann 2020 die ersten Häuslebauer anrücken können.Die Fridritter Straße war überhaupt so etwas wie ein roter Faden in der Versammlung. Zum einen ist sie im Ortsbereich in keinem guten Zustand. Eine Abhilfe ist auf zwei Arten möglich: entweder als Grundsanierung, was über den Straßenausbaubeitrag erheblich an die Geldbeutel der Anlieger gehen würde (60 Prozent der Kosten). Oder als Reparatur - was der Bürgermeister favorisieren würde. Dann ließen sich die Kosten von 60 000 Euro für die Fahrbahn und 20 000 Euro für die Gehsteige über den städtischen Haushalt finanzieren.
Zu tun ist einiges. Nach den Untersuchungen und Vorschlägen eines Ingenieurbüros muss der stark rissig gewordene und erheblich verformte Asphalt abgefräst und unter Ausgleich der Unebenheiten ein neuer Belag aufgebracht werden. Dabei sollte heller Asphalt verwendet werden, der sich unter Sonneneinstrahlung nicht so sehr erhitzt - denn dadurch bilden sich die Risse. Außerdem müssen die Bordsteine und Gehwege überarbeitet werden. "Dann hätten wir acht bis zehn Jahre Ruhe." Blank will dem Stadtrat vorschlagen, die Arbeiten an die Firma zu vergeben, die bereits die Gemeindeverbindungsstraße nach Fridritt erneuert.
Bürgerinitiative für Grüngutsammelplatz
Die Adresse "Fridritter Straße" wird auch ein Grüngutsammelplatz erhalten, den eine kleine Bürgerinitiative um Oliver Jurk im Wald etwa 300 bis 400 Meter oberhalb des neuen Baugebietes anlegen will. Klaus Schebler, der so einen Platz schon 2003 in Windheim angelegt hat, stand der Initiative beratend zur Seite. Er erläuterte, dass es die Bürger sein müssten, die, etwa als Verein, die Gründung und spätere Verantwortung übernehmen, da die Stadt das nicht machen könne. In Windheim funktioniere das bereits sehr gut. Ein großer Aufwand wäre auch in Kleinwenkheim nicht erforderlich, betonte Bürgermeister Blank. Eine Zu- und eine Abfahrt in den Wald seien bereits vorhanden, eine Rodungserlaubnis liege vor. Jetzt müsse nur noch bei der Stadt ein Bauantrag eingereicht werden.
Natürlich hat die Stadt selbst großes Interesse an diesem Sammelplatz. Denn sie müsste ihre Grünabfälle nicht mehr bis nach Poppenlauer transportieren. Sie müsste sich dann allerdings - nur - mit Manpower und Gerät an der Kompostumsetzung beteiligen, was deutlich billiger käme. Und die Kleinwenkheimer hätten in fünf Jahren ihren ersten qualitativ hochwertigen Düngekompost für ihre Gärten.
Noch ist nichts in trockenen Tüchern. Schebler und Jurk machten deutlich, dass ein solches Projekt nur funktionieren kann, wenn verantwortlich damit umgegangen wird. Dass also etwa keine Essensreste oder Hausmüll abgelagert werden. Und dass die Kleinwenkheimer ein Auge darauf haben müssten, wer die Anlage ansteuert, denn sie sei zu allererst eine Einrichtung für die Ortsbevölkerung. Eine Geruchsbelästigung für das neue Baugebiet, die höchstens beim Umsetzen entstehen könnte, befürchten die beiden nicht. Im Dezember will die Initiative noch eine Veranstaltung eigens zu dem Thema "Grüngutsammelplatz" durchführen, bei der es dann genauere Informationen über das Projekt und darüber, was abgeliefert werden darf, geben wird; dort wird auch beschlossen, ob ein Verein gegründet wird, der dann die praktische Arbeit übernimmt.
Radwege ungewiss
Angesprochen wurde der Bau eines Radweges zwischen Klein- und Großwenkheim, dessen Finanzierung mit 430 000 Euro im Moment wohl nicht möglich ist, der aber noch im Kernwegeplan steht. Immerhin wird eine Kommission bei der Regierung von Unterfranken in den nächsten Tagen entscheiden, ob er zumindest auch drin bleibt. Das würde eine Förderung wahrscheinlicher machen. In den Sternen steht die Fortsetzung des Radweges von Kleinwenkheim in Richtung Münnerstadt. Blank: "Der stand im Haushalt, ist aber wieder rausgeflogen."Natürlich gab es auch Themen außerhalb von Kleinwenkheim wie das geplante Feuerwehrhaus in Münnerstadt. Hier gibt es unter anderem Differenzen zwischen Bürgermeister und Stadtrat, weil Blank davon ausgeht, dass das 5-Millionen-Euro-Projekt von der Regierung von Unterfranken nicht als förderwürdig anerkannt wird, solange ihr kein Feuerwehrbedarfsplan vorliegt. Oder die personelle Verstärkung des Bauhofes um vier Fachkräfte, die Blank wegen der besseren Zugriffsmöglichkeiten einem Outsourcing von Aufgaben vorzieht.
Viel Geld für den Biber
Oder der Biber vom Großwenkheimer Riedsee, der mit seinen Dammbauten immer wieder Probleme macht. Da wurde jetzt eine Lösung mit einer Überlaufrinne gefunden, aber die kostet 18 000 Euro - ziemlich viel Geld für einen Biber, wie einige Kleinwenkheimer meinten. Umsiedeln geht nicht, denn wer will schon einen Biber haben. Außerdem wäre das Problem nicht gelöst, denn unter den Bibern kursiert schon eine lange Warteliste für den Riedsee. Und der Hinweis, dass sich früher immer mal wieder ein Biber auch in einer Kleinwenkheimer Bratröhre wiedergefunden und gar nicht schlecht geschmeckt habe, wurde zwar mit Lachen quittiert, aber als Lösungsvorschlag abgelehnt.
Mediator soll vermitteln
Immer wieder kam die Sprache auf den Graben, der sich offensichtlich zwischen Bürgermeister und Stadtrat aufgetan hat. Helmut Blank: "Es gibt das Ziel, mich abzuschießen. Das ist halt so, das hört nie auf." Er hat sich vorgenommen, einen Mediator einzuladen, der vermitteln soll, und er wird das dem Stadtrat vorschlagen.Themen & Autoren / Autorinnen