Zu Beginn der Bürgerversammlung in Garitz berichtete Oberbürgermeister Dirk Vogel ( SPD ) über die aktuelle Situation Bad Kissingens mit Rekordwerten in der Einwohnerzahl (23 600) und Gäste-Übernachtungen (1,535 Millionen), Kita-Plätze (1 011 bis zum Jahr 2027) und Investitionen (50 Millionnen Euro seit 2020).
Spannender für die Garitzer war allerdings der Sachvortrag von Bauamtsleiterin Christine Schwind über die Pläne zum Bau der vierzügigen Henneberg-Grundschule, der neu zu schaffenden Ortsmitte sowie des nahe dem Garitzer Kreisel entstehenden Spiel- und Erholungsplatzes.
Bis Herbst 2027
Nach Jahren des Wartens soll endlich im Mai oder Juni mit dem Bau der vierzügigen Henneberg-Grundschule an der Garitzer Seestraße jenseits des Sportplatzes begonnen werden, die im Herbst 2027 mit Beginn des Schuljahres ihren Dienst aufnehmen soll.
Das Rathaus rechnet mit Gesamtkosten von etwa 42,7 Millionen Euro, mit einem städtischen Eigenanteil von 17,2 Millionen und staatlicher Förderung von 25,5 Millionen Euro. Schwind: „Der Förderbescheid ist in der vergangenen Woche eingetroffen.“
Grundrisspläne und Animationen
Anhand von Grundrissplänen sowie Animationen der Außen- und Innenansichten aus der Architektei Mey GmbH (Frankfurt) verschaffte Bauamtsleiterin Schwind den Zuhörern einen genauen Einblick: Betritt man das Schulgebäude durch den Haupteingang, befindet sich rechts ein Gebäudeteil mit multifunktionaler Sporthalle und Küche. Wird die Sporthalle für Veranstaltungen genutzt, bietet sie an Tischen bis zu 400 Personen, bei maximaler Reihenbestuhlung etwa 600 Besuchern Platz.
Links des Eingangs schließt sich zunächst der Verwaltungstrakt im Erdgeschoss mit Werkräumen im Obergeschoss an. Der nachfolgende Baukörper teilt sich in vier zweigeschossige Blöcke (Cluster) auf, in denen jeweils die vier Klassen eines Schuljahrgangs untergebracht sind.
In einem weiteren Baukörper gibt es den Bereich für die Ganztagsbetreuung . Alle Räume werden mit robustem, pflegeleichten Material in hellen Farbtönen ausgestattet, wobei die unterschiedliche Farbgestaltung den Kindern zugleich als Orientierungshilfe innerhalb des Gesamtbauwerks dienen soll.
Eigene Wärmepumpe
Das Schulgebäude höher aufzustocken, um Grundfläche einzusparen, wie eine Garitzerin nachfragte, sei geprüft worden. Doch diese Variante wäre teurer geworden, da zusätzliche Kosten für Brandschutz und anderes die Investition „um einiges teurer gemacht“ hätten, antwortete Schwind.
Da die Nutzung der Heizungsanlage der KissSalis-Therme nicht genutzt werden kann, wird die Schule mit eigener Wärmepumpe beheizt. Wegen eines durch den Bau betroffenen Brutgebiets von Lerchen wird neben der Schule eine Ausgleichsfläche geschaffen. „Wir befolgen alle Vorgaben der Naturschutzbehörde“, beantwortete Schwind eine Frage aus dem Auditorium.
Umnutzung des alten Schul-Areals
Sobald die neue Grundschule ihren Betrieb aufgenommen hat, kann mit der Umnutzung des alten Schul-Areals begonnen werden. Hierzu hatte sich die Stadtverwaltung zuvor mit allen Vereinen abgestimmt. Der BTC Garitz und der Sportverein ziehen in die Sport- und Veranstaltungshalle der neuen Grundschule um.
Die Jugendkappelle der Freiwilligen Feuerwehr bleibt im alten Häfner-Gebäude. Der Gesangverein und andere Vereine finden im alten Schulgebäude ihr neues Domizil, gemeinsam mit der Volkshochschule. „Somit ist immer ein Ansprechpartner vor Ort“, ergänzte Oberbürgermeister Vogel.
Förderung des gesellschaftlichen Zusammenlebens
Das durch diese Verlagerung frei gewordene Areal der bisherigen Turnhalle und des alten Gemeindehauses soll für einen möglichen Neubau genutzt und die daneben liegende Freifläche zu einer öffentlichen Grünfläche (Urban Gardening) umgestaltet werden.
Zwischen Jahnstraße und Baptist-Hoffmann-Straße soll es einen öffentlichen Fußweg als Querverbindung geben. Oberbürgermeister Vogel dankte allen Vereinen. „Das ist ein tolles Vorhaben, aus dem sich viele neue Chancen zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenlebens ergeben.“
Pläne für Generationenplatz
Als drittes Neubauprojekt präsentierte Bauamtsleiterin Schwind die Pläne zu einem Generationenplatz neben dem Garitzer Kreisel, dessen inhaltliche Ideen schon vor einiger Zeit in einem Workshop mit 70 Einwohnern gesammelt worden waren.
Der Platz wird barrierefrei und dank spezieller Bodenbeschichtung mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl leicht befahrbar sein. Schwind stellte eine Vielzahl von Spielgeräten für alle Altersstufen vor. Mit Sitzmöbeln soll dieser Platz, mit dessen Errichtung noch in diesem und seiner Inbetriebnahme im kommenden Jahr gerechnet wird, zu einem gemütlichen Aufenthaltsort für jedes Alter werden.
150 Bäume verschiedener Arten
Einige Fragen kamen zum geplanten „Arboretum“ am Katzengrund, wo als Ausgleichsfläche für das neue Wohnviertel Prinzregentenpark (Bahnhof) etwa 150 Bäume verschiedener Arten gepflanzt und mit neuen Wegen und einem Aufenthaltsplatz ein Naturlehrpfad geschaffen werden soll.
„Warum sollen neue Bäume gepflanzt werden, wenn doch dort schon Bäume und Sträucher stehen?“, meldete sich ein Garitzer. Als auch andere sich zu diesem Punkt meldeten, brach der Oberbürgermeister die Diskussion ab und versprach, bald zu einem Ortstermin einzuladen und die Garitzer mit genauen Informationen zu versorgen.
