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BAD BOCKLET
Netto: Baugenehmigung ist durch
Von unserem Redaktionsmitglied Isolde Krapf
 |  aktualisiert: 11.12.2019 20:00 Uhr

Freilich könnte man sagen: Es ist doch längst geklärt, dass Netto kommt. Denn im Juli 2012 erwarb die Regensburger Bauträgerfirma Ratisbona, die für Netto Marktfilialen baut, per Notarvertrag vom Freistaat das Areal, das man im Volksmund Skulpturengarten nennt. Auch der Gemeinderat beschied den Bauantrag der Firma positiv. Doch das Landratsamt musste jetzt noch alles prüfen.

Am 24. Januar hielt Bürgermeister Wolfgang Back endlich die Baugenehmigung in Händen: „Mir fällt ein Stein vom Herzen“, sagt er im Gespräch mit der Main-Post, denn erst mit der Baugenehmigung ist der Kaufvertrag der Bauträgerfirma rechtsverbindlich. Die Erleichterung des Gemeindechefs ist verständlich, war der Weg hin zu einem passablen neuen Einkaufsmarkt in dem kleinen Staatsbad denn auch lang und unwegsam. Seit 2009 wird das Thema heiß gekocht. Zunächst sollte im Kleinfeldlein ein Fachmarktzentrum entstehen. Die Bürger übten Kritik an der geplanten Großanlage und auch das Ratsgremium tat sich schwer, das mit Auflagen verbundene Sonderbaugebiet ganz einfach in ein weniger restriktiv zu behandelndes Mischgebiet umzurüsten.

Dann wurden gleich zwei Läden im Ort für immer geschlossen, so dass es mit der Lebensmittelversorgung bald schlecht aussah. Schließlich zauberte die Gemeinde einen Marktbetreiber aus dem Hut, der sich im Ort ansiedeln wollte – allerdings nicht im Baugebiet, sondern nur in Ortsmitte, am Skulpturengarten.

Doch bis der Kaufvertrag für das Gelände unterzeichnet werden konnte, gab es noch allerhand Hürden zu nehmen. Zwar wurde der Name Netto hinter vorgehaltener Hand bereits getuschelt, doch offiziell gab's lange kein grünes Licht für das Unterfangen. Die Leitung des Discounters sagte den Bau des Marktes sogar noch einmal ab. Man sei sich in der Firmenleitung doch nicht sicher gewesen, ob das Bockleter Einzugsgebiet für eine Filiale groß genug ist, verlautete später.

Bodenproben genommen

Dass Netto sich doch für einen Standort in dem kleinen, aber feinen Biedermeierbad erwärmte, sei der Überzeugungskraft des Bürgermeisters zu verdanken, sagte Projektentwickler Stefan Wiesnet (Ratisbona) damals beim Notartermin. Dass am Standort Kurgäste sind, spielte nach seinen Angaben offenbar eine große Rolle, denn damit erhöht sich die Zahl der Eigenversorger, die bei der Standorterhebung entscheidend ist.

Dass die Bockleter jetzt bald wieder am Ort einkaufen können, nennt Back einen „Meilenstein“ in der Entwicklung des Ortes. Er hofft, dass die Filiale bis August steht, denn dann könnten sich auch schon die Urlauber wieder mit Waren des täglichen Bedarfs eindecken.

Dass es doch noch eine Weile dauerte, bis die amtliche Genehmigung erteilt wurde, hing laut Back damit zusammen, dass das Areal im engeren Heilquellenschutzgebiet liegt. Weil dort früher eine Gärtnerei war, die Öltanks gelagert hatte, mussten Bodenproben genommen werden. Die Tanks wurden zwar vor 20 Jahren entfernt, aber man wollte „auf Nummer sicher gehen“.

Jetzt soll das Gelände bald vermessen werden. Sobald der Schnee weicht, könnten die Bauarbeiten beginnen, hofft Back. Der Einkaufsmarkt hat eine Nutzfläche von über 1100 Quadratmetern, davon sind 800 Quadratmeter Verkaufsfläche. Der Parkplatz misst 2100 Quadratmeter. Ein Backshop von 100 Quadratmetern Größe rundet das Einkaufsvergnügen ab.

 
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