Bad Kissingen
Neongelber Kugelhagel im Kisspark
Paintball ist das Hauptgeschäft des Bad Kissinger Freizeitparks "Kisspark". Unsere Mitarbeiter wagten sich in den Kugelhagel.
Ein vorsichtiger Blick über die Deckung: Niemand zu sehen. Also losrennen, zur Holzwand gegenüber. "Vorsicht! Die sind im Saloon", schreit ein Mitspieler. Aber zu spät: Eine Kugel aus neongelber Lebensmittelfarbe in einer Gelatinhülle zerplatzt an der Schulter, eine weitere am Bauch. Der erste Treffer brennt etwas auf der Haut, der zweite ist unter dem dicken Pullover kaum zu spüren.
Mit erhobener Hand als Zeichen, das Feuer einzustellen, muss der getroffene Spieler nun hinter eine Schutzmauer. Hier wartet er, bis das Spiel vorbei ist, also alle Spieler eines Teams getroffen sind. Erst jetzt bemerkt er den Schweiß, der hinter der Schutzmaske von der Stirn tropft. Im Adrenalinrausch des Kugelhagels vergisst man, wie anstrengend Paintballspielen ist.
Der Mannschaftssport kommt aus den USA. Im Jahr 1981 hatten zwei Freunde die Idee, Farbmarkierpistolen aus der Forstwirtschaft für ein taktisches Spiel zweckzuentfremden. Zusammen mit zehn weiteren Freunden bewaffneten sie sich mit den Markierern, die eigentlich für die Kennzeichnung von Bäumen gedacht waren, und Schutzmasken. In zwei Teams traten sie im Wald gegeneinander an.
Magazine wie "Sports Illustrated" und "Time" berichteten darüber, worauf sich Paintball schnell weiterverbreitete. Anfang der 90er-Jahre gründete sich in den USA die erste professionelle Liga.
"Seit ungefähr 15 Jahren gibt es Paintball auch in Deutschland", sagt Frank Sterrmann, Geschäftsführer des Freizeitparks "Kisspark". "Damals hat das aber noch kaum jemand gespielt." Seit zehn Jahren bietet Sterrmann Paintball in Bad Kissingen an. Mittlerweile kommen rund 700 Besucher im Monat zum Paintballspielen in den Kisspark. "Es ist mein Hauptgeschäft", sagt Sterrmann, der unter anderem auch Go-Kart-Fahren, Klettern und Sprünge von einem hohen Turm anbietet.
Paintballspielen können die Besucher auf zwei Feldern. Eines erinnert an Westernfilme, mit Saloon, Wagenrädern und einem Galgen. Das andere "war früher ein richtiges Turnierfeld. Aber 90 Prozent meiner Kunden spielen zum ersten Mal und aus Gaudi, zum Beispiel beim Junggesellenabschied", erklärt Sterrmann. "Also haben wir auch aus dem Großen ein Gaudifeld gemacht." Diesmal im postapokalyptischen Stil à la Mad Max, mit ausrangierten Autos, Reifen und Blechtonnen. Zusammen messen die Felder etwa 5000 Quadtratmeter. Beim Rennen durch den Kugelhagel kommt man bei diesen Dimensionen schnell ins Schwitzen.
Sterrmann selbst hat bis vor fünf Jahren auf Turnieren mitgespielt. Bei ihm hat auch ein Team aus Bad Kissingen trainiert, das im Jahr 2009 an der Weltmeisterschaft in Malaysia teilnahm. Und heute? "Ich komm kaum noch dazu, und das Team aus Kissingen gibt es nicht mehr", erzählt er.
"Paintball ist eben nicht nur Rennen und Ballern, das muss man wöchentlich trainieren.
Die Ligaspieler müssen die Deckung genau kennen und wissen, wie lange sie von einer zur anderen Seite brauchen. Man muss topfit sein und seine Ausrüstung gut kennen", so Sterrmann.
Außerdem sei die Kommunikation mit den Mitspielern sehr wichtig, denn "alleine losrennen bringt gar nichts. Paintball ist ein Teamspiel." So überlegen sich die Profispieler beim gemeinsamen Training Handzeichen und Schlagworte, um den Aufenthaltsort der gegnerischen Spieler und die eigene taktische Vorgehensweise absprechen zu können.
"Die Teamarbeit hat mir am meisten Spaß gemacht", sagt Dorothee Landgraf, die gerade zum ersten Mal Paintball ausprobiert hat. Auf ihrem Bein ist ein dicker gelber Farbfleck, die Schutzmaske hat sie zum Sprechen nach oben geklappt. Vor dem Spiel habe sie Bedenken gehabt: "Ich dachte das ist halt ein sinnloses Ballerspiel. Aber dann habe ich herausgefunden, wie wichtig es ist, sich abzusprechen. Gewinnen kann man nur als Team." Sie sei generell ein "Team-Mensch" und könne sich deshalb auch vorstellen, nochmal mit Kollegen Paintball zu spielen. "Aber erst, wenn der blaue Fleck am Bein verheilt ist", scherzt Landgraf. Denn Treffer aus kurzer Distanz können auch schmerzhaft sein. Größere Verletzungen aber kämen laut Sterrmann nicht häufiger vor, als in anderen Sportarten.
Paintball: Auswahl an Spielvarianten
Deathmatch: Einsteiger spielen meist einfach so lange, bis alle Spieler eines Teams getroffen sind. Das passiert in der Regel nach wenigen Minuten.
Capture The Flag: Taktisch ausgefeilter ist diese Methode. Sie ist auch Standard bei Turnieren. In der Basis der beiden Teams ist je eine Flagge angebracht. Ziel ist es, die der anderen zu stehlen und in die eigene Basis zu bringen. Es gibt auch eine Variante, in der nur eine Flagge in der Mitte des Spielfeldes angebracht ist.
VIP: Bei diesem Spiel gibt es in jedem Team einen "VIP", der zu einem bestimmten Punkt gebracht werden muss. Der ist meist selbst nicht bewaffnet. Es gewinnt, wer den VIP zum vereinbarten Ort bringt oder den gegnerischen trifft. mak
Vom Markierer zum Sportgerät
Der Mannschaftssport kommt aus den USA. Im Jahr 1981 hatten zwei Freunde die Idee, Farbmarkierpistolen aus der Forstwirtschaft für ein taktisches Spiel zweckzuentfremden. Zusammen mit zehn weiteren Freunden bewaffneten sie sich mit den Markierern, die eigentlich für die Kennzeichnung von Bäumen gedacht waren, und Schutzmasken. In zwei Teams traten sie im Wald gegeneinander an.
Magazine wie "Sports Illustrated" und "Time" berichteten darüber, worauf sich Paintball schnell weiterverbreitete. Anfang der 90er-Jahre gründete sich in den USA die erste professionelle Liga. "Seit ungefähr 15 Jahren gibt es Paintball auch in Deutschland", sagt Frank Sterrmann, Geschäftsführer des Freizeitparks "Kisspark". "Damals hat das aber noch kaum jemand gespielt." Seit zehn Jahren bietet Sterrmann Paintball in Bad Kissingen an. Mittlerweile kommen rund 700 Besucher im Monat zum Paintballspielen in den Kisspark. "Es ist mein Hauptgeschäft", sagt Sterrmann, der unter anderem auch Go-Kart-Fahren, Klettern und Sprünge von einem hohen Turm anbietet.
Paintballspielen können die Besucher auf zwei Feldern. Eines erinnert an Westernfilme, mit Saloon, Wagenrädern und einem Galgen. Das andere "war früher ein richtiges Turnierfeld. Aber 90 Prozent meiner Kunden spielen zum ersten Mal und aus Gaudi, zum Beispiel beim Junggesellenabschied", erklärt Sterrmann. "Also haben wir auch aus dem Großen ein Gaudifeld gemacht." Diesmal im postapokalyptischen Stil à la Mad Max, mit ausrangierten Autos, Reifen und Blechtonnen. Zusammen messen die Felder etwa 5000 Quadtratmeter. Beim Rennen durch den Kugelhagel kommt man bei diesen Dimensionen schnell ins Schwitzen.
Sterrmann selbst hat bis vor fünf Jahren auf Turnieren mitgespielt. Bei ihm hat auch ein Team aus Bad Kissingen trainiert, das im Jahr 2009 an der Weltmeisterschaft in Malaysia teilnahm. Und heute? "Ich komm kaum noch dazu, und das Team aus Kissingen gibt es nicht mehr", erzählt er.
Wöchentlich trainieren
"Paintball ist eben nicht nur Rennen und Ballern, das muss man wöchentlich trainieren.
Die Ligaspieler müssen die Deckung genau kennen und wissen, wie lange sie von einer zur anderen Seite brauchen. Man muss topfit sein und seine Ausrüstung gut kennen", so Sterrmann. Außerdem sei die Kommunikation mit den Mitspielern sehr wichtig, denn "alleine losrennen bringt gar nichts. Paintball ist ein Teamspiel." So überlegen sich die Profispieler beim gemeinsamen Training Handzeichen und Schlagworte, um den Aufenthaltsort der gegnerischen Spieler und die eigene taktische Vorgehensweise absprechen zu können.
"Die Teamarbeit hat mir am meisten Spaß gemacht", sagt Dorothee Landgraf, die gerade zum ersten Mal Paintball ausprobiert hat. Auf ihrem Bein ist ein dicker gelber Farbfleck, die Schutzmaske hat sie zum Sprechen nach oben geklappt. Vor dem Spiel habe sie Bedenken gehabt: "Ich dachte das ist halt ein sinnloses Ballerspiel. Aber dann habe ich herausgefunden, wie wichtig es ist, sich abzusprechen. Gewinnen kann man nur als Team." Sie sei generell ein "Team-Mensch" und könne sich deshalb auch vorstellen, nochmal mit Kollegen Paintball zu spielen. "Aber erst, wenn der blaue Fleck am Bein verheilt ist", scherzt Landgraf. Denn Treffer aus kurzer Distanz können auch schmerzhaft sein. Größere Verletzungen aber kämen laut Sterrmann nicht häufiger vor, als in anderen Sportarten.
Paintball: Auswahl an Spielvarianten
Deathmatch: Einsteiger spielen meist einfach so lange, bis alle Spieler eines Teams getroffen sind. Das passiert in der Regel nach wenigen Minuten.
Capture The Flag: Taktisch ausgefeilter ist diese Methode. Sie ist auch Standard bei Turnieren. In der Basis der beiden Teams ist je eine Flagge angebracht. Ziel ist es, die der anderen zu stehlen und in die eigene Basis zu bringen. Es gibt auch eine Variante, in der nur eine Flagge in der Mitte des Spielfeldes angebracht ist.
VIP: Bei diesem Spiel gibt es in jedem Team einen "VIP", der zu einem bestimmten Punkt gebracht werden muss. Der ist meist selbst nicht bewaffnet. Es gewinnt, wer den VIP zum vereinbarten Ort bringt oder den gegnerischen trifft. mak
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Da das Konglomerat ja nu zu Heiligenfeld gehört, braucht man sich nicht zu wundern.
Der Herr Sterrmann hat ja jahrelang versucht, sein Baby alleine zu gebären. Er hat halt ohne den solventen PArtner in der Hinterhand einfach kein Geld von den Banken bekommen.
Da dieses Spiel auf dem absteigenden Ast ist, muss die Werbetrommel gerührt werden.
Wenn man dort vorbeifährt und die "Spielfläche" anschaut, na denn.
Wenn die ganzen Vögel so auf Arbeit im Dreck suhlen müssten, wäre die Arbeitnehmervertretung schnell vorne dabei. So ist es ein Freizeitvergnügen.
Melket die Kuh, solange sie noch Milch gibt.