
Nelli Ziegler ist Schülerin am Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium in Münnerstadt und zählt zu den Landessiegerinnen beim Geschichtswettbewerb um den Preis des Bundespräsidenten. „Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte“ lautete das Thema der aktuellen 28. Wettbewerbsrunde des renommierten und größten historischen Forschungswettbewerbs für junge Menschen in Deutschland, der in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum feiert. Bundesweit beteiligten sich mehr als 5600 Kinder und Jugendliche daran und reichten mehr als 1651 Beiträge ein, die sich mit Wohnen im Wandel der Zeit befassten, heißt es in einer Pressemeldung des Gymnasiums.
Wohnen mit Geschichte
Dem Motto des Wettbewerbs („Grabe, wo Du stehst“) folgend, hat Nelli Ziegler, die mittlerweile die 12. Klasse des Münnerstädter Schönborn-Gymnasiums besucht und selbst aus Münnerstadt , genauer aus Kleinwenkheim , stammt, sich auf „Spurensuche“ in ihrer Heimat begeben. Dabei hat sie spannende Zugänge gefunden, überraschende Perspektiven aufgetan und bemerkenswerte Ergebnisse erzielt. In ihrer ausgezeichneten Arbeit befasst sie sich mit der Geschichte eines historischen Gebäudekomplexes in ihrer unmittelbaren Umgebung, nämlich dem Klostergut Maria Bildhausen, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung.
Die einstige, im Zuge der Säkularisation 1803 aufgelöste Zisterzienserabtei wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Dominikus Ringeisen erworben. Sie diente ab 1929 zunächst als Wohneinrichtung und schließlich auch als Werkstatt für behinderte Menschen. Seit Ende der 1990er Jahre wird sie von der kirchlichen Stiftung „Dominikus-Ringeisen-Werk“ weitergeführt.
Preisverleihung im Bayerischen Landtag
Zusammen mit den anderen Landessiegern wurde Nelli am 19. Oktober ins Maximilianeum nach München eingeladen, wo sie von Kultusminister Michael Piazolo und Karl Freller , dem Vizepräsidenten des bayerischen Landtags , für ihre herausragende Leistung ausgezeichnet wurde. Piazolo lobte das besondere Engagement aller Schülerinnen und Schüler und hob den Wert ihrer wertvollen Beiträge für die Auseinandersetzung mit der Geschichte unseres Landes und unserer Gesellschaft hervor. „Wer die eigene Geschichte kennt, kann Gegenwart und Zukunft noch besser mitgestalten“, machte der Kultusminister deutlich.
„Forschendes und entdeckendes Lernen“ lautet das Prinzip des Geschichtswettbewerbs. Das heißt Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Geschichte auseinander, die vor der eigenen Haustür stattgefunden hat – und die oft bis in die Gegenwart nachwirkt. Genau das ist Münnerstädter Schülerinnen schon wiederholt mit großem Erfolg gelungen, denn mit Nelli Ziegler geht ein Landespreis bei diesem renommierten Wettbewerb nun zum dritten Mal in Folge an das Schönborn-Gymnasium. Entsprechend stolz ist Schulleiter Peter Rottmann, der Nelli – zusammen mit ihrem Tutor Daniel Karch – bei der Preisverleihung nach München begleitete.
Der Wettbewerb
Die Organisatoren: Die Hamburger Körber-Stiftung und das Bundespräsidialamt richten seit 1973 den bundesweit teilnahmestärksten Geschichtswettbewerb für junge Menschen in Deutschland aus, der 2023 sein 50-jähriges Jubiläum feiert. Der Wettbewerb findet im zweijährigen Turnus zu wechselnden Themen statt.
Das Ziel: Sein übergeordnetes Ziel ist es, bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für die eigene Geschichte zu wecken, Selbstständigkeit zu fördern und Verantwortungsbewusstsein zu stärken.
Die Geschichte: Der Geschichtswettbewerb wurde 1973 von Bundespräsident Gustav Heinemann und Kurt A. Körber gegründet und gestiftet. Das Thema musste entweder einen regionalen Bezug zu Wohn- oder Schulort haben oder einen biografischen Bezug zur eigenen Familie aufweisen.
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