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Fuchsstadt
Bio-Bauer Fuchsstadt: Regenwasser gut nutzen
In Zeiten von Dürre wird Regenwasser für Bauern immer wichtiger. Beim Praxistag Öko-Landbau auf dem Naturlandbetrieb Pfülb in Fuchsstadt erklären Experten, wie die Erde mehr Feuchtigkeit speichern kann.
Rainer Schubert (links) vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aus Schweinfurt und Hans-Jürgen Pfülb von Naturlandbetrieb Pfülb aus Fuchsstadt prüfen mit einem Versuch die Wasseraufnahmefähigkeit der örtlichen Böden.       -  Rainer Schubert (links) vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aus Schweinfurt und Hans-Jürgen Pfülb von Naturlandbetrieb Pfülb aus Fuchsstadt prüfen mit einem Versuch die Wasseraufnahmefähigkeit der örtlichen Böden.
Foto: Milena Meder | Rainer Schubert (links) vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aus Schweinfurt und Hans-Jürgen Pfülb von Naturlandbetrieb Pfülb aus Fuchsstadt prüfen mit einem Versuch die Wasseraufnahmefähigkeit der ...
Milena Meder
 |  aktualisiert: 11.07.2024 16:45 Uhr

Das Ehepaar Hans-Jürgen und Eileen Pfülb vom Naturlandbetrieb Pfülb aus Fuchsstadt bewirtschaftet ungefähr 60 Hektar Fläche. „Wir sind seit 32 Jahren ein Bio-Hof “, sagt der Landwirt. Das Besondere in diesem Jahr: Der Praxistag der Initiative Grundwasser durch Ökolandbau der Regierung von Unterfranken am 9. Juni 2023 findet auf ihrem Gelände statt.

Rund um die beiden Themen Boden und Wasser wird an diesem Tag so einiges geboten. Mit dabei unter anderem Gewässerschutzberater Rainer Schubert vom Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten aus Schweinfurt. Er demonstriert in einem Live-Versuch auf dem dortigen Gelände, wieso bewachsene Flächen Wasser besser aufnehmen.

Nachfrage nach Bio-Produkten steigt

Familie Pfülb bewirtschaftet ihren Gemüse und Ackerbaubetrieb bereits seit 1991 nach Naturland-Richtlinien. „Bio bedeutet in erster Linie der Verzicht auf chemisch hergestellte Dünger und Pflanzenschutzmittel“, erklärt der Fuchsstädter. Dass er sich damals für Bio entschieden habe, habe er nie bereut.

Eher das Gegenteil sei der Fall: „Die Nachfrage nach Produkten aus biologischem Anbau ist in den letzten Jahren immer mehr in die Breite gewachsen.“

Auswahl ist saisonabhängig

Ihr Bio-Gemüse verkaufen die Pfülbs ab Hof im eigenen Laden oder in Abo-Kisten. Vor allem während der Corona-Pandemie sei hier der Andrang groß gewesen. „Mittlerweile ist der Verkauf wieder etwas zurückgegangen“, berichtet er.

Zusätzlich zur Direktvermarktung gehen die Pfülbs zweimal im Monat auf Bauernmärkte. „Wir haben alles an Gemüse, was es so gibt.“ Die Auswahl sei allerdings immer von der jeweiligen Saison abhängig.

Zahl der Bio-Bauern gestiegen

Vor allem der Anbau des Gemüses vereinnahme viel Zeit. „Wir haben auf ungefähr 1,5 Hektar Kartoffeln und auf noch mal 1,5 Hektar das restliche Gemüse angepflanzt“, erzählt Pfülb. Auf den restlichen Flächen sei unter anderem Klee, Luzerne, Weizen, Gerste, Soja, Sonnenblumen und Körner-Mais angesät.

„Das Gemüse bringt so viel Geld wie der Rest, macht aber auch so viel Arbeit wie der Rest.“ Der Nachteil am biologischen Anbau ist ihm bewusst: „Manchmal verunkrauten Flächen, damit muss man dann halt leben.“ Vor 30 Jahren sei er als Bio-Bauer noch ein Außenseiter gewesen, mittlerweile habe sich das geändert. „Inzwischen gibt es so viele Bio-Bauern . Das hat man sich früher nicht erträumen lassen.“

Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens

Gewässerschutzberater Rainer Schubert weiß: „Der Boden ist das Kapital des Landwirts.“ Mit dem sogenannten Versicherungsversuch will er den Teilnehmern des Praxistages zeigen, wie sie ihre Böden in Zeiten von Trockenheit und Starkniederschlägen vorbereiten können. „Was kann ich tun, damit das wenige Wasser, das mir noch zur Verfügung steht, auf meiner Fläche bleibt“, sagt er.

Regenwürmer sorgen mit ihren unterirdischen Röhren für einen löchrigen Boden. So kann Regenwasser schneller aufgenommen werden.       -  Regenwürmer sorgen mit ihren unterirdischen Röhren für einen löchrigen Boden. So kann Regenwasser schneller aufgenommen werden.
Foto: Milena Meder | Regenwürmer sorgen mit ihren unterirdischen Röhren für einen löchrigen Boden. So kann Regenwasser schneller aufgenommen werden.

Bei dem Versuch steckt er Metallringe mit einem Durchmesser von 27 Zentimetern in den Boden. Wichtig dabei: Jede Fläche hat einen unterschiedlichen Bewuchs. „Mit diesem Versuch kann man Starkniederschlag simulieren“, erklärt Schubert.

Überschwemmungsrisiko sinkt

Denn: Schüttet er nun 2,5 Liter Wasser in den Ring, simuliert das einen Starkniederschlag von 44 Liter pro Quadratmeter. „Je schneller der Boden das Wasser aufnimmt, desto geringer ist die Abschwemmungsgefahr.“ Dadurch sinkt das Risiko für Überschwemmung und auch für die Landwirtschaft hat das Vorteile.

„So kann ich das wenige Regenwasser, das noch bleibt, bestens nutzen.“ Das Ergebnis ist überraschend: „Bewachsene Flächen nehmen immer mehr Wasser auf als unbewachsene.“ Warum das so ist, erklärt er am Praxistag.

Infos zum Praxistag

Beginn des Programms ist am 9. Juni 2023 um 13.30 Uhr mit einer Begrüßung auf dem Hof der Familie Pfülb in Fuchsstadt. Mit dabei unter anderem Christian Guschker von der Regierung von Unterfranken und Rebecca Gundelach vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (kurz: AELF) aus Bad Neustadt.

Ab 13.45 Uhr führt Eigentümer Hans-Jügen Pfülb durch seinen Betrieb. Anschließend demonstriert Rainer Schubert vom AELF aus Schweinfurt mit einem Versuch die Wasseraufnahmefähigkeit von Böden mit unterschiedlichem Bewuchs.
Es folgt ein Vortrag zum Thema „Futterleguminosen(-grasgemenge) – Garant der Bodenfruchtbarkeit im Bio-Marktfruchtbetrieb“ von Prof. Dr. Klaus-Peter Wilbois der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Das Ende macht Dr. Nadine Jäger von der Regierung für Unterfranken gemeinsam mit Bernhard Schwab, AELF Karlstadt.

Die Anmeldung ist noch bis heute unter folgendem Link möglich: akademie.fibl.org/event/215 . Die Teilnahme an der Veranstaltung inklusive Imbiss ist kostenlos.

 

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